Wacker Chemie AG: Sondereinflüsse prägen die Geschäftszahlen von WACKER im Jahr 2019

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Wacker Chemie AG: Sondereinflüsse prägen die Geschäftszahlen von WACKER im
Jahr 2019

28.01.2020 / 07:15
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- KONZERNUMSATZ ERREICHT MIT 4,93 MRD. EUR KNAPP DAS NIVEAU DES VORJAHRES

- EBITDA IST MIT 780 MIO. EUR UM 16 PROZENT UNTER VORJAHR

- GUTE ENTWICKLUNG IM CHEMIEGESCHÄFT, RAHMEN-BEDINGUNGEN BEI SOLARSILICIUM
UNBEFRIEDIGEND

- AUSSERPLANMÄSSIGE ABSCHREIBUNG VON RUND 760 MIO. EUR AUF POLYSILICIUMANLAGEN
MINDERT EBIT UND JAHRESERGEBNIS

- EBIT BELÄUFT SICH DAMIT AUF RUND -540 MIO. EUR

- JAHRESERGEBNIS 2019 LIEGT BEI -630 MIO. EUR

- NETTO-CASHFLOW IST MIT RUND 185 MIO. EUR POSITIV UND DEUTLICH ÜBER VORJAHR

München, 28. Januar 2020 - Die Wacker Chemie AG hat das Jahr 2019 im Rahmen
ihrer eigenen Erwartungen abgeschlossen. Nach vorläufigen Berechnungen
erzielte der Münchner Chemiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
Gesamtumsatz von 4,93 Mrd. EUR (2018: 4,98 Mrd. EUR) und hat damit das Niveau
des Vorjahres knapp erreicht. Niedrigere Preise, vor allem für
Solarsilicium, aber auch für Standardsilicone sind der wesentliche Grund für
den leichten Rückgang um 1 Prozent. Insgesamt höhere Absatzmengen,
Produktmixeffekte sowie Wechselkursveränderungen durch den im
Jahresvergleich stärkeren US-Dollar haben den Umsatz dagegen positiv
beeinflusst.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des
Geschäftsjahres 2019 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 780 Mio. EUR
(2018: 930 Mio. EUR). Das sind 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das
EBITDA enthält als Sonderertrag Versicherungsleistungen von 112,5 Mio. EUR aus
dem Schadensfall des Jahres 2017 am Standort Charleston, die WACKER im 3.
Quartal in den Herstellungskosten verbucht hatte. Vor allem die erheblich
geringeren Durchschnittspreise für Solarsilicium und damit auch Effekte aus
Bestandsbewertungen, niedrigere Preise für Standardsilicone und die stark
gestiegenen Stromkosten in Deutschland haben die Ertragsentwicklung
belastet.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich auf -540 Mio. EUR
(2018: 390 Mio. EUR). Dies ist vor allem eine Konsequenz der
Sonderabschreibung von 760 Mio. EUR. Wie bereits gemeldet, wird WACKER im Zuge
der Abschlusserstellung diese außerplanmäßige Abschreibung auf den
Bilanzwert seiner Anlagen zur Herstellung von Polysilicium vornehmen.
Hintergrund dieser Maßnahme sind die verhaltenen Erwartungen des
Unternehmens für die weitere Preisentwicklung bei Solarsilicium. Insgesamt
belaufen sich die Abschreibungen im Jahr 2019 damit auf rund 1,32 Mrd. EUR.
Das Jahresergebnis 2019 liegt damit bei -630 Mio. EUR (2018: 260 Mio. EUR).

"Unsere Ertragsentwicklung im vergangenen Jahr ist stark von
Sondereinflüssen aus den erhaltenen Versicherungsleistungen und der
außerplanmäßigen Abschreibung auf das Anlagevermögen geprägt", sagte
Konzernchef Rudolf Staudigl. "Operativ hat sich vor allem unser
Chemiegeschäft weiter gut entwickelt. Die Margen bei Siliconen sind nach dem
Ausnahmejahr 2018 wieder auf das normale Niveau zurückgekehrt. Dagegen haben
wir bei Dispersionen, Dispersionspulvern und biotechnologisch hergestellten
Produkten unsere Ertragskraft deutlich gesteigert. Weiterhin unbefriedigend
waren jedoch die Rahmenbedingungen im Geschäft mit Solarsilicium. Hier sind
die Preise wegen der hohen Überkapazitäten, die staatlich subventionierte
Wettbewerber in China aufgebaut haben, im vergangenen Jahr erheblich
zurückgegangen. Derzeit erarbeiten wir ein umfassendes Programm, mit dem wir
WACKER effizienter und leistungsfähiger aufstellen und Kosten in
signifikantem Umfang einsparen wollen. Konkrete Ziele dazu werden wir
voraussichtlich schon im 1. Quartal 2020 bekanntgeben."

Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzschulden

Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2019 lagen nach den
vorläufigen Zahlen bei 380 Mio. EUR (2018: 461 Mio. EUR). Das sind 18 Prozent
weniger als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der
Kapazitäten in den Chemiebereichen. Der Netto-Cashflow summierte sich im
Geschäftsjahr 2019 auf rund 185 Mio. EUR (2018: 86 Mio. EUR; angepasst wegen
geänderter Definition) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als
verdoppelt. Die erhaltenen Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall in
Charleston haben den Mittelzufluss um rund 100 Mio. EUR erhöht. Gegenläufig
hat eine Sonderzahlung an die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG, die das
Unternehmen im 4. Quartal 2019 geleistet hat, den Netto-Cashflow um 70 Mio.
EUR gemindert. Die Nettofinanzschulden lagen zum Stichtag 31. Dezember 2019
bei rund 715 Mio. EUR (31.12.2018: 610 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem
Vorjahr ist auf die neue Leasingbilanzierung nach IFRS 16 zurückzuführen.
Sie hat die Nettofinanzschulden um 120 Mio. EUR erhöht.

Geschäftsbereiche

WACKER hat im Geschäftsjahr 2019 von der weiterhin guten Kundennachfrage
nach seinen Chemieprodukten profitiert. WACKER SILICONES erzielte einen
Jahresumsatz von 2,45 Mrd. EUR (2018: 2,50 Mrd. EUR) und blieb damit trotz
spürbar niedrigerer Preise für Standardsilicone nur um 2 Prozent unter dem
hohen Wert des Vorjahres. WACKER POLYMERS erwirtschaftete 2019 einen Umsatz
von 1,32 Mrd. EUR (2018: 1,28 Mrd. EUR). Das ist ein Plus von 3 Prozent. Der
Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 8
Prozent auf 245 Mio. EUR (2018: 227 Mio. EUR).

Das EBITDA der Chemiebereiche ist 2019 in der Summe um 11 Prozent
zurückgegangen. Ursächlich dafür waren in erster Linie die niedrigeren
Preise für Standardsilicone. Dagegen hat WACKER im Geschäft mit
Dispersionen, Dispersionspulvern und biotechnologisch hergestellten
Produkten das EBITDA kräftig ausgebaut. WACKER SILICONES erzielte 2019 ein
EBITDA von 480 Mio. EUR (2018: 617 Mio. EUR). Das ist ein Rückgang um 22
Prozent. Das EBITDA von WACKER POLYMERS belief sich auf 195 Mio. EUR (2018:
148 Mio. EUR). Ausschlaggebend für diesen Anstieg um 32 Prozent waren die im
Jahresvergleich höheren Absatzmengen und die gute Kostenstruktur des
Geschäftsbereichs. WACKER BIOSOLUTIONS erwirtschaftete im vergangenen
Geschäftsjahr ein EBITDA von 30 Mio. EUR (2018: 24 Mio. EUR). Das ist ein Plus
von 25 Prozent. Höhere Absatzmengen und die steigende Auslastung der
Biopharma-Produktion haben die Ertragsentwicklung positiv beeinflusst.

WACKER POLYSILICON erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 780 Mio.
EUR (2018: 824 Mio. EUR). Maßgeblich für diesen Rückgang um 5 Prozent waren die
im Jahresvergleich deutlich niedrigeren Preise für Solarsilicium auf Grund
der in China aufgebauten Überkapazitäten. Stark gestiegene Absatzmengen
konnten das nicht vollständig ausgleichen. Das EBITDA des Geschäftsbereichs
summierte sich 2019 auf 55 Mio. EUR (2018: 72 Mio. EUR) und blieb damit um 24
Prozent unter Vorjahr. Zusätzlich zu den niedrigeren Durchschnittspreisen
für Polysilicium haben Bestandsabwertungen das EBITDA gemindert. Dagegen
haben die Versicherungsleistungen für den Schadensfall in Charleston, die
der Geschäftsbereich im 3. Quartal 2019 verbucht hatte, das EBITDA um 112,5
Mio. EUR erhöht. Bereinigt um diesen Sonderertrag beläuft das EBITDA von
WACKER POLYSILICON im Gesamtjahr 2019 auf rund -55 Mio. EUR.

Vorläufige Eckdaten WACKER-Konzern

    Mio. EUR            2019e   2018  Veränd.
                                       in %
    Umsatz            4.930  4.979       -1
    EBITDA              780    930      -16
    EBITDA-Marge (%)     16     19        -
    EBIT               -540    390     n.a.
    EBIT-Marge (%)      -11      8        -
    Jahresergebnis     -630    260     n.a.
    Investitionen       380    461      -18
    Netto-Cashflow      185     86     >100
Die in dieser Presseinformation enthaltenen Zahlen und Trendaussagen zu den
Geschäftsergebnissen des Jahres 2019 sind vorläufig. Die Wacker Chemie AG
wird ihren Bericht zum Geschäftsjahr 2019 am 17. März 2020 veröffentlichen.

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl
wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen
realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen
sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und
Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen
Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den
Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.:
Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs-
und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde
Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der
Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch
WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür.

Weitere Informationen erhalten Sie von:
Wacker Chemie AG
Presse und Information
Christof Bachmair
Tel. +49 89 6279-1830
christof.bachmair@wacker.com

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