Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag gestützt durch wachsende Konjunktursorgen deutlich gestiegen. Im Gegenzug fielen die Renditen stark zurück. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten erstmals seit Oktober 2016 wieder im negativen Bereich. Auch weltweit waren die Zinsen für Staatsanleihen auf Talfahrt.

Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,60 Prozent auf 165,60 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf minus 0,017 Prozent.

In Japan und der Schweiz, wo die zehnjährigen Renditen schon seit längerem negativ sind, drifteten sie noch stärker in den Minusbereich ab. In der Eurozone gingen die Renditen bis auf wenige Ausnahmen zurück.

Auslöser für die allgemeinen Renditetalfahrt waren schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die vom Institut Markit erhobene Unternehmensstimmung trübte sich im März ein. Besonders schwach fielen die Umfragewerte aus der Industrie aus. Markit-Chefökonom Chris Williamson sprach von der schwersten Industrierezession seit Ende 2013. Ein weiteres Rezessionssignal kam aus den USA. Erstmals seit der schweren Finanzkrise 2007 fiel am Freitag die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen unter die Rendite für dreimonatige Geldmarktpapiere.

Wegen der schwächelnden Weltwirtschaft sind zahlreiche Notenbanken auf einen wesentlich vorsichtigeren Kurs eingeschwenkt, allen voran die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB). Für große Unsicherheit sorgen zudem die vielen politischen Risiken wie der Brexit oder Handelskonflikte. Anleger steuern in diesem Umfeld sichere Wertpapiere an, zu denen Bundesanleihen gezählt werden./jsl/men

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AXC0247 2019-03-22/18:50

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