ROUNDUP/Kreise/Bund und Länder: Beginn von Kontaktbeschränkungen am 2. November

BERLIN - Bund und Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Video-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

ROUNDUP: Bund könnte Firmen bis zu 75 Prozent der Umsatzausfälle ersetzen

BERLIN - Firmen, die besonders von neuen Corona-Regeln betroffen sind, könnten große Teile ihres Umsatzausfalls vom Bund ersetzt bekommen. Das habe Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch bei einer Sitzung im Kanzleramt vorgeschlagen, berichtete die "Bild"-Zeitung. Der Deutschen Presse-Agentur wurden die Pläne von Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus Regierungskreisen bestätigt. Es werde allerdings noch darüber beraten. Die Kosten bezifferte Scholz demnach auf sieben bis zehn Milliarden Euro für vier Wochen.

ROUNDUP 2: Kampf gegen steigende Corona-Zahlen - Sorgen um die Konjunktur

BERLIN/FRANKFURT - Die zweite Corona-Welle gefährdet nach Einschätzung von Volkswirten den Aufschwung in Deutschland. "Die Wirtschaft lässt sich nicht wie eine Lampe ein- und abschalten, ohne dass es zu Schäden kommt", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Mittwoch. Mögliche verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie könnten das Wirtschaftswachstum erneut bremsen, machte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei einer Regierungsbefragung im Bundestag deutlich. Der CDU-Politiker sicherte Firmen im Falle neuer und massiver Beschränkungen Unterstützung zu.

Kreise: EU und Großbritannien machen Fortschritt bei Handelsgesprächen

NEW YORK/BRÜSSEL - Die EU und Großbritannien machen laut Kreisen Fortschritte bei den Gesprächen über einen neuen Handelspakt. So sei man sich bei einigen der größten Streitthemen näher gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch und verweist auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Ein Abkommen könnte demnach bereits Anfang November erreicht werden. Großbritannien wird zum Jahresende den europäischen Binnenmarkt verlassen.

EU-Abgeordneter im Hungerstreik für Finanztransaktionssteuer

BRÜSSEL - Um mehr Geld für Klimaschutz, Gesundheit und Soziales zu mobilisieren, ist der französische Europaabgeordnete Pierre Larrouturou in den Hungerstreik getreten. Damit wolle er Druck auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron ausüben, schrieb der 56-Jährige am Mittwoch auf Twitter und Facebook. Er bekräftigte dabei seine Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer.

Macron will 'neue Etappe' im Kampf gegen Corona einläuten

PARIS - Die Franzosen müssen sich wegen der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie auf neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens einstellen. Staatschef Emmanuel Macron werde am Mittwochabend (20.00 Uhr) eine "neue Etappe" gegen Corona einläuten, kündigte Regierungssprecher Gabriel Attal in Paris an. "Die zweite Welle ist da." Der Staatschef habe in der Kabinettssitzung von einer massiven, allgemeinen und weitgehend unerwarteten Verschlechterung in Europa gesprochen.

ROUNDUP/Corona-Krise: Rom wirbt mit Geldspritze und Appellen um Vertrauen

ROM - Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat angesichts massiver Proteste gegen die Anti-Corona-Maßnahmen für mehr Vertrauen in die "präzise Strategie" Roms geworben. Die verschärften Einschränkungen für Lokale und Kultureinrichtungen seien unumgänglich, um einen zweiten landesweiten Lockdown mit noch größeren Wirtschaftsschäden zu verhindern, sagte Conte am Mittwoch im Abgeordnetenhaus in Rom. Zugleich versicherte der parteilose Jurist, dass seine Mitte-Links-Regierung Betrieben und Menschen schnell helfen werde. Er wisse um die Frustration vieler Italiener.

DIW-Konjunkturbarometer: Aussichten verdüstern sich erheblich

BERLIN - Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich angesichts der verschärften Virus-Krise laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erheblich verdüstert. "Die zweite Corona-Infektionswelle ist in Deutschland angekommen und droht, den wirtschaftlichen Aufschwung abzuwürgen", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Wirtschaftsforschungsinstituts. Das DIW-Konjunkturbarometer für das vierte Quartal sei von 122 Punkten auf 105 Punkte gefallen.

Frankreich: Verbrauchervertrauen sinkt weniger stark als erwartet

PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Oktober nur leicht eingetrübt. Wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte, sank der von ihm erhobene Indikator von 95 Punkten im Vormonat auf 94 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 93 Punkte gerechnet.

Ifo: Kurzarbeit sinkt - aber langsamer

MÜNCHEN - Die Kurzarbeit in Deutschland sinkt langsamer. Im Oktober ging die Zahl der Betroffenen um rund 450 000 auf knapp 3,3 Millionen zurück, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch auf Basis von Schätzungen und Berechnungen mitteilte. Zuvor habe der Rückgang noch rund eine Million Beschäftigte pro Monat betragen. Der Anteil der von Kurzarbeit betroffenen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sank binnen Monatsfrist von 11 auf 10 Prozent.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0397 2020-10-28/17:06

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