VIRUS/ROUNDUP 2: Airbus besorgt sich Milliarden - Streicht Dividende
und Ausblick
TOULOUSE - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus
stemmt sich mit weitreichenden finanziellen Maßnahmen gegen die
Coronakrise. Der Konzern stockte seine Finanzmittel mit einem
milliardenschweren Kredit auf und strich für das vergangene Jahr die
Dividende. Zudem zog Airbus die Prognose für dieses Jahr zurück. Die
Maßnahmen dienten der Zukunftsfähigkeit des Konzerns, sagte
Airbus-Vorstandschef Guillaume Faury am Montag in einer kurzfristig
anberaumten Telefonkonferenz zu dem Finanzpaket in Toulouse. Die
Maßnahmen seien auch dazu da, um Zeit und Planbarkeit zu gewinnen.
Triebwerksbauer MTU setzt Produktion wegen Viruskrise für mehrere
Wochen aus
MÜNCHEN - Der Triebwerksbauer MTU unterbricht
aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Produktion an mehreren
europäischen Standorten. Demnach betrifft der Produktionsstopp
zunächst die Standorte in München und im polnischen Rzeszow, wo
Triebwerke montiert und Triebwerkskomponenten hergestellt werden,
teilte der Dax -Konzern am Montag in München mit.
Hintergrund seien beginnende Unterbrechungen in der
Materialversorgung und der Schutz der Mitarbeiter. Bis zum Ende
dieser Woche soll die Produktion heruntergefahren werden, ab
kommenden Montag, 30. März, wird der Betrieb dann voraussichtlich
für drei Wochen komplett eingestellt, hieß es.
VIRUS/ROUNDUP: VW pausiert Produktion in Mexiko, Argentinien und
Brasilien
GENERAL PACHECO/PUEBLA - Wegen der Coronavirus-Krise stellt der
deutsche Automobilkonzern Volkswagen seine Produktion
in Argentinien, Brasilien und Mexiko vorübergehend ein. An den
beiden argentinischen Standorten in General Pacheco nahe Buenos
Aires und in Córdoba werde bis zum 31. März nicht mehr gearbeitet,
teilte das Unternehmen am Freitag mit. In Brasilien wird Volkswagen
alle Aktivitäten in seinen Fabriken von Montag an für drei Wochen
einstellen. Der deutsche Automobilkonzern produziert in dem größten
lateinamerikanischen Land in Sao Bernardo do Campo und Taubaté im
Bundesstaat Sao Paulo und in Sao José dos Pinhais bei Curitiba.
VIRUS: Boeing streicht Chefgehälter, Dividende und Aktienrückkäufe
CHICAGO - Die Coronavirus-Krise zwingt den angeschlagenen
US-Luftfahrtriesen Boeing zu weiteren Einschnitten.
Der Airbus-Rivale teilte am Freitag mit, dass
Vorstandschef Dave Calhoun und Verwaltungsratsvorsitzender Larry
Kellner bis zum Jahresende keine Bezahlung mehr erhielten. Zudem
setzt der Flugzeugbauer seine Dividendenzahlung bis auf Weiteres aus
und lässt sein bereits seit April 2019 ruhendes
Aktienrückkaufprogramm noch länger pausieren.
Öl- und Gasmulti Shell stemmt sich mit Kostensenkungen gegen
Corona-Pandemie
LONDON - Der Öl- und Gasmulti Shell will die
negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit einem
Maßnahmenbündel abfedern. So sollen die Kosten im operativen
Geschäft in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu 2019 um 3 bis 4
Milliarden US-Dollar sinken, zudem sollen die Barinvestitionen 2020
auf 20 Milliarden Dollar (rund 18,7 Milliarden Euro) oder weniger
reduziert werden, wie das britisch-niederländische Unternehmen am
Montag in London mitteilte. Bislang hatte Shell für das Jahr 2020
Investitionen in Höhe von rund 25 Milliarden Dollar angepeilt.
Außerdem soll das Betriebskapital verringert werden.
Daimler-Chef Källenius steht zu Dividende - 'Keine Staatshilfe
benötigt'
DÜSSELDORF - Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler bleibt
trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie bei seinen
Dividendenplänen. "Unser Vorschlag für eine Dividende steht, und es
gibt keinen Anlass, zu diesem Zeitpunkt etwas zu ändern", sagte
Daimler-Vorstandschef Ola Källenius dem "Handelsblatt" (Montag).
"Wir sind mit einer hohen Liquidität solide ausgestattet. Der Fokus
liegt in den kommenden Wochen nun darauf, diese Situation zu managen
und Liquidität zu sichern." Staatshilfen will der Dax
-Konzern demnach aktuell nicht in Erwägung ziehen.
"Über einen solchen Schritt haben wir nicht diskutiert", sagte der
Schwede der Tageszeitung. "Daimler benötigt derzeit keine
Staatshilfe." Daimler hatte Mitte Februar vorgeschlagen, für das
vergangene Jahr eine Dividende von 90 Cent je Aktie zu zahlen - ein
Jahr zuvor waren es jedoch noch 3,25 Euro gewesen.
ROUNDUP: Innogy macht wie erwartet weniger Gewinn - Eon und RWE
schmieren ab
ESSEN - Nach der Übernahme durch den Energieversorger Eon
verabschiedet sich die frühere
RWE-Tochter Innogy mit einem
Gewinneinbruch von der Börse. Das Geschäftsjahr 2019 sei
erwartungsgemäß unter dem Vorjahr abgeschlossen worden, teilte das
Unternehmen am Montag in Essen mit. Demnach reduzierte sich das
bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im
Vorjahresvergleich um fast ein Viertel auf 1,62 Milliarden Euro.
Unterm Strich ging der bereinigte Gewinn sogar um rund 39 Prozent
auf 427 Millionen Euro zurück. Eine Dividende wird es dieses Mal
zudem nicht geben.
ROUNDUP: VW-Lkw-Tochter Traton traut sich wegen Krise derzeit keine
Prognose zu
MÜNCHEN/WOLFSBURG - Der Lkw- und Busbauer Traton
rechnet angesichts der Coronakrise 2020 mit deutlichen Einbußen.
Aufgrund der weltweit rasant voranschreitenden Ausbreitung der
Pandemie und wegen der staatlichen Krisenmaßnahmen sei derzeit keine
gesicherte Abschätzung über den Verlauf der Geschäfte 2020 möglich,
teilte die VW -Tochter am Montag in München mit. Die
im neuen Geschäftsbericht enthaltene Prognose basiere auf
Erkenntnissen zu einem früheren Zeitpunkt und sei daher nicht mehr
gültig.
ROUNDUP: VW-Finanztochter vor ungewissem Jahr - Kreditausfälle
dürften steigen
BRAUNSCHWEIG - Die Finanztochter des Autobauers Volkswagen
blickt nach dem guten Abschneiden 2019 wegen der
Covid-19-Pandemie auf ein ungewisses Jahr. "Das Coronavirus
beeinflusst die Weltwirtschaft aktuell derart stark, dass die
finanziellen Auswirkungen auf das Geschäft der Volkswagen
Finanzdienstleistungen derzeit nicht in Gänze absehbar sind", sagte
der Finanzchef von Volkswagen Financial Services (VWFS), Frank
Fiedler, am Montag. "Eine verlässliche Prognose ist daher aktuell
unmöglich."
ROUNDUP: Coronavirus-Krise trifft Autozulieferer Leoni - Aktie sackt
ab
NÜRNBERG - Der ohnehin angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist
Leoni rechnet aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit Belastungen für
den Umsatz, das Ergebnis und die Kassenlage. Allerdings sei die Höhe
der Belastungen derzeit noch nicht vorhersehbar, teilte das SDax
-Unternehmen am Montag in Nürnberg mit. Mit
vorübergehenden Werksschließungen in Europa, Nordafrika und Amerika,
Kurzarbeit in Deutschland sowie vergleichbaren Maßnahmen an weiteren
europäischen Standorten soll der Fortbestand des Geschäftsbetriebs
gesichert werden. Außerdem will Leoni Staatshilfen beantragen, um
den finanziellen Spielraum zu erhöhen.
Modehändler Hugo Boss muss sich neuen Chef suchen - Langer geht Ende
September
METZINGEN - Der Modehändler Hugo Boss muss sich einen
neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Mark Langer werde zum
30. September dieses Jahres aus dem Gremium ausscheiden, teilte das
MDax -Unternehmen am Montag in Metzingen mit. Die
Entscheidung sei in gegenseitigem Einvernehmen getroffen worden,
hieß es. Allerdings werde Langer Hugo Boss aufgrund der derzeitigen
Schwierigkeiten infolge der Coronavirus-Pandemie auch nach seinem
Ausscheiden bis zum Jahresende beratend zur Verfügung stehen.
VIRUS: Pandemie-Folgen bescheren Teamviewer kurzfristig einen Boom
GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Die Folgen der Coronavirus-Virus-Pandemie für
Unternehmen bescheren dem Softwareanbieter Teamviewer
einen Nachfrageschub. Seit sich Viruswelle im März zu einer Pandemie
ausgewachsen hat, steige die Nachfrage nach Fernwartungs- und
Home-Office-Lösungen substanziell, teilte das im MDax
gelistete Unternehmen am Montag in Göppingen mit. Im gesamten ersten
Quartal dürften die sogenannten Billings - sprich in Rechnung
gestellte Einnahmen - mindestens 60 Prozent höher liegen als ein
Jahr zuvor.
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AXC0303 2020-03-23/15:20
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