Den protektionistischen Maßnahmen seitens der USA, einschließlich Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus der EU, Kanada und Mexiko sowie eine Vielzahl an Zöllen auf Importe aus China, wurde mit der Ankündigung von Gegenmaßnahmen begegnet. Diese Handelsstreitigkeiten, bei denen Gleiches mit Gleichem vergolten wird, könnten weiter eskalieren. Die meisten Basismetalle weisen bereits ein Angebotsdefizit auf. Handelskriege wirken sich zusätzlich abträglich auf die Verfügbarkeit von Metallen aus. Neben den Handelsscharmützeln haben auch US-Sanktionen gegen Oleg Deripaska, dem größten Aktionär von Rusal (weltweit größter Aluminiumhersteller), zu einem Angebotsengpass bei Aluminium beigetragen. Bei der weltweit größten Kupfermine Escondida wurden die Lohnverhandlungen wieder aufgenommen, nachdem sie vergangenes Jahr verschoben worden waren. Letztes Jahr kam es infolge der Pattsituation bei den Lohnverhandlungen zu einem 43-tägigen Streik in der Mine. Die Anleger befürchten eine Wiederholung, da die Gewerkschaft äußerst ambitionierte Forderungen gestellt hat. Die Schließung einer großen indischen Kupferhütte und die Schwäche des US-Dollar hatten einen Anstieg der Kupferpreise auf ein Viereinhalbjahreshoch zur Folge

Energie. Long-Energiekorb-ETPs setzten den Trend, der in der Vorwoche eingesetzt hatte, fort und verbuchten den höchsten wöchentliche Zufluss seit Dezember 2015. Dagegen verzeichneten Rohöl-ETPs die neunte Woche in Folge Abflüsse. Die Ölpreise unterlagen in der vergangenen Woche starken Schwankungen. Ein unerwartet starker Anstieg der Lagerbestände bei Rohöl und Ölprodukten in den USA hatte einen Preisrückgang zur Folge. Hinzu kamen Berichte, die USA hätten die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) aufgefordert, die Produktion um 1 Mio. Barrel pro Tag anzuheben. Angesichts der OPEC-Sitzung gegen Monatsende, auf der das weitere Vorgehen des aus 14 Mitgliedern bestehenden Kartells besprochen werden dürfte, rechnen wir mit anhaltender Volatilität bei den Ölpreisen. Letztere legten gegen Ende der vergangenen Woche wieder zu, als der Iran signalisierte, die nukleare Anreicherung wieder aufzunehmen, sobald das derzeitige Atomabkommen scheitert. Diese Kavaliersdebatte könnte die EU abschrecken, die bislang versucht hat, die extraterritorialen Sanktionen der USA zugunsten des Handels mit dem Iran zu umgehen.