Immobilien sind nach wie vor die heißeste Investition in China, aber junge Menschen nutzen zunehmend Smartphone-Apps, um mit Aktien zu handeln - meist die von chinesischen Technologie-Giganten wie Alibaba.

Chinas inländischer Online-Wertpapiermarkt ist schon jetzt der größte der Welt. Vor allem die jüngere und gebildete Bevölkerung hat ein neues Hobby für sich entdeckt: den mobilen Aktienhandel.

Fintechs wie Futu oder Tiger Brokers gehen selbst an die Börse und sind hoch bewertet, wenngleich noch weit weit entfernt von den Marktwerten der großen US-amerikanischen Online-Börsenmakler wie TDAmeritrade und E-Trade. Die neuen chinesischen Online-Trading-Plattformen konkurrieren jedoch eher mit Start-ups wie Robinhood, die eine junge Zielgruppe ansprechen.

 

Die Kunden sind jung und gebildet 

Tiger Brokers gibt an, dass mehr als zwei Drittel seiner Kunden jünger als 35 Jahre ist. Bei Futu beträgt das durchschnittliche Alter 35 Jahre alt und fast die Hälfte der Nutzer arbeitet in der Internetbranche, in der Informationstechnologie oder bei Finanzdienstleistern. Die meisten von ihnen befinden sie sich noch in der Anfangsphase ihrer Vermögensbildung. 

Das chinesische Interesse an Aktien im Allgemeinen scheint zu steigen. In einer Umfrage unter Chinesen mit hohem Vermögen im ersten Quartal 2019 stellte das Beratungsunternehmen Bain fest, dass 36 Prozent die Onshore-Asset-Allokation auf Aktien erhöhen würden, und 23 Prozent derjenigen, die bereits Vermögenswerte im Ausland hatten, würden weitere Aktien kaufen.

Die amerikanischen Unternehmen haben längst ihren Blick nach China gerichtet. Einige beteiligten sich bereits strategisch und finanziell an der Konkurrenz aus Fernost und die chinesischen Firmen brauchen diese Kooperationen, um US-amerikanische und Aktien auszuführen, abzuwickeln und abzurechnen.

 

Nicht ohne Risiko

Doch die Investments der US-Amerikaner sind nicht ohne Risiko. Zwar verfügen Futu und Tiger Brokers über eine Registrierung bei der Regulierungsbehörde für die Finanzindustrie in den USA, doch es gibt viele undurchsichtige chinesische Vorschriften, die sich zudem schnell ändern. Daher kann es leicht passieren, dass nicht alle aktuell notwendigen Lizenzen vorliegen.

Wer im Internet mit Aktien handeln will, sollte sich daher vorher immer genau über den Online-Broker informieren. Die Webseite kredite.org hat zusammengefasst, worauf es bei der Auswahl der Trading-Software zu achten gilt.

Das Betriebssystem ist inzwischen kaum noch ein Thema, denn die meisten Anbieter stellen ihre Software nicht mehr nur für Windows, sondern auch für den Mac zur Verfügung. Idealerweise gibt es zudem eine App für Android und iOS. Wichtig ist auch, welche Analyetools der Broker benutzt und wie nutzerfreundlich diese sind.

Eine gute Trading-Software ermöglicht es zudem, Käufe und Verkäufe ohne Wartezeit abzuwickeln. Idealerweise gibt es einen Newsticker, der die Kunden über aktuelle Ereignisse in Politik und Wirtschaft informiert, damit der User sofort reagieren kann. Wer es einfacher haben will, setzt auf Expert Advisors mit automatischer oder halbautomatischer Handelsfunktion.

 

Auf Echtzeit-Kurse achten

Entscheidend ist darüber hinaus, dass der Online-Broker hinter der Trading Software eine Zulassung der Finanzaufsichtsbehörde hat. Er sollte die Kunden immer mit aktuellen Kursdaten versorgen. Bei den meisten kostenlosen Programmen besteht eine Verzögerung von bis zu 20 Minuten, wohingegen kostenpflichtige Anbieter Kurse in Echtzeit anzeigen. Optimalerweise gilt das auch für News, denn so muss der Nutzer nicht auf anderen Webseite nach Neuigkeiten aus der Wirtschaft und Finanzwelt suchen.

Wer bislang nur wenig Erfahrung mit dem Aktienhandel hat, sollte sich einen Anbieter mit einem Demo-Konto umschauen. Es ermöglicht das Spekulieren mit virtuellem Geld, um die Mechanismen der Börse kennenzulernen. Das Risiko ist hier gleich null.

Anschließend kann ein echtes Depot eröffnet werden. Das ist oftmals kostenlos, aber sobald Aktien gekauft oder verkauft werden, werden Gebühren fällig. Hier lohnt sich ein Vergleich ebenso wie beim Thema Support, der unkompliziert erreichbar sein sollte. Dann steht dem Einstieg in den Aktienhandel nichts mehr im Wege.