Um Warren Buffett muss man sich in rein finanzieller Hinsicht wahrlich keine Sorgen machen. Mit einem Vermögen von rund 83 Mrd. US-Dollar ist das „Orakel von Omaha“ die Nummer 3 der reichsten Menschen der Welt (Stand: Forbes-Liste 2019).

Unsterblich ist der 89-Jährige deshalb nicht. Aber Buffett wäre nicht Buffett, wenn er nicht schon heute einen Investitionsplan für die Zeit nach seinem Tod ausgearbeitet hätte. Natürlich nicht für sich selbst, sondern für seine Familie.

Ein Plan, so typisch für Buffett: simpel, rentabel und von jedem zu kopieren.

Ein Plan für alle

2013 äußerte sich Buffett in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN: 854075) zu seinen Nachlassplänen. Die Instruktionen sind einfach: 90 % des Vermögens sollen in einen kostengünstigen S&P-500-Indexfonds investiert werden. Die restlichen 10 % in kurzlaufende US-Staatsanleihen.

Wer hier den extravaganten Plan eines Großmeisters erwartet hat, dürfte wohl enttäuscht sein. Keine geheimen Aktientipps, keine spezielle Mixtur aus mysteriösen Nischen-ETFs. Einfach nur die Aktien der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen, gewürzt mit einer kleinen Prise US-Staatsanleihen, die ein nahezu sicheres Einkommen im Fall einer lang anhaltenden Börsenflaute generieren.

Ein Plan, so simpel, dass er nicht nur von Buffetts Familie, sondern von praktisch jedem umsetzbar ist. Es würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn der verschlagende Börsenguru genau das im Hinterkopf hatte.

2 ETFs für alles

Wer Buffetts Plan für sich oder seine Familie kopieren möchte, kann das mit wenig Aufwand über den Kauf von nur zwei ETFs erreichen. Das möglichst kostengünstig zu realisieren ist hier wahrscheinlich die einzige Herausforderung.

ETFs, die den US-Index S&P 500 abbilden, gibt es viele. Ich zähle allein 50 Varianten in ETF-Form, die man aktuell an der Börse handeln kann (Stand: 27.01.2020). Mein Favorit ist der Vanguard S&P 500 (WKN: A1JX53). Die lächerlich geringe Gesamtkostenquote von 0,07 % pro Jahr, das generöse Volumen von über 20 Mrd. Euro, die physische Replikation und eine quartalsweise Ausschüttung sind in Summe genau das, was ich suche. Dass dieser ETF in US-Dollar rechnet, ist für jemanden, der in der Eurozone lebt, sicher nicht optimal. Da beim Vanguard S&P 500 für mich ansonsten alles passt, wäre ich bereit, diese Kröte ausnahmsweise zu schlucken.

Jetzt fehlen nur noch die kurzlaufenden US-Staatsanleihen. Natürlich gibt es auch für diese Position einen ETF. Zum Beispiel den iShares USD Treasury Bond 1-3yr (WKN: A0J202). Mit einer Gesamtkostenquote von 0,07 % pro Jahr reißt man sich auch mit diesem ETF kein Bein aus. Dafür erhält man ein Fondsvolumen von über 4 Mrd. Euro, inklusive physischer Replikation und halbjährlicher Ausschüttung. Wen hier die Abhängigkeit vom Währungspaar Euro/US-Dollar stört, könnte über eine währungsgesicherte Variante nachdenken. Der iShares USD Treasury Bond 1-3yr Hedged (WKN: A2JE39) wäre für diese Aufgabe eine naheliegende Lösung. Leider ist das Volumen hier noch recht moderat. Ausgeschüttet wird ebenfalls nicht. Es hat eben alles seinen Preis!

Familienfreundliches Fazit

Buffets Plan ist zu einfach, um wahr zu sein. Oder doch nicht?

Fakt ist: Warren Buffett hat seine Hausaufgaben gemacht. Der S&P 500 ist ein Renditebiest – und das (zurückgerechnet) seit über 150 Jahren. Ob das so bleibt, dürfte selbst Buffett nicht wissen. Doch der US-Index, der 1880 bei (zurückgerechnet) 7 Punkten und heute bei 3.255 Punkten steht, dürfte – im Moment – trotzdem die nach rationalen Gesichtspunkten beste Wette sein (Stand: 27.01.2020).

Kurzlaufende US-Staatsanleihen mögen für US-Bürger eine gute Beimischung sein. Für Investoren aus der Eurozone könnte das ein kompliziertes Geschäft mit Chancen und Risiken werden. Wer den Niedergang der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar erwartet, könnte mit US-Staatsanleihen saftige Kursgewinne generieren. Oder eben nervtötende Kursverluste einfahren. Ein „sicheres Einkommen“ wäre das also ganz sicher nicht. Jedenfalls nicht so, wie sich das Buffett vermutlich gedacht hat.

Staatsanleihen aus der Eurozone könnten eine Alternative sein. Sofern die Verzinsung stimmt. Der iShares Core Euro Government Bond (WKN: A0RL83) zeigt, dass das seit einiger Zeit irgendwie in die falsche Richtung läuft. Über das Jahr 2016 wurden hier 1,16 Euro pro Anteil ausgeschüttet. Auf Jahressicht sind es lediglich 0,82 Euro pro Anteil (Stand: 27.01.2020).

Bei einem Investitionsplan, der ohnehin zu 90 % aus Aktien besteht, ist das Anleihenproblem aus meiner Sicht kein Drama. Im Zweifel kann man dann auch gleich zu 100 % auf Aktien setzen. Buffett wäre das sicher lieber als andersherum.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short March 2020 $225 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020