Was für ein Handelstag für Delivery Hero! Erst jubelten die Anleger über positive Nachrichten aus Südkorea, dann schickte ein Paukenschlag des Großaktionärs Prosus die Aktie auf eine Achterbahnfahrt. Die Botschaft des Marktes ist klar: Strukturelle Unsicherheiten wiegen schwerer als kurzfristige operative Erfolge.

Prosus-Bombe entschärft Euphorie

Der Tag begann vielversprechend: Ein positiver Analystenkommentar der UBS zu Delivery Heros südkoreanischer Tochter Baemin ließ die Aktie zeitweise um 16% steigen. Doch dann kam der Dämpfer:

  • Marktanteilsgewinn in Korea: Erstmals seit Januar konnte Baemin seine Position im hart umkämpften Markt verbessern
  • Strategie zeigt Wirkung: UBS wertete dies als Bestätigung der Investitionen
  • Prosus-Verkaufsgerüchte: Bloomberg berichtete, der Großaktionär plane einen Ausstieg, um regulatorische Hürden für die Just-Eat-Übernahme zu nehmen

Die Nachricht traf wie ein Schlag: Prosus hält 27% der Anteile – ein potenzieller Verkauf dieser Menge würde den Markt überschwemmen. Die EU-Kommission drängt auf eine Reduzierung, da Prosus sonst zu großen Einfluss auf mehrere Konkurrenten hätte.

Nervöse Anleger, wankender Kurs

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Die Reaktion der Börse spiegelte die Zerrissenheit wider: Innerhalb weniger Stunden radierten die Prosus-Gerüchte die früheren Gewinne fast vollständig aus. Am Ende blieb ein mageres Plus von 1,86% bei 22,41 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 41,57 Euro.

Was bedeutet das für die Zukunft? Die aktuelle Volatilität von 45% zeigt: Die Anleger fürchten nicht nur den Prosus-Ausstieg, sondern auch die anhaltenden Herausforderungen im Kerngeschäft. Zwar stabilisiert sich die Situation in Korea, doch die strukturellen Fragen zur Aktionärsstruktur könnten den Titel noch länger belasten.

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein: Bis zum 11. August prüft die EU-Kommission die von Prosus vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen. Steht dann ein Mega-Deal mit ungewissem Ausgang bevor – oder kann Delivery Hero die Krise als Chance nutzen?

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