Es ist wahrscheinlich keinem Anleger entgangen, dass die Nervosität an den Märkten zurück ist. Mit neuen Spekulationen über das Delisting chinesischer Unternehmen von den US-Börsen und jeder neuen Wasserstandsmeldung rund um die Omikron-Variante spielen die Märkte verrückt. Am heftigsten waren die Entwicklungen, nachdem DocuSign (WKN: A2JHLZ) seine jüngsten Quartalszahlen bekannt gab.

Die Aktien des führenden Anbieters elektronischer Signaturen haben seit ihrem Höchststand von 314,76 $ am 11. August 2021 rund 60 % ihres Wertes verloren. Ein Großteil des Kursrückgangs erfolgte in den letzten zwei Tagen. Cathie Wood nannte als Ursache die Tatsache, dass die Billings die Prognosen um 20 Millionen verfehlten und im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres nur um 28 % stiegen.

Hohe Bewertung als Ursache für den Kursverfall

Die Billings sind ein Indikator für die zukünftige Entwicklung. Sie umfassen alle ausgestellten Rechnungen. Im Gegensatz dazu umfassen die Umsätze nur die tatsächlich erbrachten Leistungen. Es ist daher verständlich, dass die Anleger so allergisch auf die verfehlte Prognose von Docusign reagieren. Zumal der Markt bei einem Unternehmenswert von über 40 Mrd. US-Dollar ein anhaltendes exponentielles Wachstum eingepreist hat.

Diese Erwartung lässt sich durch den 50%igen Anstieg der Nutzerzahlen im Geschäftsjahr 2021 erklären. In diesem Jahr ist diese Zahl wieder auf das Niveau der Vorjahre zurückgekehrt. Das Wachstum liegt wieder in den mittleren 20ern. Das Wachstum der Umsätze von Docusign leidet nun unter diesem Sondereffekt, da die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr höher ist. Es gilt zu beobachten, ob sich die Verlangsamung der Generierung von Kunden mit einem durchschnittlichen Auftragswert von über 300.000 US-Dollar in den kommenden Quartalen fortsetzen wird.

Denn gerade bei diesen Kunden gibt es einen Lock-in-Effekt, da ein Anbieterwechsel mit viel Aufwand verbunden ist. Mit 1,11 Millionen zahlenden Kunden und über einer Milliarde Nutzern weltweit ist Docusign klarer Marktführer bei digitalen Signaturlösungen. Allein für seine Kernanwendung sieht Docusign einen adressierbaren Markt von 25 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich dazu wird für dieses Gesamtjahr nur ein Umsatz von etwa 2 Mrd. US-Dollar erwartet.

DocuSign ist spannend

Mit dem Rückgang des Aktienkurses ist die Aktie jetzt wieder durchaus realistisch bewertet. Die freie Cashflow-Rendite für das Geschäftsjahr 2022 liegt derzeit bei 1,7 %. Docusign erwartet für das Gesamtjahr 2022 eine bereinigte Bruttomarge von knapp über 80 % und eine operative Marge von rund 20 %. Allerdings sollte man vor einem Kauf einen genaueren Blick auf die Bilanz werfen. Mit einer Eigenkapitalquote von 10 % ist diese auf den ersten Blick nicht so prickelnd.

Nach den jüngsten Kursverlusten der Docusign-Aktie juckt es mich definitiv in den Fingern. Die Technologie wird unabhängig von Corona aufgrund schnellerer, einfacherer und kostengünstigerer Prozesse weiterhin gefragt sein. Dennoch gibt es einige Punkte, die ich mir vor einer Investition genauer ansehen möchte.

Der Artikel DocuSign: Ist der Einbruch des Wachstumswertes die Chance des Jahres? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Unsere Top-Aktie für das Jahr 2022

Es gibt ein Unternehmen, dessen Name zurzeit bei den Analysten von The Motley Fool sehr, sehr häufig fällt. Es ist für uns DIE Top-Investition für das Jahr 2022.

Du könntest ebenfalls davon profitieren. Dafür muss man zunächst alles über dieses einzigartige Unternehmen wissen. Deshalb haben wir jetzt einen kostenlosen Spezialreport zusammengestellt, der dieses Unternehmen detailliert vorstellt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Florian Hainzl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von DocuSign.

Motley Fool Deutschland 2021