Semperit AG Holding mit deutlichem Jahresumsatz- und Ergebnisanstieg im Sektor Industrie

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Semperit AG Holding mit deutlichem Jahresumsatz- und Ergebnisanstieg im

Sektor Industrie

22.03.2023 / 07:30 CET/CEST

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Presseinformation

Semperit mit deutlichem Jahresumsatz- und Ergebnisanstieg im Sektor

Industrie

* Umsatz im fortgeführten Geschäftsbereich (Sektor Industrie plus

Produktion von Operationshandschuhen) um 29,6% auf 779,8 Mio. EUR im

Geschäftsjahr 2022 angestiegen

* Zuwachs beim EBITDA um 86,2% auf 100,5 Mio. EUR; EBITDA-Marge auf 12,9%

(2021: 9,0%) gestiegen

* EBIT auf 62,1 Mio. EUR mehr als verdoppelt; EBIT-Marge auf 8,0%

angewachsen (2021: 4,2%)

* Signing zum Verkauf des Segments Sempermed am 16. Dezember 2022 erfolgt

- Abschluss der ersten Verkaufsphase (Produktion von

Untersuchungshandschuhen plus Vertriebs- und Distributionsorganisation)

rund um die Jahresmitte 2023 erwartet

* Vorschlag zur Ausschüttung einer Basisdividende von 1,50 EUR je Aktie

sowie einer bedingten Zusatzdividende von 2,00 bis 3,50 EUR je Aktie für

das Geschäftsjahr 2022

Wien/Österreich, 22. März 2023 - Die Semperit-Gruppe verzeichnete 2022 in

einem herausfordernden Marktumfeld und einer zusehends abkühlenden

konjunkturellen Entwicklung trotzend einen deutlichen Umsatz- und

Ergebnisanstieg im fortgeführten Geschäftsbereich - insbesondere im Sektor

Industrie.

Verkauf des Segments Medizin in zwei Phasen, bilanzielle Auswirkungen

Im Dezember 2022 wurde mit HARPS GLOBAL PTE. LTD. ("Harps") der Verkauf der

Medizinsparte unter Vorbehalt investitionskontroll- und

wettbewerbsrechtlicher Behördenzustimmungen vertraglich besiegelt. Geplant

ist, zuerst die Produktion von Untersuchungshandschuhen und die gesamte

Vertriebs- und Distributionsorganisation des Sektors Medizin abzugeben und

spätestens nach fünf Jahren auch die Produktion von Operationshandschuhen in

Wimpassing und Sopron zu übertragen. Bis zu diesem zweiten Verkaufsschritt

wird eine Auftragsfertigung von Operationshandschuhen für Harps erfolgen.

Der zu veräußernde Teil der Semperit-Gruppe wird im Konzernabschluss separat

dargestellt - als aufgegebener Geschäftsbereich in der Konzerngewinn- und

-verlustrechnung und als zur Veräußerung gehaltene Posten in der Bilanz. Die

vorliegende Presseaussendung bezieht sich primär auf den fortgeführten

Geschäftsbereich, das sind die vier Industriesegmente sowie die vorerst bei

Semperit verbleibende Produktion der Operationshandschuhe mit den Standorten

Wimpassing und Sopron.

CEO Karl Haider kommentiert das abgelaufene Geschäftsjahr: "2022 war für

Semperit ein sehr wichtiges Jahr: Wir haben es in einem volatilen

Geschäftsumfeld geschafft, deutliche Umsatzzuwächse zu erwirtschaften. Mit

dem Verkauf des Medizinsegments schaffen wir die Möglichkeit, im

Industriegeschäft schneller und profitabel zu wachsen. Damit ist das

Geschäftsjahr 2022 der Startschuss für eine rein auf industrielle

Elastomer-Anwendungen ausgerichteten Unternehmensstrategie."

Höhere Verkaufspreise treiben Umsatzanstieg im Sektor Industrie

In einem durch hohe Inflation und abkühlende konjunkturelle Entwicklung

geprägten schwierigen Markt-umfeld konnten rohstoff- und energiebedingte

Preissteigerungen sowie Lohnsteigerungen zeitnah durch die Anhebung der

durchschnittlichen Verkaufspreise im Sektor Industrie weitergereicht werden.

Hervorzuheben ist das Segment Sempertrans, das von der Corona-Pandemie

besonders hart betroffen war und 2022 erwartungsgemäß ein mengenmäßiges

Produktionsplus von 14% erreichte. Der Umsatzanstieg im Sektor Industrie von

32,0% auf 734,0 Mio. EUR war damit maßgeblich für den Umsatzzuwachs um 29,6%

auf 779,8 Mio. EUR im gesamten fortgeführten Geschäftsbereich der

Semperit-Gruppe verantwortlich. Der Umsatz im fortgeführten Geschäft im

Sektor Medizin (Wimpassing und Sopron) blieb mit 45,8 Mio. EUR de facto

unverändert.

Sektor Industrie steigert Ergebnis deutlich

Der durch Preiserhöhungen erzielte Umsatzanstieg im Sektor Industrie ging im

fortgeführten Geschäft mit einer Margensteigerung einher: Den steigenden

Kosten für Materialaufwand (inklusive Energie und bezogener Leistungen) von

+36,8%, Personalaufwand von +7,9% und sonstigen betrieblichen Aufwendungen

(speziell Ausgangsfrachten, nicht-produktionsbezogene Energiekosten und

Wartungsaufwendungen) von +11,1% konnte das Unternehmen durch

Preisanpassungen entgegenwirken. Das EBITDA wuchs dabei von 54,0 Mio. EUR im

Vorjahr um +86,2% auf 100,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 an. Die

EBITDA-Marge lag bei 12,9% (2021: 9,0%). Bereinigt um den Nettoertrag aus

dem Liegenschaftsverkauf in Frankreich betrug das EBITDA 95,8 Mio. EUR und

die EBITDA-Marge 12,3%.

Das EBIT des fortgeführten Geschäftsbereichs konnte von 25,2 Mio. EUR im

Vorjahr auf 62,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 mehr als verdoppelt werden;

die EBIT-Marge verbesserte sich deutlich von 4,2% auf 8,0%. Das um

Wertberichtigungen und den Verkauf der Liegenschaft bereinigte EBIT betrug

65,4 Mio. EUR, die bereinigte EBIT-Marge 8,4%. COO Kristian Brok bewertet

die Zahlen wie folgt: "Das Geschäftsjahr 2022 brachte eine Reihe

unerwarteter Herausforderungen entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten

mit sich. Mit der operativen Leistung hat die Semperit-Gruppe ihre Resilienz

eindrucksvoll unter Beweis gestellt."

Das Ergebnis nach Steuern (fortgeführter und aufgegebener Geschäftsbereich

zusammen) betrug -5,6 Mio. EUR (2021: 247,5 Mio. EUR). Der negative Saldo

ist auf die nachteilige Geschäftsentwicklung des aufgegebenen

Geschäftsbereichs (Untersuchungshandschuhe) mit einem Ergebnis nach Steuern

in Höhe von -44 Mio. EUR zurückzuführen. Das auf die Aktionäre der Semperit

AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie liegt damit für 2022 bei -0,27 EUR

(2021: 11,99 EUR). Das um die Einmaleffekte bereinigte Ergebnis nach Steuern

war hingegen positiv und lag bei 10,9 Mio. EUR.

Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und

Sachanlagen lagen im Jahr 2022 mit 54,5 Mio. EUR über dem Niveau des

Vorjahres in Höhe von 47,9 Mio. EUR und werden sich auch in Zukunft

zunehmend auf wachstumsorientierte Investitionen konzentrieren. Der Free

Cashflow belief sich 2022 auf 0,0 Mio. EUR (2021: 241,2 Mio. EUR). CFO

Helmut Sorger erklärt zum abgelaufenen Geschäftsjahr: "Der

Russland-Ukraine-Konflikt hatte Implikationen auf Lieferketten, unsere

Lagerhaltung und den Wertschöpfungsprozess. Um Letzteren sicherzustellen,

haben wir uns für temporär höhere Lagervorräte entschieden mit der

Konsequenz, dass das Working Capital gestiegen ist. Strategisch betrachtet,

ist diszipliniertes Cash Management jetzt ein umso wichtigeres Thema."

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management der Semperit-Gruppe einen

Rückgang der Ergebnisse des fortgeführten Geschäftsbereichs. Dem liegen

folgende Annahmen zugrunde: Die gesamtwirtschaftliche Abkühlung wird den

Sektor Industrie voraussichtlich vor allem im ersten Halbjahr merkbar

beeinflussen. Kundenseitige Bestandsoptimierungsprogramme werden

erwartungsgemäß zu einem verhaltenen Bestellverhalten der Kunden führen. Die

Möglichkeiten, etwaige zusätzliche Kostensteigerungen an Kunden

weiterzugeben, werden von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und

der Dynamik in den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen. Hierdurch

sind geringere Absatzmengen wie auch ein erhöhter Margendruck zu erwarten.

Darüber hinaus kann die Ertragslage der Semperit-Gruppe natürlich auch

weiterhin von Entwicklungen wie dem Russland-Ukraine-Konflikt erheblich

beeinflusst werden: Der Vorstand geht nach wie vor von einer hohen

Volatilität, was die Preisentwicklung und Verfügbarkeit von Energie in

Europa betrifft, aus, was eine negative Auswirkung auf die Ergebnislage

haben kann. Auch die etwaige Unsicherheit in Bezug auf die Verfügbarkeiten

von erforderlichen Roh- und Hilfsstoffen bzw. deren Preisentwicklung stellt

ein weiteres Risiko dar. Hinzu kommt die nach wie vor geringe Visibilität

bei der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den möglichen

Auswirkungen auf die internationalen Produktionsstandorte; dies gilt

insbesondere für China, sowohl als Standort von Sem-perit-Werken als auch

hinsichtlich weltweiter Lieferketten. Unklar und damit auch unsicher sind

die noch nicht absehbaren weiteren Entwicklungen geopolitischer Krisenherde.

Negative Effekte von Inflation und Fremdwährungsentwicklungen bedürfen einer

hohen Aufmerksamkeit des Vorstands.

Vor diesem Hintergrund rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 mit

einem EBITDA des fortgeführten Geschäftsbereichs zwischen 70 und 90 Mio.

EUR.

In Bezug auf den Verkauf des Medizingeschäfts wird mit einem ersten Closing

Mitte des Jahres 2023 gerechnet. Aus dem Sektor Medizin wird infolge des

Auslaufens der Corona bedingten Sonderkonjunktur bzw. nach dem negativen

zweiten Halbjahr 2022 weiterhin mit einer Belastung im Ergebnis nach Steuern

gerechnet. Bis zum Closing trägt die negative Ergebnisentwicklung aus dem

Medizingeschäft die Semperit-Gruppe.

Das Management verfolgt konsequent die Umsetzung der Transformation zum

Industriegummi-Spezialisten und fokussiert dabei auf organische und

anorganische Wachstumsprojekte. Die aktuellen geopolitischen und

marktbezogenen Entwicklungen werden genau beobachtet, ebenso deren

Auswirkungen auf Investitionsgütermärkte sowie auf mögliche

Unternehmensübernahmen.

Übersicht über die wichtigsten Finanzkennzahlen im Gesamtjahr 2022

Kennzahlen Semperit-Gruppe, 2022 Verände- 2021

in Mio. EUR rung

Umsatzerlöse 779,8 +29,6 % 601,8

EBITDA bereinigt 1 95,8 +77,5 % 54,0

EBITDA-Marge - bereinigt 1 12,3 % +3,3 PP 9,0 %

EBITDA 100,5 +86,2 % 54,0

EBITDA-Marge 12,9 % +3,9 PP 9,0 %

EBIT bereinigt 1 65,4 >100 % 25,2

EBIT-Marge - bereinigt 1 8,4 % +4,2 PP 4,2 %

EBIT 62,1 >100 % 25,2

EBIT-Marge 8,0 % +3,8 PP 4,2 %

Ergebnis nach Steuern - 10,9 -95,60% 247,5

bereinigt 1

Ergebnis nach Steuern - 5,6 n/a 247,5

Ergebnis je Aktie, in EUR - 0,27 n/a 11,99

Cashflow aus dem Ergebnis 30,5 - 90,6 323,4

Free Cashflow 0,0 n/a 241,2

Bilanzkennzahlen, in Mio. EUR 31.12.2022 Verände- 31.12.2021

(Stichtag) rung

Bilanzsumme 842,9 - 12,1 958,6

Eigenkapital 518,2 - 4,1 % 540,1

Nettoverschuldung (+) / Netto - 54,2 - 62,4 - 144,2

Zahlungsmittelüberschuss (-) %

Nettoverschuldung/EBITDA n/a n/a n/a

Verhältnis

Zugänge zu Sachanlagen und 50,1 - 11,2 56,4

immaterielle Vermögenswerte %

ESG 2022 Verände- 2021

rung

Mitarbeiter (Stichtag) 6.528 - 6.1 % 6.948

Sektorund Segmentkennzahlen, 2022 Verände- 2021

in Mio. EUR rung

Sektor Industrie Umsat- 734,0 +32,0 % 556,1

zerlöse

EBITDA 125,2 +52,5 % 82,1

EBIT 95,9 +68,9 % 56,8

Semperflex Umsat- 328,8 +36,7 % 240,5

zerlöse

EBITDA 82,2 +60,1 % 51,3

EBIT 70,2 +75,6 % 40,0

Sempertrans Umsat- 151,9 +45,5 % 104,5

zerlöse

EBITDA 19,7 n/a 6,8

EBIT 15,5 n/a 3,2

Semperform Umsat- 111,1 +22,7 % 90,6

zerlöse

EBITDA 15,1 +22,2 % 12,4

EBIT 10,8 +26,6 % 8,5

Semperseal Umsat- 142,1 +17,9 % 120,5

zerlöse

EBITDA 8,3 - 28,5 11,6

EBIT - 0,6 n/a 5,1

Sektor Medizin (Sempermed) Umsat- 324,2 - 48,2 626,1

zerlöse %

EBITDA - 15,4 n/a 301,1

EBIT - 49,5 n/a 280,9

1 Bereinigt um den positiven Sondereffekt des Nettoerlöses aus dem

Liegenschaftsverkauf in Frankreich im Segment Sempertrans (2022: EBITDA-,

EBIT-Wirkung: 4,7 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: 4,0 Mio. EUR), um

die negative Wirkung der netto Wertminderungen in den Segmenten Sempermed

und Semperseal (2022: EBIT- Wirkung aus fortgeführten Geschäftsbereichen:

-7,9 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung in Summe aus fortgeführten und

aufgegebenen Geschäftsbereichen: -12,3 Mio. EUR) und um den negativen Effekt

der Transaktionskosten (2022: Ergebnis nach Steuern Wirkung: -8,2 Mio. EUR).

Weitere Details finden Sie im Geschäftsbericht 2022 der Semperit-Gruppe.

Für Rückfragen:

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Über Semperit

Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international ausgerichtete

Unternehmensgruppe, die in den Sektoren Industrie und Medizin Produkte aus

Kautschuk entwickelt, produziert und in über 100 Ländern weltweit vertreibt:

Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Handläufe,

Bauprofile, Seilbahnringe, Produkte für den Eisenbahnoberbau und

Untersuchungs- und Operationshandschuhe. Die Zentrale des österreichischen

Traditionsunternehmens, das seit 1824 besteht, befindet sich in Wien. Die

Semperit-Gruppe beschäftigt in ihren fortgeführten und aufgegebenen

Geschäftsbereichen weltweit rund 6.500 Mitarbeiter, davon rund 3.100 in

Asien und rund 900 in Österreich (Wien und Produktionsstandort Wimpassing,

Niederösterreich). Zur Gruppe gehören weltweit 16 Produktionsstandorte sowie

zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und

Amerika. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit dem fortgeführten

Geschäftsbereich einen Umsatz von 779,8 Mio. EUR sowie ein EBITDA von 100,5

Mio. EUR.

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