ROUNDUP 3: Lockdown-Verschärfungen zeichnen sich ab - Gespräche am Dienstag

BERLIN - Angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen und großer Sorge um die aufgetauchten Coronavirus-Mutationen hat die Diskussion über zeitnahe Verschärfungen des Lockdowns gewaltig an Fahrt aufgenommen. Bund und Länder ziehen deswegen ihre Beratungen auf nächste Woche vor. An diesem Dienstag um 14.00 Uhr ist dazu eine Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder geplant, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin sagte. Ursprünglich war die nächste Bund-Länder-Schalte für den 25. Januar angesetzt.

ROUNDUP 2: Biden schlägt neues 1,9 Billionen schweres Corona-Konjunkturpaket vor

WILMINGTON - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise in den USA will der künftige Präsident Joe Biden ein neues billionenschweres Konjunkturpaket durchsetzen. Biden stellte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Wilmington Pläne für ein Hilfspaket im Umfang von 1,9 Billionen Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) vor. Vorgesehen sind darin unter anderem Direktzahlungen an Bürger in Höhe von 1400 Dollar (rund 1150 Euro) pro Kopf. Biden schlägt auch vor, Arbeitslosenhilfen auszuweiten und erneut zu verlängern. Außerdem will er die Impfungen im Land vorantreiben und mehr Corona-Tests ermöglichen. "Die Gesundheit unserer Nation steht auf dem Spiel", mahnte er. "Wir können uns nicht leisten, nichts zu tun."

Pfizer kann zugesagte Impfstofflieferungen nicht einhalten

BERLIN - Der Pharmakonzern Pfizer kann nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in den kommenden drei bis vier Wochen die bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern. Das sei der EU-Kommission und über diese den EU-Mitgliedsstaaten kurzfristig mitgeteilt worden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Ein Sprecher fügte hinzu, dass die für Deutschland am Montag vorgesehene wöchentliche Lieferung wie geplant erfolge.

ROUNDUP: USA setzen Xiaomi und weitere chinesische Firmen auf schwarze Liste

WASHINGTON/PEKING - Wenige Tage vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump nimmt die US-Regierung weitere chinesische Unternehmen ins Visier. Unter anderem kam der Smartphone-Anbieter Xiaomi wegen angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste des US-Verteidigungsministeriums. Die Xiaomi-Aktie sackte daraufhin an der Hongkonger Börse um mehr als zehn Prozent ab. Auch für Papiere von Zulieferern ging es abwärts.

Griechenland lockert Lockdown - Geschäfte und Kirchen öffnen

ATHEN - Von Montag an dürfen Geschäfte in Griechenland wieder für den Kundenverkehr öffnen - sofern sie nicht in einem von der Corona-Pandemie stärker betroffenen Kreis angesiedelt sind. "Wir haben die Sicherheit, die Maßnahmen zu lockern", sagte Premier Kyriakos Mitsotakis bei einer Parlamentsdebatte zur Pandemie am Freitag in Athen. Die Virologen hätten grünes Licht gegeben.

Prognose: Italiens Wirtschaft könnte 2021 wieder wachsen

ROM - Italiens Wirtschaft kann nach einer Schätzung der italienischen Zentralbank mit den Corona-Wiederaufbauhilfen des Staates und der EU im Jahr 2021 wieder einen Aufschwung erleben. Das Bruttoinlandsprodukt werde der Prognose zufolge dieses Jahr um etwa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, schrieb die Banca d'Italia am Freitag in ihrem Bericht. Für 2020 berechneten die Experten einen Rückgang das BIP von rund 9 Prozent.

ROUNDUP 2: Niederländische Regierung tritt zurück: Versagen des Rechtsstaates

DEN HAAG - Wenige Wochen vor der Parlamentswahl im März ist die niederländische Regierung zurückgetreten und hat damit die Konsequenzen aus einer beispiellosen Affäre um Kinderbeihilfen gezogen. "Der Rücktritt ist unvermeidlich", sagte Premier Mark Rutte am Freitag in Den Haag. Der Rechtsstaat habe in ganzer Linie versagt und "Bürger gegen einen mächtigen Staat nicht geschützt". Geschädigte Eltern reagierten sehr erleichtert. Im Zuge der Affäre waren Tausende Eltern in große Not geraten. Der Rücktritt wird vor allem als symbolischer Schritt bewertet und wohl kaum Einfluss auf den Wahlausgang Mitte März haben.

USA: Konsumklima der Uni Michigan trübt sich ein

MICHIGAN - Das Konsumklima in der USA hat sich im Januar eingetrübt. Das von der Universität von Michigan erhobene Verbrauchervertrauen fiel gegenüber dem Vormonat um 1,5 Punkte auf 79,2 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Erhebungsrunde mitteilte. Analysten hatten einen etwas schwächeren Rückgang auf 80,0 Punkte erwartet.

US-Industrie erhöht Produktion erneut

WASHINGTON - Die US-Industrie hat ihre Produktion im Dezember erneut ausgeweitet. Die Gesamtherstellung sei zum Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, teilte die US-Notenbank Fed am Freitag in Washington mit. Analysten hatten mit einem schwächeren Zuwachs von im Schnitt 0,5 Prozent gerechnet. Es ist bereits die dritte Produktionsausweitung in Folge. Die neue Corona-Welle trifft den Sektor nach wie vor kaum.

USA: Erzeugerpreise steigen weniger stark als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Erzeugerpreise im Dezember nicht ganz so stark wie erwartet gestiegen. Sie legten im Monatsvergleich um 0,3 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen etwas höheren Anstieg von 0,4 Prozent erwartet. Ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie betrug der Preisanstieg lediglich 0,1 Prozent im Monatsvergleich.

US-Einzelhandel verliert erneut Umsätze

WASHINGTON - Der US-Einzelhandel hat im Dezember erneut weniger umgesetzt. Die Erlöse seien gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gefallen, teilte das Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Der Rückgang folgt auf ein Minus von 1,4 Prozent im Oktober, das nach einer Revision höher ausfällt als der zunächst ermittelte Rückgang um 1,1 Prozent.

USA: Stimmung in New Yorker Industrie trübt sich überraschend ein

NEW YORK - Die Stimmung in den New Yorker Industrieunternehmen hat sich zu Beginn des Jahres überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel im Januar auf 3,5 Punkte, wie die regionale Notenbank von New York am Freitag mitteilte. Im Dezember hatte der Indexwert bei 4,9 Punkten gelegen. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg des Indikators auf 6,0 Punkte gerechnet.

ROUNDUP: Über 2 Millionen Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn in Deutschland

BERLIN/WIESBADEN - In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie bereits über zwei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Am Ende des vergangenen Jahres sind in Deutschland deutlich mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Das berichteten das Robert Koch-Institut (RKI) und das Statistische Bundesamt am Freitag.

ROUNDUP: Erneut mehr als 9000 Corona-Neuinfektionen in Israel

TEL AVIV - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Israel sehr hoch. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden weitere 9192 Fälle registriert. Es war der vierte Tag in Folge, an dem der Wert von 9000 überstiegen wurde, bislang lag er insgesamt erst fünf Mal darüber.

Bundesregierung plant keine Pflicht zum Homeoffice

BERLIN - Trotz der anhaltend hohen Zahl von Corona-Infektionen plant die Bundesregierung weiterhin keine Homeoffice-Pflicht. Derzeit stehe "keine zwingende Regelung auf der Tagesordnung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Er schloss sich zwar dem Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Ausweitung der Heimarbeit an, betonte aber auch: "Homeoffice ist nicht für jeden Beruf, für jede Tätigkeit geeignet."

Eurozone: Außenhandel setzt Erholung von Corona-Einbruch fort

LUXEMBURG - Der Außenhandel der Euroländer hat die Erholung vom Corona-Einbruch fortgesetzt. Im November stiegen sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren weiter an, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag bekanntgab. Die Exporte erhöhten sich saisonbereinigt um 2,0 Prozent zum Vormonat, die Importe stiegen um 2,4 Prozent.

Sparfleiß und Kursgewinne - Geldvermögen in Krise auf Rekordhoch

FRANKFURT - Die Menschen in Deutschland haben in der Corona-Krise in der Summe so viel Vermögen angehäuft wie noch nie. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen kletterte im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum zweiten Vierteljahr um 108 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent auf den Rekordwert von 6738 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Die Menschen hielten in der Krise ihr Geld zusammen, zugleich profitierten sie von gestiegenen Aktienkursen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0287 2021-01-15/17:05

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