Bundesanleihen haben am Dienstag nach dem Höhenflug der vergangenen Handelstage nur noch vergleichsweise leicht zugelegt. Trotz einer allgemeinen Marktberuhigung nach dem turbulenten Wochenauftakt blieben sie bei Anlegern gefragt. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am späten Nachmittag um 0,13 Prozent auf 176,60 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag knapp oberhalb des Rekordtiefs bei minus 0,54 Prozent.

Zur allgemeinen Beruhigung der Finanzmärkte trug bei, dass China seine Währung Yuan stützte. Die chinesische Zentralbank legte den Mittelkurs des Yuan am Dienstag etwas höher fest. Am Montag hatte ein starker Kursrückgang des Yuan für eine zusätzliche Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China gesorgt.

In vielen Ländern der Eurozone sind die Renditen am Nachmittag mehr oder weniger stark gesunken. Einen deutlichen Rückgang gab es in Italien, wo die Rendite in der zehnjährigen Laufzeit um 0,05 Prozentpunkte fiel. Aussagen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini zeigten damit keine Wirkung am Anleihemarkt.

Salvini hatte am Nachmittag auf einer Pressekonferenz in Rom für das kommende Jahr ein italienisches Haushaltsdefizit von mehr als zwei Prozent in Aussicht gestellt. Zuletzt wurde eine Eskalation des Streits mit der EU-Kommission über die ausufernde Staatsverschuldung bei gleichzeitig großzügigen Haushaltsplänen abgewendet.

Konjunkturdaten sorgten kaum für Impulse. Kennzahlen zum Auftragseingang in der deutschen Industrie fielen nur auf den ersten Blick solide aus. Der deutliche Anstieg im Juni war ausschließlich auf schwankungsanfällige Großaufträge zurückzuführen. Ohne diese Bestellungen waren die Aufträge rückläufig. Bankvolkswirte kommentierten die Zahlen deshalb enttäuscht. Entwarnung für die arg gebeutelte deutsche Industrie wurde nicht gegeben./jkr/fba

 ISIN  DE0009652644

AXC0221 2019-08-06/17:56

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