Kostensenkung trifft auf Absatzschwäche

Der Beauty-Konzern Coty treibt seine Umstrukturierung voran – doch die aktuellen Zahlen zeigen gemischte Signale. Mit dem Programm "All-in to Win" will das Unternehmen in den nächsten zwei Jahren rund 130 Millionen US-Dollar an Fixkosten einsparen. Die Kehrseite: Etwa 700 Stellen werden gestrichen.

Margen glänzen, Umsatz schwächelt

Während die Profitabilität zulegt, kämpft Coty mit rückläufigen Verkäufen. Im zweiten Quartal sank der bereinigte Umsatz um 1%, der ausgewiesene sogar um 3%. Doch die Marge erzählt eine andere Geschichte: Der bereinigte Bruttogewinn stieg auf beachtliche 66,8%, ein Plus von 170 Basispunkten. Das operative Ergebnis legte um 13% zu, der EBITDA um 7%.

Fragrances bleiben das Zugpferd des Unternehmens und tragen über 60% zum Umsatz bei – noch mehr zum Gewinn. Coty betont, den Gesamtmarkt in 9 der letzten 14 Quartale übertroffen zu haben.

Analysten skeptisch trotz Fortschritte

Die Bewertungen der Experten fallen durchwachsen aus:

  • Raymond James stuft auf "Market Perform" zurück und verweist auf gesättigte Margen und nachlassende Nachfrage
  • Bank of America warnt vor Marktanteilsverlusten und schwächelndem Konsum
  • Stifel senkt das Kursziel auf 6,50 Dollar und nennt schwache Absatzmengen

Immerhin: Die ESG-Bewertungen zeigen Aufwärtstrend. MSCI hob das Rating auf "A", Sustainalytics sieht Coty nun als Branchenführer in puncto Nachhaltigkeit.

Die entscheidende Frage: Kann das Unternehmen die profitable Kostendisziplin mit neuem Wachstum kombinieren? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die Transformation wirklich "All-in to Win" ist – oder nur Schadensbegrenzung.