Für die meisten Berufstätigen ist sie nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben die wichtigste, wenn nicht sogar einzige Einnahmequelle, die ihnen zur Verfügung steht. Umso gründlicher sollte man sich als gesetzlich Versicherter also darauf vorbereiten. Denn nichts wäre schlimmer, als im wohlverdienten Ruhestand plötzlich in die Armutsfalle zu geraten.

Doch ist denn alles wirklich so schlimm und sind die Chancen wirklich so groß, später einmal in die Altersarmut abzurutschen? Schließlich hat es doch der damalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blüm, 1986 in einer Werbekampagne der Bundesregierung eindeutig formuliert: „Denn eins ist sicher: die Rente.“

Zurückblickend kann man heute sagen, dass die gesetzliche Rente bis heute sicher war. Doch wird sie es bleiben bzw. kann man zukünftig von seinem im Arbeitsleben angesammelten Rentenanspruch im Alter überhaupt über die Runden kommen?

Hier kommen drei Fragen zu diesem Thema, die sich jeder gesetzlich Versicherte unbedingt einmal stellen sollte.

1. Das Renteneintrittsalter wird immer weiter erhöht

Es hat sich ja schon herumgesprochen. Wir müssen immer länger arbeiten, um den vollen Anspruch auf unsere Altersrente zu erhalten. Schuld ist hier das sogenannte Rentenversicherungs-Anpassungsgesetz, das am 01.01.2012 in Kraft getreten ist und eine sukzessive Erhöhung des regulären Renteneintrittsalters vorschreibt.

Es wird von bisher 65 Jahren schrittweise bis zum Jahr 2029 auf 67 Jahre erhöht. Im Klartext heißt das, jeder Arbeitnehmer muss, abhängig vom eigenen Jahrgang, mit einer deutlich längeren Lebensarbeitszeit rechnen. Pro Jahr um einen Monat wird die Lebensarbeitszeit bis zum Jahr 2023 angehoben. Danach sind es bis zum Jahr 2029 dann zwei Monate pro Jahr.

Wem es schon zu lange ist, bis 67 zu arbeiten, der sollte jetzt starke Nerven mitbringen. Denn in letzter Zeit haben die Medien auch immer wieder darüber berichtet, dass es Vorschläge gäbe, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre hochzusetzen.

2. So viel Rente hat man später zu erwarten

Als wenn die Informationen zum Renteneintrittsalter nicht schon deprimierend genug wären, kommt noch ein weiterer schlimmer Umstand hinzu. Auch das Rentenniveau wird schrittweise abgesenkt. Was bedeutet das nun genau?

Bevor wir uns damit beschäftigen, sollten wir erst einmal klären, was das Rentenniveau überhaupt ist. Dazu kommt hier die Beschreibung der Deutschen Rentenversicherung: „Das Rentenniveau stellt die Relation zwischen der Höhe der Standardrente und dem Entgelt eines Durchschnittsverdieners dar.“

Jetzt sind wir irgendwie genauso schlau wie vorher. Oder? Zur besseren Erklärung kommt hierzu folgendes Beispiel: Seit 2012 hat sich der Durchschnittsverdienst von monatlich 2.270 Euro bis 2017 um rund 10 % auf 2.490 Euro erhöht. Die Standardrente ist im selben Zeitraum von monatlich 1.122 Euro auf monatlich 1.197 Euro gestiegen. Dies sind aber nur 7 % Anstieg. Die Standardrente ist also prozentual langsamer gestiegen als der Durchschnittsverdienst, und das Rentenniveau ist damit von 49,4 auf 48,1 % gesunken.

Zur Veranschaulichung, was aktuell an Rente zu erwarten ist, kommen hier einmal die aktuellen Daten. Seit 01.07.2019 beträgt die Standardrente in den alten Bundesländern brutto monatlich 1.487,25 Euro. Diese erhält man aber nur, wenn man 45 Jahre lang ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgelts aller Versicherten bezogen hat. Und das durchschnittliche Bruttojahresentgelt 2019 beträgt in den alten Bundesländern 38.901 Euro.

Es bleibt jedem selbst überlassen nachzuschauen, ob er dieses Einkommen 2019 erreicht oder nicht. Jeder, der feststellt, dass er darunter liegt, bekommt im Alter nicht einmal die Standardrente, die meiner Meinung nach jetzt schon recht niedrig ausfällt.

3. Die Rente wird kaum noch zum Leben reichen

Im vorherigen Abschnitt haben wir ja die Standardrente beleuchtet. Doch viele werden eine Rente in dieser Höhe gar nicht bekommen. Denn mittlerweile arbeiten 25 % der Arbeitnehmer in Deutschland im Niedriglohnsektor, und die werden dementsprechend mit einer Minirente auskommen müssen.

Wenn man zudem noch bedenkt, dass alle Rentenangaben Bruttowerte darstellen, muss man natürlich von der aktuellen Standardrente von 1.487,25 Euro noch Steuern und Krankenversicherungsbeiträge abziehen. Und dann wird schnell klar, mit wie wenig Geld man unter Umständen im Alter auskommen muss.

Wenn wir an dieser Stelle einmal ehrlich zu uns selbst sind, dann wissen wir, wenn uns vielleicht netto noch eine Rente von 1.200 Euro oder auch weniger zur Verfügung steht, reicht dieser Betrag vielleicht gerade so aus, um die Wohn- und Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Den Luxus eines Urlaubs oder einmal Essen gehen und am kulturellen Leben teilhaben wird mit dieser Summe wohl kaum möglich sein.

Natürlich werden die Renten, bis du in den Ruhestand gehst, noch ansteigen. Doch durch die Inflation könnte die Kaufkraft auch mit einer optisch höheren Rente vielleicht später sogar niedriger ausfallen als heute.

Mein Fazit

Die gesetzliche Rente ist und bleibt vermutlich sicher. Doch ob sie allein zum Leben reichen wird, ist äußerst fraglich. Man wird selbst auf jeden Fall noch zusätzlich etwas tun müssen, um im Alter nicht frustriert jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen.

Man sollte also besser heute als morgen damit anfangen, mit Investmentfonds oder über ein Depot mit Dividendenaktien wie zum Beispiel PepsiCo (WKN: 851995) oder Johnson&Johnson (WKN: 853260) gegenzusteuern.

Und je früher man damit beginnt, umso besser. Hier bei uns Fools findet man auf jeden Fall einige wertvolle Artikel zu diesem Thema. Getreu dem Motto: Altersarmut? Nein danke!

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson.

Motley Fool Deutschland 2019