EU berät über Verschiebung des Brexits - Gipfel hat begonnen

BRÜSSEL - Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sind am Donnerstag zu Beratungen über den eigentlich schon für nächsten Freitag geplanten Austritt Großbritanniens aus der Staatengemeinschaft zusammengekommen. Die britische Premierministerin Theresa May, die im Parlament in London bisher keine Mehrheit für das Austrittsabkommen zustande gebracht hat, hat um eine Verlängerung der Austrittsfrist bis zum 30. Juni gebeten. Die übrigen 27 EU-Staaten müssten dies einstimmig billigen.

Eurozone: Verbrauchervertrauen hellt sich weniger als erwartet auf

LUXEMBURG - Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hat sich im März weniger als erwartet aufgehellt. Der entsprechende Indikator sei im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf minus 7,2 Punkte gestiegen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten mit minus 7,1 Punkten gerechnet. Der Wert liegt damit weiter über dem langjährigen Durchschnitt von minus 11,3 Punkten.

ROUNDUP: Länderchefs vereint gegen Kürzungen bei Flüchtlingsgeldern

BERLIN - Im Streit um den Bundeszuschuss für die Flüchtlingskosten wollen die Länder zur Not direkt mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen. Das sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Donnerstag nach einer Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Alle 16 Länderchefs stimmten bei dem Treffen gegen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) geplante Kürzungen.

Macron: Erneutes britisches Nein zum Abkommen bedeutet No-Deal-Brexit

BRÜSSEL - Ein erneutes Nein des britischen Parlaments zum Brexit-Abkommen mit der EU hätte nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron automatisch einen chaotischen Brexit zur Folge. Falls die Abgeordneten den ausgehandelten Vertrag ablehnten, bedeute dies für alle ein No-Deal-Szenario, sagte Macron am Donnerstag vor dem EU-Gipfel in Brüssel. "Ganz bestimmt." Bei einem Votum für das Abkommen könne man über eine kurze Verschiebung des Brexits zur Abwicklung der Gesetzgebung sprechen.

Corbyn wirbt in Brüssel für alternativen Brexit-Plan

BRÜSSEL - Unmittelbar vor dem EU-Gipfel hat der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn bei der Europäischen Union für seinen alternativen Brexit-Plan geworben. Nach ernsthaften Gesprächen mit britischen Abgeordneten aller Parteien halte er es für möglich, noch vor der Europawahl einen Deal über engere wirtschaftliche Beziehungen mit der EU zu vereinbaren, erklärte Corbyn am Donnerstag. "Es ist Zeit, dass Abgeordnete zusammenarbeiten und einen Konsens finden, der durchs Parlament geht."

USA: Frühindikatoren steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Februar stärker als erwartet gestiegen. Er legte zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte der Indikator stagniert.

USA: Philly-Fed-Index steigt deutlich

PHILADELPHIA - Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im März spürbar aufgehellt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg von minus 4,1 Punkten im Vormonat auf 13,7 Zähler, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag mitteilte. Der starke Rückgang im Februar wurde aber nicht ganz wettgemacht. Analysten hatten für März einen Anstieg auf 4,8 Punkte erwartet.

ROUNDUP/Merkel: Europa der 27 muss sich trotz Brexit für Zukunft fit machen

BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angesichts des Brexit-Chaos leidenschaftlich für gemeinsame europäische Großprojekte bei Industrie und Rüstung stark gemacht. Europa müsse sich gerade jetzt auf die großen Herausforderungen durch China und die USA konzentrieren, machte Merkel am Donnerstag im Bundestag in einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel deutlich, der am Nachmittag in Brüssel beginnen sollte. Sie brachte einen kurzfristigen Sondergipfel ins Gespräch, falls es kommende Woche wieder keine Zustimmung des britischen Parlaments zum Austrittsabkommen aus der EU geben sollte. In der Aussprache über die Regierungserklärung warfen etliche Abgeordnete der britischen Politik Versagen im Austrittsprozess vor.

ROUNDUP: Britische Notenbank hält Zins vor Brexit-Termin konstant

LONDON - Die britische Notenbank hält ihre Leitzinsen vor dem Brexit-Datum Ende März stabil auf niedrigem Niveau. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, beträgt der Leitzins weiterhin 0,75 Prozent. Analysten hatten diese Entscheidung einhellig erwartet. Auf dem aktuellen Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer. Die Entscheidung im geldpolitischen Ausschuss der Notenbank fiel einstimmig.

Britische Gewerkschaften und Arbeitgeber warnen vor Brexit-Notstand

LONDON - Die beiden größten Gewerkschafts- und Unternehmerverbände in Großbritannien haben Premierministerin Theresa May zu einem Kurswechsel im Brexit-Streit aufgerufen. Ansonsten drohe ein "nationaler Notstand", warnten Frances O'Grady vom Gewerkschaftsverband TUC und Carolyn Fairbairn vom Unternehmerverband CBI in einem offenen Brief an die Premierministerin am Donnerstag.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0287 2019-03-21/17:05

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