Aktienindex ist nicht gleich Aktienindex. Um das zu verdeutlichten, muss man gar nicht weit blicken. Schon die zwei wichtigsten Indizes Deutschlands, der DAX und der Nebenwerte-Index MDAX, sind ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich sich Indizes entwickeln können.

Zu Beginn der Woche hatte der DAX über die vorherigen fünf Jahre eine Rendite in Höhe von fast 24 % gebracht. Der MDAX brachte es in dieser Zeit auf etwas über 55 %. Das ist ein stolzer Unterschied.

Wie konnte es dazu kommen? In den USA war in diesem Zeitraum sogar das Gegenteil der Fall, und der breitere Index mit mehr Nebenwerten hat deutlich schlechter als sein großer Bruder abgeschnitten. Bei uns ist es wahrscheinlich vor allem die Erschöpfung der Deutschland AG, die dem DAX unterdurchschnittliche Renditen eingefahren hat.

Die Auto-, Chemie-, Versicherungs- und Bankenriesen, die einen großen Anteil am DAX haben, taten sich zuletzt schwer, profitabel zu wachsen. Vor allem die Auto- und Finanzindustrie stehen vor großen Umwälzungen, und die Anleger lassen die Finger von vielen Aktien in diesen Branchen.

Der MDAX hingegen deckt ein viel vielfältigeres Spektrum der deutschen Wirtschaft ab. Er ist ein Spiegelbild des starken deutschen Mittelstands, der in den letzten Jahren von guter heimischer Nachfrage profitierte und dessen exzellente Produkte oftmals weltweit stark nachgefragt waren.

Man kann schöne Beispiele für die Quellen der guten MDAX-Renditen finden, wenn man auf die zwei größten Positionen des Index blickt: Airbus und MTU Aero Engines. Die Luftfahrt hat momentan ein viel klareres Nachfrageprofil als die Automobilwirtschaft, und das zeigt sich in der Entwicklung der Aktien. Zu Beginn der Woche hatte die Aktie von Airbus, die aktuell ein Zehntel des MDAX ausmacht, eine Fünf-Jahres-Rendite von etwas über 175 %. MTU Aero Engines kam auf etwas über 277 %.

Übrigens hat die ersten vier Jahre dieses Zeitraums auch Wirecard kräftig bei der MDAX-Rendite mitgeholfen. Die Aktie des Zahlungsabwicklers stieg wie eine Rakete, ziemlich exakt bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie in den DAX aufgenommen wurde. Seitdem ging es zunächst steil bergab, wonach eine leichte Erholung erfolgte.

Ich will an dieser Stelle nicht so tun, als ob es für ETF-Anleger einfach wäre, sich einen besonders guten Index auszusuchen. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass es sehr große Unterschiede zwischen der Performance von Indizes geben wird, und dass man bei der Indexwahl sich zumindest bewusst sein sollte, wieso man den einen Index wählt und nicht den anderen.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019