Bye-bye, Lufthansa (WKN: 823212)-Aktie. Nach dem brutalen Schrumpfkurs der deutschen Airline ist der Abstieg aus dem DAX so gut wie besiegelt.

Wenn du diese Zeilen liest, dürfte die endgültige Entscheidung zum „Fast Exit“ bereits gefallen sein. Künftig wird sich das DAX-Gründungsmitglied höchstwahrscheinlich im MDAX von der Krise erholen müssen.

Des einen Leid ist des andern Freud. Einer steigt ab, ein anderer steigt auf. Diesmal werden die Index-Regeln aller Wahrscheinlichkeit nach das Berliner Wohnungsunternehmen Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C) in die erste Liga befördern.

Eine gute Nachricht für DAX-Investoren? Vielleicht!

David besiegt Goliath

Was hat die Deutsche Wohnen, was die Lufthansa nicht hat? Zum Beispiel 164.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einem Wert von insgesamt 24 Mrd. Euro.

In den Bilanzen lassen sich allerdings nur wenige Gemeinsamkeiten finden. Der Umsatz der Deutsche Wohnen lag 2019 bei 2,345 Mrd. Euro und hat sich seit 2017 glatt verdoppelt. Das kann überzeugen! Mit Umsatzerlösen von 36.424 Mrd. Euro 2019 spielt die Lufthansa allerdings in einer völlig anderen Liga.

Auch beim operativen Ergebnis hat die Lufthansa für gewöhnlich die Nase vorn. Erst im Berichtsjahr 2019 rutschte die Airline bei dieser Kennzahl knapp unter die Grenze von 1 Mrd. Euro.

Doch halt, stopp! Das sind alles Pre-COVID-19-Zahlen. Nach dem brutalen Vollstopp des Luftverkehrs kann niemand ernsthaft damit rechnen, dass die Lufthansa für 2020 Zahlen auf dem Niveau des Vorjahres präsentieren kann.

Wie wir es von der Börse gewohnt sind, ist die zu erwartende Minderleistung der Lufthansa längst in die Aktie eingepreist. Aktuell ist der Kranich 4,54 Mrd. Euro und somit nur noch rund ein Drittel so viel wert wie die Deutsche Wohnen (Stand: 02.06.2020). Das ist hart!

Der DAX auf REIT-Kurs

Insgesamt lässt sich schlussfolgern, dass die Deutsche Wohnen in normalen Zeiten wohl noch etwas auf ihren DAX-Aufstieg hätte warten müssen. Dieser gelang in meinen Augen vor allem deshalb, weil die Lufthansa-Aktie in der COVID-19-Krise zum Totalausfall wurde.

In der neuen Zusammensetzung hat der DAX nicht nur ein Gründungsmitglied verloren, das seit 1988 tapfer lieferte, sondern muss jetzt auch komplett ohne Airline auskommen. Bis auf Triebwerkshersteller MTU (WKN: A0D9PT) ist die Luftfahrt komplett aus dem DAX verdrängt worden.

Investoren, die auf maximale Diversifizierung bedacht sind, könnte das ärgern. Doch in diesem Punkt könnte DAX-Neuling Deutsche Wohnen durchaus frischen Wind in den Index bringen.

Denn auch der Immobiliensektor war im DAX bisher recht dünn besiedelt. Mit einem Anteil von rund 3 % am DAX hielt Immobilienkonzern Vonovia (WKN: A1ML7J) bisher einsam und allein die Stellung.

Mit dem Aufstieg der Deutsche Wohnen bekommen Immobilien insgesamt mehr Gewicht im DAX. Das muss nicht schlecht sein. Nicht umsonst begeistern sich viele ETF-Investoren für REIT-ETFs als Beimischung (REIT = Real Estate Investment Trust bzw. Kapitalanlagen im Immobiliensektor). In der Vergangenheit waren Immobilien ein exzellenter Inflationsschutz. Kann das dem DAX schaden? Ich denke nicht!

Eine Abbildung der Gesamtsituation

Am Ende des Tages ist der DAX nur eine Momentaufnahme. Nur ein Bruchteil der aktuellen Zusammensetzung war bereits 1988 mit an Bord.

Freunde der Luftfahrt mag die unbezwingbare Logik der Index-Regeln ein Dorn im Auge sein. Doch das knallharte Aussortieren von Minderleistern ist das Immunsystem des DAX.

Wer würde heute einen DAX wollen, der randvoll mit Aktien von Kaufhäusern ist? Ich nicht!

Immobilien sind mir da deutlich lieber. In Zeiten scheinbar unendlich wachsender Notenbankbilanzen kann ein etablierter Inflationsschutz nicht schaden. So schützt der DAX nicht nur sich selbst, sondern auch seine Investoren. Damit kann ich leben!

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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