FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch zugelegt. Aufwind kam aus Großbritannien, wo die Notenbank zeitlich begrenzt langlaufende Staatsanleihen erwirbt, um den Anleihemarkt zu stabilisieren.

Bis zum späten Nachmittag stieg der Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,72 Prozent auf 137,89 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,14 Prozent. Zuvor war die Rendite mit 2,35 Prozent auf den höchsten Stand seit elf Jahren gestiegen.

Gestützt wurden die Anleihen durch die Entwicklung in Großbritannien. Dort kündigte die Bank of England an, aufgrund von Marktstörungen bis Mitte Oktober langlaufende Staatsanleihen zu kaufen. Hintergrund sind die erheblichen Renditeanstiege in den vergangenen Tagen. Die jüngst vorgestellten Steuersenkungen der Regierung Liz Truss haben laut Experten Zweifel an der britischen Wirtschaftspolitik geweckt. Befürchtet werden ausufernde Staatsschulden und eine noch höhere Inflation.

Der Eingriff der Notenbank ist heikel, weil sie eigentlich ab kommender Woche ihren großen Berg an Staatsanleihen - eine Folge der Corona-Krisenpolitik - abstoßen wollte. Der Start dieser Verkäufe ist jetzt aber auf Ende Oktober verschoben worden. Die Maßnahmen der Notenbank zeigten Wirkung: Die Rendite zehnjähriger britischer Anleihen fiel um 0,50 Prozentpunkte auf 3,99 Prozent.

In der Eurozone zeichneten Umfragen zur Verbraucherstimmung ein trübes Bild. In den drei größten Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Italien verschlechterte sich die Stimmung jeweils. In Deutschland sank der Indikator von GfK auf ein Rekordtief. Vor allem die hohen Energiepreise lasten auf der Stimmung der Konsumenten. So sind die Erdgaspreise zuletzt wieder gestiegen./jsl/he

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AXC0313 2022-09-28/17:37

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