ROUNDUP 2/Corona-Pandemie: Kalifornien schließt Bars, Kinos und Kirchen wieder

SACRAMENTO - Wegen rasch ansteigender Neuinfektionen macht Kalifornien viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat müssen schließen, wie Gouverneur Gavin Newsom am Montag (Ortszeit) erklärte. Zudem dürfen Restaurants keine Gäste mehr in geschlossenen Räumen bewirten. Ebenso müssten in 30 Bezirken, darunter Los Angeles, auch Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie viele Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, sagte Newsom. In den betroffenen Bezirken leben rund 80 Prozent der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaats.

ROUNDUP 2: USA verschärfen Streit mit China um Südchinesisches Meer

PEKING/WASHINGTON - Der Konflikt zwischen den USA und China über die umstrittenen chinesischen Gebietsansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres wird immer ernster. US-Außenminister Mike Pompeo nannte Chinas Ansprüche auf die Rohstoffe in dem Meeresgebiet "völlig gesetzeswidrig". Das gelte auch für Pekings Einschüchterung anderer asiatischer Anrainerstaaten. "Die Welt wird China nicht erlauben, das Südchinesische Meer als maritimes Herrschaftsgebiet zu behandeln", sagte Pompeo am Montag in Washington.

ROUNDUP: Wende nach Corona - Chinas Außenhandel wächst unerwartet stark

PEKING - Trotz der globalen Corona-Krise hat sich Chinas Außenhandel überraschend gut erholt. Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni erstmals wieder im Plus, wie Chinas Zollverwaltung am Dienstag in Peking berichtete. Die Ausfuhren in US-Dollar berechnet stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen unerwartet stark um 2,7 Prozent. Eigentlich hatten Experten mit einem starken Minus der Importe wie in den Vormonaten gerechnet.

ROUNDUP: ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich leicht ein

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli nach drei Anstiegen in Folge leicht eingetrübt. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, fiel der von ihm erhobene Indikator um 4,1 Punkte auf 59,3 Zähler. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 60,0 Punkte gerechnet.

USA: Verbraucherpreise steigen etwas stärker

WASHINGTON - Die Verbraucherpreise in den USA sind im Juni wieder etwas stärker gestiegen. Wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte, erhöhten sich die allgemeinen Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozent. Im Mai hatte die Rate mit 0,1 Prozent nur knapp über Stagnationsniveau gelegen. Analysten hatten mit der aktuellen Entwicklung im Schnitt gerechnet.

ROUNDUP/Großbritannien in der Klemme: Neue Corona-Welle und Brexit-Folgen

LONDON - Düstere Prognosen für das Vereinigte Königreich: Renommierte Wissenschaftler warnen vor einer großen zweiten Coronavirus-Welle mit bis zu 120 000 Todesfällen in Großbritannien. Demnach könnte der Höhepunkt im Januar und Februar erreicht werden. An der Studie waren 37 Wissenschaftler beteiligt, darunter der medizinische Regierungsberater Patrick Vallance.

Umfrage: Deutsche erwarten künftige Vormachtstellung Chinas vor USA

BERLIN - Die USA oder China? 42 Prozent der Deutschen glauben einer Umfrage zufolge, dass China im Laufe der nächsten 50 Jahre das mächtigere Land werden wird. Nur 14 Prozent bescheinigen in einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov die Vormachtposition den USA. 23 Prozent antworteten mit weder noch, 22 Prozent machten keine Angabe.

ROUNDUP: Ausfuhr von Kriegswaffen auf mehr als 492 Millionen Euro gestiegen

BERLIN - Der Wert der in den ersten vier Monaten aus Deutschland ausgeführten Kriegswaffen ist auf mehr als 492 Millionen Euro gestiegen. Der Anteil von Nato-Staaten daran habe bis einschließlich April 182 Millionen Euro betragen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen mit. Die Antwort lag der Deutschen Presse-Agentur vor. An Staaten, die der Nato gleichgestellt sind, gingen demnach Rüstungsgüter im Wert von rund 5,6 Millionen, an EU-Staaten Lieferungen im Umfang von rund 51,6 Millionen Euro.

Haushaltsbüro: Großbritannien steuert auf Rekorddefizit zu

LONDON - Großbritannien steuert in der Corona-Krise auf ein Rekorddefizit im Staatshaushalt zu. In diesem Jahr könnte das Haushaltsdefizit auf rund 16 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen, teilte das unabhängige Haushaltsbüro (OBR) am Dienstag in London mit. Das wäre der höchste Fehlbetrag, der durch neue Schulden zu decken ist, seit dem Zweiten Weltkrieg. In absoluten Zahlen wären es 322 Milliarden Pfund (354,8 Mrd Euro) an neuen Schulden.

ROUNDUP/Sorgfalt in Lieferketten: Deutsche Unternehmen reißen Latte erneut

BERLIN - Deutsche Unternehmen haben Erwartungen der Bundesregierung an Menschenrechts- und Sozialstandards in ihren Lieferketten erneut nicht erfüllt. Das ist nach dpa-Informationen vom Dienstag das Ergebnis einer zweiten Fragerunde, die die Regierung unter rund 7300 betroffenen großen Firmen organisiert hat. Damit wird eine gesetzliche Verpflichtung zur Einhaltung der Standards wahrscheinlicher.

ROUNDUP 2: Verbraucherpreise gestiegen - Inflation bei 0,9 Prozent

WIESBADEN - Die Inflation in Deutschland zieht auf niedrigem Niveau wieder etwas an. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Im Mai hatte die Rate mit 0,6 Prozent den tiefsten Stand seit fast vier Jahren erreicht - vor allem wegen eines massiven Rückgangs der Energiepreise in der Corona-Krise. Von Mai auf Juni 2020 erhöhte sich das Preisniveau insgesamt um 0,6 Prozent.

Eurozone: Industrie erholt sich etwas von Corona-Einbruch

LUXEMBURG - Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben sich im Mai etwas von dem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die gesamte Produktion lag 12,4 Prozent über dem Stand vom Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die Entwicklung lag allerdings unter den Erwartungen von Analysten, die im Mittel einen Zuwachs um 15,0 Prozent erwartet hatten. Im März und April war die Produktion wegen der Pandemie drastisch eingebrochen.

EZB: Kreditnachfrage der Unternehmen steigt in Corona-Krise stark an

FRANKFURT - Angesichts der Corona-Pandemie zieht die Kreditnachfrage der Unternehmen in der Eurozone stark an. Unter dem Strich sei sie im zweiten Quartal so hoch gewesen wie mindestens seit dem Jahr 2003 nicht mehr, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mit. Seit diesem Jahr führt die Notenbank ihre Quartalsumfrage zu den Kreditbedingungen (Bank Lending Survey) durch. Die hohe Kreditnachfrage spiegele den hohen Liquiditätsbedarf und möglicherweise den Aufbau von Puffern aus Vorsichtsgründen wider.

Singapur rutscht wegen Corona-Krise in eine tiefe Rezession

SINGAPUR - Die Wirtschaft Singapurs ist wegen der Corona-Krise mit Rekordtempo eingebrochen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung des asiatischen Stadtstaates auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) um 41,2 Prozent geschrumpft, teilte das Ministerium für Handel und Industrie am Dienstag mit. Dies ist der stärkste jemals ermittelte Einbruch. Damit fiel der konjunkturelle Rückschlag in der Hochphase der Corona-Krise in den Monaten April bis Juni stärker als befürchtet aus. Analysten hatten im Mittel nur einen Rückgang um annualisiert 35,9 Prozent erwartet, nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 3,3 Prozent geschrumpft war.

Spanien: Rückgang der Verbraucherpreise schwächt sich ab

MADRID - In Spanien hat sich der Rückgang der Verbraucherpreise im Juni deutlich abgeschwächt. Im Jahresvergleich sei das nach europäischem Standard berechnete Preisniveau (HVPI) um 0,3 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt INE am Dienstag in Madrid nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung wie von Analysten erwartet bestätigt. Im Mai war das Preisniveau noch deutlich stärker um 0,9 Prozent im Jahresvergleich gesunken.

Britische Wirtschaftsleistung erholt sich nur leicht vom Corona-Einbruch

LONDON - Die Wirtschaft Großbritanniens hat sich im Mai unerwartet schwach vom Konjunktureinbruch in der Corona-Krise erholt. Im Mai sei die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt ONS am Dienstag mit. Analysten hatten im Mittel mit einem deutlich stärkeren Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,5 Prozent gerechnet, nachdem die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas im April um 20,3 Prozent abgestürzt war.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0285 2020-07-14/17:05

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