ROUNDUP: Deutsche Industrie weitet Produktion im April leicht aus

WIESBADEN - Die deutsche Industrie hat ihre Produktion zu Beginn des zweiten Quartals leicht ausgeweitet. Die Gesamtherstellung stieg im April zum Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem deutlicheren Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet. Der Rückgang im März fiel allerdings nicht ganz so kräftig aus wie zunächst befürchtet. Anstatt eines Rücksetzers um 3,4 Prozent ergibt sich nach neuen Zahlen ein Minus von 2,1 Prozent.

EZB-Direktorin Schnabel: Im Kampf gegen Inflation bleibt noch viel zu tun

FRANKFURT - EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sieht noch kein Ende der Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Teuerung. "Wir müssen überzeugende Beweise dafür sehen, dass die Inflation nachhaltig und zeitnah zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt. An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangt", sagte Schnabel der belgischen Tageszeitung "De Tijd" in einem Ende Mai geführten Interview, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Kanadas Notenbank hebt Leitzins überraschend an

OTTAWA - Die kanadische Notenbank hat ihren Leitzins angehoben. Der Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent erhöht, teilte die Bank of Canada am Mittwoch in Ottawa mit. Experten hatten hingegen überwiegend mit einem unveränderten Leitzins gerechnet. Zuletzt hatte die kanadische Notenbank im Januar den Leitzins erhöht, seitdem aber die Zinsen nicht angetastet.

ROUNDUP 2: Wissing will Investitionen in die Schiene vorantreiben

BERLIN - Das Schienennetz ist teils marode, die Folge sind unpünktliche Züge - Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) will nun Investitionen in die Schiene vorantreiben. Konkret soll der Bund mehr Spielräume bei der Finanzierung der Infrastruktur bekommen. Das sieht eine Änderung des sogenannten Bundesschienenwegeausbaugesetzes vor. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg.

USA: Handelsbilanz mit deutlich höherem Defizit

WASHINGTON - Das Defizit im Außenhandel der USA hat sich im April kräftig ausgeweitet. Zum Vormonat stieg es um 14,0 Milliarden oder 23,0 Prozent auf 74,6 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten mit der Entwicklung tendenziell gerechnet, im Schnitt allerdings ein noch etwas höheres Defizit erwartet. Ausschlaggebend für den Anstieg waren sowohl rückläufige Exporte als auch gestiegene Importe.

ROUNDUP: OECD sieht langsame Erholung der Weltwirtschaft - Deutschland schwach

PARIS - Die Industriestaaten-Organisation OECD sieht die Weltwirtschaft auf einem langsamen Erholungskurs, der Ausblick für Deutschland bleibt aber verhalten. Hier werde die Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich stagnieren und 2024 um 1,3 Prozent wachsen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mit. Die hohe Inflation schmälere Einkommen und Ersparnisse, was den privaten Konsum dämpfe. Entscheidende Impulse für die Konjunkturbelebung liefere das Exportgeschäft: Die Lieferketten entspannten sich und der Auftragsbestand sei hoch.

ROUNDUP 2/ Rückschlag für Chinas Wachstum: Exporte unerwartet stark eingebrochen

PEKING - Die schwache globale Nachfrage hat Chinas Exporte unerwartet stark einbrechen lassen. Die Ausfuhren sackten im Mai in US-Dollar berechnet um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab, wie die Zollverwaltung am Mittwoch in Peking berichtete. Der Unterschied war besonders stark im Vergleich zum Vormonat, als noch ein Plus von 8,5 Prozent verzeichnet worden war. Der überraschend deutliche Rückgang des Außenhandels weckt neue Sorgen über die erhoffte konjunkturelle Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft.

ROUNDUP/IEA: Mehr Energieeffizienz zum Erreichen von Klimazielen nötig

VERSAILLES - Zum Erreichen der Klimaziele müssen aus Sicht der Internationalen Energieagentur (IEA) die Fortschritte bei der Energieeffizienz bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. So ließen sich das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad in Reichweite halten und die Energieversorgung gleichzeitig sicherer und erschwinglicher machen, teilte die IEA am Mittwoch anlässlich einer Konferenz in Versailles mit. Demnach könne eine Steigerung der jährlichen Fortschritte bei der Energieeffizienz von heute 2,2 Prozent auf über 4 Prozent bis 2030 zu einer entscheidenden Verringerung der Treibhausgasemissionen führen.

Besserer Verbraucherschutz in EU bei Finanzdienstleistungen im Netz

BRÜSSEL - Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU sollen beim Kauf von Finanzdienstleistungen im Internet künftig besser geschützt werden. Vertreter des Europäischen Parlaments und der EU-Länder verständigten sich in Brüssel auf neue Regeln beim Online-Abschluss etwa von Versicherungen, wie aus einer Mitteilung der Länder vom späten Dienstagabend hervorgeht. Demnach werde der Verbraucherschutz verbessert, zudem würden gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Anbieter von Finanzdienstleistungen geschaffen. Unter die neuen Vorschriften fallen auch Verträge, die etwa per Telefon abgeschlossen werden.

HWWI erwartet Rückgang der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr

HAMBURG - Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) rechnet in diesem Jahr in Deutschland mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,5 Prozent. Erst im kommenden Jahr könnte die Wirtschaft mit 1,25 Prozent wieder merklich wachsen, wie das HWWI am Mittwoch in seiner Konjunkturprognose mitteilte. Voraussetzungen dafür seien jedoch keine weitere Verschärfung der Geldpolitik oder der geopolitischen Unsicherheiten.

EU-Kommission: Grüne und digitale Ausgaben Vorrang bei Haushalt 2024

BRÜSSEL - Der europäische Gemeinschaftshaushalt für das kommende Jahr soll nach einem ersten Entwurf der EU-Kommission knapp 190 Milliarden Euro umfassen. Dazu kommen voraussichtlich rund 113 Milliarden Euro an Zuschüssen aus dem Corona-Aufbaufonds, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. "Der EU-Haushalt gibt Europa weiterhin die Mittel an die Hand, um aktuelle und künftige Herausforderungen zu bewältigen", sagte Haushaltskommissar Johannes Hahn. Grüne und digitale Ausgaben haben demnach weiterhin Priorität. Wie die nationalen Haushalte sei allerdings auch der EU-Haushalt mit steigenden Kosten konfrontiert, während der Finanzierungsbedarf nicht sinke.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0220 2023-06-07/17:05

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