ROUNDUP/Kreise: Lufthansa-Rettung braucht noch Zeit - Viel Kritik
FRANKFURT - Die angepeilten Staatshilfen in Milliardenhöhe für die
Deutsche Lufthansa sind noch nicht in trockenen
Tüchern. Der Dax -Konzern hielt sich am Freitag
zurück, das von der Bundesregierung vorgeschlagene Rettungspaket mit
einem Gesamtvolumen von 9 Milliarden Euro zu bewerten. Eine schnelle
Entscheidung werde es voraussichtlich nicht geben, weil der
Aufsichtsrat an diesem Freitag nicht zusammenkomme, verlautete aus
Kreisen. Nur das Kontrollgremium kann die außerordentliche
Hauptversammlung einberufen, die für die geplanten Kapitalmaßnahmen
bei einem Staatseinstieg notwendig wäre. Für dieses Aktionärstreffen
gibt es laut Lufthansa eine Ladungsfrist von vier Wochen.
Chinesischer E-Commerce-Riese Alibaba mit Gewinneinbruch in
Corona-Krise
HANGZHOU - Dem chinesischen Online-Händler Alibaba
hat die Covid-19-Pandemie im letzten Geschäftsquartal die Geschäfte
verhagelt. Zwar konnte der Ebay - und Amazon
-Rivale zwischen Januar und Ende März im
Jahresvergleich den Umsatz um 22 Prozent auf 114 Milliarden
chinesische Yuan (14,6 Mrd Euro) steigern, wie das Unternehmen am
Freitag in Hangzhou mitteilte. Unter dem Strich stand für den in New
York an der Börse notierten Konzern wegen Bewertungsverlusten bei
Investments aber ein Gewinneinbruch von 88 Prozent auf 3,2
Milliarden Yuan. Auch im laufenden Geschäft bekam Alibaba die Krise
zu spüren, der operative Gewinn ging um 19 Prozent auf 7,1
Milliarden Yuan zurück.
Immobilienkonzerne LEG und TAG sprechen über Fusion
DÜSSELDORF/HAMBURG - Die Immobilienkonzerne LEG und
TAG wollen sich zusammentun. Der LEG-Vorstand
bestätigte am Freitag entsprechende Gespräche. Der Mitteilung von
LEG zufolge sollen TAG-Aktionäre ihrer Papiere in LEG-Aktien
tauschen. Derzeit sei aber ungewiss, ob eine Einigung vereinbart
werde. TAG Immobilien ist derzeit an der Börse gut 3
Milliarden Euro wert, LEG rund 7,7 Milliarden. Das "Manager Magazin"
hatte zuvor über die Gespräche berichtet. Die Aktien beider Konzerne
bewegten sich am Nachmittag nur wenig.
Frankreichs Wirtschaftsminister: Renault kämpft ums Überleben
PARIS - Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire
sieht den Autohersteller Renault in einer schweren
Krise. "Renault kämpft um sein Überleben", sagte Le Maire der
Zeitung "Le Figaro" am Freitag. Der Konzern habe ein staatlich
garantiertes Darlehen von fünf Milliarden Euro beantragt, so der
Minister. "Ich habe dieses Darlehen noch nicht unterzeichnet." Die
Regierung fordere von Renault, "Verpflichtungen in drei Bereichen
einzugehen: beim Elektrofahrzeug, beim Respekt gegenüber ihren
Zulieferern und bei der Lokalisierung ihrer technologisch
fortschrittlichsten Aktivitäten in Frankreich."
Gewerkschaft enttäuscht über fehlende Jobsicherung bei Lufthansa
FRANKFURT - Bei der angepeilten Lufthansa -Rettung
vermisst die Kabinengewerkschaft Ufo staatliche Vorgaben zur
Beschäftigungssicherung. "Da hat die Lufthansa jetzt freie Hand",
sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies am Freitag in Frankfurt.
Der Umgang mit den rund 1400 Beschäftigten der Teilgesellschaft
Germanwings zeige die Härte, mit der das Unternehmen nun vorgehen
werde. Die Germanwings-Mitarbeiter würden bislang nicht in die
Verhandlungen einbezogen, die Unternehmen und Gewerkschaften bereits
zu den künftigen Arbeitskonditionen im Lufthansa-Konzern führten.
US-Techkonzern IBM kündigt Stellenstreichungen in Corona-Pandemie an
ARMONK - Der US-Techkonzern IBM hat einen umfassenden
Abbau von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise angekündigt. Die
Entscheidung sei wohl für einige Beschäftigte eine einzigartige und
schwierige Situation, sagte ein Sprecher des Unternehmens am
Donnerstag (Ortszeit) in einer Stellungnahme. Das Unternehmen müsse
in dem sehr wettbewerbsintensiven Markt flexibel bleiben, um
jederzeit hochtalentierte Arbeitskräfte anwerben zu können, die
Entscheidungen des Konzerns seien im Interesse des langfristigen
Wohlergehens der Firma.
ROUNDUP: Nvidia profitiert von starkem Geschäft mit Rechenzentren
SANTA CLARA - Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia hat
im vergangenen Quartal von einem regen Geschäft mit Rechenzentren
profitiert. Der Umsatz des Konzerns, dessen Technik auch in großem
Stil für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz genutzt wird, stieg
im Jahresvergleich um 39 Prozent auf gut drei Milliarden Dollar. Der
Gewinn sprang in dem Ende April abgeschlossenen Vierteljahr sogar
von 394 auf 917 Millionen Dollar hoch.
Presse: Japanischer Autobauer Nissan will über 20 000 Stellen
streichen
YOKOHAMA - Beim kriselnden japanischen Autobauer Nissan
könnten einem Pressebericht zufolge noch deutlich
mehr Stellen auf der Kippe stehen als zuletzt angekündigt. So sollen
dem Sparkurs des Renault-Partners mehr als 20 000
Stellen zum Opfer fallen, wie die japanische Nachrichtenagentur
Kyodo am Freitag unter Berufung auf nicht genannte Quellen
berichtete. Mitte 2019 war noch von rund 12 500 wegfallenden Jobs
die Rede gewesen. Am 28. Mai will das Unternehmen mit der
Jahresbilanz die Mittelfristziele für die kommenden Jahre
bekanntgeben, zu denen demnach auch die Kürzungen bei den
Arbeitsplätzen gehören sollen. Nissan wollte den Bericht nicht
kommentieren.
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/jha
AXC0176 2020-05-22/15:20
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