«Neue Strategie kein fundamentaler Richtungswechsel»

Als besondere Meilensteine des Jahres 2019 hob der Chef der Deutschen Börse AG, dessen Vertrag erst vergangene Woche um weitere drei Jahre bis ins Jahr 2024 verlängert wurde, die Akquisition der Axioma Inc. (Risikomanagement-Software) und die Mehrheitsbeteiligung an der UBS Fondsvertriebsplattform Fondscenter hervor. Zudem betonte der CEO, dass er auch zukünftig mit weiteren Zukäufen liebäugele. „Mein Anspruch ist zu wachsen - mit guten Deals“, sagte Weimer im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Wie dies im Detail aussehen soll wird die Öffentlichkeit spätestens am 28. Mai erfahren. An diesem Tag wird die Spitze des Frankfurter Wertpapierhandelsplatz seine Strategie für die kommenden Geschäftsjahre auf einem Kapitalmarkttag in London präsentieren. Allerdings dämpfte Weimer bereits im Vorfeld die Erwartungen an die neue Strategie mit dem Namen "Compass 2023". Angesichts der Ergebnisse sehe er keine Notwendigkeit das Ruder herumzureißen und die Richtung fundamental zu wechseln.

Klar ist aber auch, dass man zukünftig gerne von der hohen Übernahmeaktivität der Branche profitieren möchte. Denn bei den großen Übernahmen und Fusionen ging der Frankfurter Handelsplatz in Vergangenheit leer aus. So scheiterte beispielsweise im Jahr 2017 der geplante Zusammenschluss mit der Londoner Börse LSE an den Ermittlungen der Hessischen Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Seitdem enteilt der einstige Fusionspartner von der Themse im weltweiten Börsenplatzranking aus dem Sichtfeld der Deutschen Börse AG. Gegenwärtig befindet man sich dort auf der fünften Position und um weiteres Abrutschens auf der Rangliste zu verhindern, dürfte ein starker Partner sicherlich von Nöten sein. Das notwendige Kapital für die Übernahme eines solchen Verbündeten scheint zumindest auf Grund der aktuellen Zahlen vorhanden zu sein.

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