Der Chipmangel war über Monate eines der wichtigsten Themen der Autobranche: Mittlerweile scheint die Autoindustrie bei den Halbleitern aber das Schlimmste abgewendet und die Versorgung zumindest vorübergehend gesichert zu haben.

Die Zukunft braucht Halbleiter.

Die Liste der Geräte, die heute Halbleiter enthalten, ist sehr lang: Kaffeemaschinen, Telefone, alle Arten der Unterhaltungselektronik, Haustechnik, Autos und so weiter. Der Clou an der Omnipräsenz von Chips: Die Geräte werden immer smarter, je besser die Halbleiter sind, die wir einbauen. Die Entwicklung neuer, leistungsfähiger Halbleiter ist längst noch nicht an ihrem Ende angekommen. Inzwischen gehen Forscher rund um innovative Chip-Architekturen neue Wege und krempeln bisher da gewesene Architekturen um, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. Beispiele sind etwa selbstlernende Chips oder Halbleiter, die besonders wenig Energie benötigen.

Auch wenn es manch einen Leser verunsichern mag – auch Menschen könnten schon bald Chips implantiert werden. Während hierzulande in erster Linie medizinische Gründe dafür sprechen, können sich Visionäre im Silicon Valley längst ganz andere Dinge vorstellen, um den Menschen noch ein bisschen „besser“ zu machen. Doch auch abseits dieser Science Fiction steht der Chip-Markt vor Wachstum. Themen wie das autonome Fahren, KI oder auch nur die vielen smarten Helferlein, die schon heute denkbar und bald allgegenwärtig sein werden. Man denke etwa an Datenbrillen, persönliche Assistenten oder auch vernetzte Maschinen der Industrie 4.0. All diese bevorstehenden Trends liefern gute Gründe, sich schon heute mit Chip-Werten auseinanderzusetzen.

Chip-Werte: Anleger können sukzessive Positionen aufbauen.

Die jüngsten Entwicklungen am Markt haben Investments in die Branche sogar begünstigt. Chip-Werte gelten als zyklisch – und sind damit anfällig für steigende Zinsen. Dass die Zinsen zunächst in den USA und bald auch in der Eurozone steigen werden, ist sehr wahrscheinlich. Der Aktienmarkt hat das aber bereits vorweggenommen und Chip-Werte abgestraft. Dabei ist die Branche zukunftssicher und die Geschäftsmodelle so überzeugend, dass Halbleiter-Hersteller auch bei höheren Zinsen problemlos Möglichkeiten finden, sich zu finanzieren. Die jüngste Kursreaktionen waren also eher ein Reflex, denn eine rationale Folge potenziell steigender Zinsen.

Chip-Werte bieten für risikofreudige Anleger Chancen, aber…

Doch Vorsicht: Trotz der guten Perspektive sind Chip-Aktien sicherlich kein Selbstläufer. Auch wenn Intel, AMD oder Nvidia gut für die Zukunft positioniert sind, gibt es doch viele kleinere Chip-Hersteller, die gänzlich neue Wege gehen und in einigen Nischen womöglich bessere Lösungen erarbeiten, als die Platzhirsche. Es ist also keineswegs klar, dass etwa der persönliche Assistent, der im Bügel einer Datenbrille steckt und Handwerker mit Handlungsanweisungen oder Warnungen vor möglichen Risiken ausstattet, dank der Chips der heute bekannten Hersteller funktioniert. Auch sind kurzfristige Rückschläge aufgrund externer Ereignisse nie ausgeschlossen. Aber: Ein professionelles Risikomanagement kann helfen, die Chancen zu erhöhen und die Risiken zu reduzieren. Somit können auch Chip-Werte für den Vermögensaufbau mit Aktien genutzt werden, wenngleich Anleger auch stets die damit einhergehenden Risiken im Blick behalten sollten.

Für spekulativ orientierte Investoren bieten Chip-Werte aufgrund des bestehenden Wachstums und der guten Zukunfts-Perspektiven attraktive Renditechancen. Wer bislang noch keine Positionen aufgebaut hat, kann über einen Einstieg in mehreren Schritten nachdenken. Halbleiter-Aktien bleiben interessant, gerade weil sie aktuell nicht mehr im Fokus der breiten Öffentlichkeit stehen.

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Aus dem Börse Express PDF von 11. April hier zum Download

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