ROUNDUP/Eurozone: Inflation schwächt sich deutlich ab - Kernrate auf Rekord

LUXEMBURG - Dank sinkender Energiepreise hat sich die hohe Inflation in der Eurozone im März deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Februar hatte die Rate noch bei 8,5 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,9 Prozent. Hier war ein Anstieg um 1,1 Prozent erwartet worden.

USA: Einkommen steigen stärker als erwartet - Preisauftrieb schwächt sich ab

WASHINGTON - Die Einkommen der US-Verbraucher sind im Februar etwas stärker gestiegen als erwartet. Die Einnahmen der privaten Haushalte legten gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Im Januar waren die Einkommen noch um 0,6 Prozent gestiegen.

USA: Michigan-Konsumklima trübt sich spürbar ein

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März spürbar und stärker als bisher bekannt eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von 67,0 Punkten im Vormonat auf 62,0 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Erhebung war nur ein Rückgang auf 63,4 Punkte gemeldet worden und Analysten hatten einen Indexwert von 63,3 Punkten erwartet.

EZB-Rat Villeroy deutet weiter steigende Zinsen an

FRANKFURT - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Francois Villeroy de Galhau, hat weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation signalisiert. Zwar habe die Notenbank bei den Zinserhöhungen bereits "den größten Teil des Weges der Zinserhöhungen" absolviert, sagte der französische Notenbankchef in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). "Aber wir haben möglicherweise noch ein Stück vor uns", betonte Villeroy de Galhau. Seiner Einschätzung nach gelte es nun, "die erforderliche Dauer durchzuhalten".

ROUNDUP 2: Schwache Frühjahrsbelebung auf deutschem Arbeitsmarkt

NÜRNBERG - Der deutsche Arbeitsmarkt schlägt Kapriolen: Die Zahl der Arbeitslosen geht wegen der stotternden Konjunktur saisonbereinigt nach oben. Im März waren bundesweit 232 000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Gleichzeitig sind mit 45,6 Millionen Erwerbstätigen so viele Menschen in Beschäftigung wie kaum jemals zuvor. Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung kam praktisch ausschließlich durch Zuwanderer überwiegend von außerhalb der EU zustande, wie die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, am Freitag sagte.

ROUNDUP 3: Finnland auf dem Weg in die Nato - Beitritt 'in den nächsten Tagen'

ISTANBUL - Nach der langersehnten Zustimmung der Türkei zum Nato-Beitritt Finnlands könnte das nordeuropäische Land schon in kürzester Zeit 31. Mitglied des Militärbündnisses sein. "Finnland wird unserer Allianz in den nächsten Tagen offiziell beitreten", kündigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag an. Dies werde Finnland sicherer und die Nato stärker machen. Auf Twitter schrieb Stoltenberg, dass er dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö gratuliert habe und sich darauf freue, in den kommenden Tagen die finnische Flagge am Nato-Hauptquartier in Brüssel zu hissen. Niinistö berichtete davon, mit Stoltenberg die nächsten Schritte besprochen zu haben.

Inflation in Polen geht leicht zurück - weiter auf hohem Niveau

WARSCHAU - In Polen ist der Preisauftrieb im März leicht zurückgegangen, bleibt aber auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,2 Prozent, wie die zentrale Statistikbehörde in einer ersten Prognose am Freitag in Warschau mitteilte. Im Februar hatte die Teuerungsrate im Jahresvergleich bei 18,4 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im März um 1,1 Prozent.

Deutscher Schuldenberg 2022 gewachsen

FRANKFURT - Der Schuldenberg Deutschlands ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen - wenn auch in geringerem Tempo als in den coronageprägten Vorjahren. Nach Berechnungen der Bundesbank nahm die Staatsschuld um 71 Milliarden auf 2,566 Billionen Euro zu. Während die Belastungen aus der Pandemie nachließen, unterstützte der Bund Verbraucher und Unternehmen in der Energiekrise mit Milliardensummen.

Eurozone: Arbeitslosigkeit verharrt auf Rekordtief

LUXEMBURG - In der Eurozone bleibt die Arbeitslosigkeit auf einem rekordtiefen Niveau. Im Februar verharrte die Arbeitslosenquote auf 6,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Niedriger war die Quote seit Einführung des Euro noch nie. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet.

Deutschland: Einzelhandel setzt weniger um

WIESBADEN - Der Einzelhandel in Deutschland hat im Februar einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die Unternehmen setzen nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real (preisbereinigt) 1,3 Prozent und nominal 0,5 Prozent weniger um als im Januar. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten einen Anstieg um real 0,5 Prozent erwartet.

Frankreich: Inflation schwächt sich deutlich ab

PARIS - In Frankreich hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im März deutlich abgeschwächt. Nach europäischer Rechnung (HVPI) lag das Preisniveau 6,6 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer ersten Schätzung bekannt gab. Im Februar hatte die Inflationsrate noch bei 7,3 Prozent gelegen. Volkswirte hatte einen noch etwas stärkeren Rückgang auf 6,5 Prozent erwartet.

Britische Wirtschaft wächst am Jahresende leicht

LONDON - Die britische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2022 leicht gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal erhöhte sich die Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London bekanntgab. In einer ersten Schätzung war noch eine Stagnation ermittelt worden. Das Resultat für das dritte Quartal wurde von minus 0,2 Prozent auf minus 0,1 Prozent angehoben.

Deutschland: Einfuhrpreise steigen erneut schwächer

WIESBADEN - Der Preisauftrieb von nach Deutschland importierten Gütern hat sich weiter abgeschwächt. Die Einfuhrpreise erhöhten sich im Februar zum Vorjahresmonat um 2,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im Vormonat hatte der Anstieg 6,6 Prozent betragen, im vergangenen Sommer war die Rate auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Auslöser waren der Ukraine-Krieg und erhebliche Verspannungen im Welthandel.

Staatlicher Einkaufsmanagerindex: Chinas Wirtschaft erholt sich weiter

PEKING - Die chinesische Wirtschaft befindet sich nach dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen weiter im Aufwind - auch wenn sich die Stimmung bei den großen und staatlichen Industriekonzernen etwas eingetrübt hat. Der bei den Einkaufsmanagern der Dienstleistungsunternehmen erfasste Index (PMI) kletterte im März im Vergleich zum Februar um 1,9 Punkte auf 58,2 Zähler, wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht. Es ist der höchste Stand seit Mai 2011. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0301 2023-03-31/17:05

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