Leitindex DAX:

Der deutsche Leitindex musste in der vergangenen Woche ein Minus von 3,30% hinnehmen und ging mit 12.579 Punkten aus dem Handel. Das Chart auf Tagesebene hat sich mit dem Rutsch unter die 12.543 deutlich eingetrübt. Eine weitere Ausdehnung der Abwärtsbewegung kann ich momentan nicht ausschließen, dafür müsste aber das letzte Tief bei 12.400 Zählern nachhaltig unterschritten werden. Gelingt den Shorties tatsächlich dieses Unterfangen, wird als nächstes Anlaufziel auf dem Weg nach unten, die Marke von 12.311 aktiviert.

Im kurzfristigen Zeitfenster, nämlich in der Stunde, ist das Bild noch viel klarer. Dort hat sich ein schöner Trend in Short-Richtung bereits etabliert. Meine Einschätzung für die kommenden Handelsstunden: Mit dem Rutsch unter das Tief von 12.447 Punkten wurde der Abwärtstrend im kurzfristigen Bereich bestätigt und somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er weiter ausgedehnt wird. Sollten allerdings die Kräfte der Bären nachlassen, ist eine Konsolidierungsphase bis zum Hoch von 12605 durchaus realistisch. Erst ein Durchbruch dieses Levels würde das Stärkeverhältnis im kurzfristigen Bereich ins Wanken bringen. Das Abwärts-Szenario dürfte sich unterhalb von 12.400 weiter fortsetzen.

Ölpreis schießt nach oben!

Die Anleger haben mit großer Spannung dem OPEC-Treffen in Wien an diesem Wochenende entgegengefiebert. Dort haben die OPEC-Staaten und wichtige Ölproduzenten, die Förderquoten neu verhandelt. Aber nicht nur die Rohstoff-Spekulanten sondern auch Vertreter der Politik verfolgten mit großem Interesse das Geschehen in der österreichischen Hauptstadt.

Das Ergebnis: Die 14 Mitglieder der Organisation der erdölfördernden Staaten haben sich auf eine Erhöhung geeinigt. Die Fördermenge soll um 600.000 Barrel pro Tag ausgeweitet werden.

Der Kurs ist nach der Entscheidung deutlich nach oben geschossen und verteuerte sich zum Handelsende rund 2% auf über 75 US-Dollar. Auf der Tagesebene bleibt also alles beim Alten. Solange der Preis oberhalb von 61,50 USD notiert, bleiben die Bullen am Zug und werden versuchen so schnell wie möglich das letzte markante Hoch bei 80,47 USD ins Visier zu nehmen.

Gold: Eine unheimliche Entwicklung!

Man ist ja schon fast geneigt zu sagen, dass in der jüngsten Vergangenheit irgendwie nicht alles mit rechten Dingen beim Goldpreis zugegangen ist. Warum? In Phasen der Unsicherheit flüchten die meisten Anleger aus den Aktien und suchen im Anschluss sichere Häfen auf, um Ihr Geld dort zu investieren. Dazu gehört zweifelsohne das Edelmetall. Doch in den letzten Wochen ist von einem Ansturm auf die Feinunzen nichts zu spüren, ganz im Gegenteil. Der Kurs rutschte bisweilen auf die 1.261 USD und erreichte damit ein Sechsmonatstief. Über die Gründe können wir nur Mutmaßungen anstellen, also richten wir den Blick lieber auf die Charttechnik.

Und hier sehen wir, dass sich am letzten Freitag die Bullen im Bereich von 1.261 USD wieder zusammengerissen und eine Erholungsbewegung eingeleitet haben. Diese dürfte zunächst die 1.285- Dollar-Grenze ansteuern. In diesem Fall hätte der Kurs 50% der letzten Bewegung abgearbeitet und würde damit in der heißen Verkaufszone landen. Gelingt gar der Sprung über das Hoch bei 1.309 USD, so müsste die charttechnische Situation neu bewertet werden. Aber Vorsicht! Die Reise gen Süden kann jederzeit aufgenommen werden und im Falle eines dynamischen Impulses sogar das Level bei 1.236 USD erreichen.

Martin Chmaj beschäftigt sich seit zehn Jahren intensiv mit der Börse. Er schreibt Analysen und Fachartikel für namhafte Broker- und Börsenmagazine und twittert täglich auf dem GKFX Channel.