Der Credit-Suisse-Vorstandschef Tidjane Thiam hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Seine Gesamtvergütung sei um rund 30 Prozent auf knapp 12,7 Millionen Franken (11,2 Mio Euro) gestiegen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht der Schweizer Großbank hervorgeht. Gut ein Viertel der Gesamtvergütung sei dabei fixes Gehalt gewesen.

Mit dem Gehalt bleibt der Manager aber hinter der Vergütung des UBS-Chefs Sergio Ermotti zurück. Dieser bekam für seine Arbeit im vergangenen Jahr 14,1 Millionen Franken. Die Credit Suisse hatte Thiam Mitte 2015 vom britischen Versicherer Prudential geholt, um die Bank zu sanieren.

Nach anfänglichen Problemen ist die Credit Suisse inzwischen besser aufgestellt und kam im vergangenen Jahr wieder auf einen Milliardengewinn. Unter dem Strich stand mit 2,1 Milliarden Franken erstmals seit vier Jahren wieder ein Gewinn. Zuletzt hatten unter anderem der Konzernumbau oder andere Sondereffekte die Bank in die roten Zahlen gedrückt.

Am Aktienkurs zeigt sich dies allerdings derzeit noch nicht. Trotz einer leichten Erholung in den vergangenen Monaten kostet die Credit-Suisse-Aktie nur halb so viel wie zu Thiams Amtsantritt. Nicht zuletzt deshalb ist seine hohe Vergütung in den vergangenen Jahren immer wieder stark kritisiert worden. Die Bank hatte deshalb einmal auch die Bezüge gekürzt.

Am Freitag werden ebenfalls die Bezüge des Deutsche-Bank-Vorstands veröffentlicht. Dabei wird auch das Gehalt des früheren Vorstandchefs John Cryan bekanntgegeben. Dieser hatte sein Amt zum gleichen Zeitpunkt wie Thiam angetreten, musste aber im April 2018 wegen ausbleibender Erfolge bei der Sanierung der größten deutschen Bank seinen Hut nehmen.

Sein Nachfolger Christian Sewing ringt weiter um die Zukunft der Bank und verhandelt derzeit mit der Commerzbank über eine Fusion der beiden Häuser./zb/jha/

 ISIN  DE000CBK1001  DE0005140008  CH0012138530  CH0244767585

AXC0046 2019-03-22/07:58

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