Chevron übertrifft leicht die Erwartungen, doch der Gewinn sinkt deutlich. Der Ausgang des Schiedsverfahrens zur Hess-Übernahme bleibt ungewiss.

Chevron liefert ein durchwachsenes Bild zum Jahresauftakt. Zwar schmolz der Gewinn im ersten Quartal dahin, doch Analysten hatten mit Schlimmerem gerechnet. Zugleich droht im Ringen um eine milliardenschwere Übernahme Ungemach. Was ist bei dem Ölmulti los?

Die nackten Zahlen für das erste Quartal lesen sich zunächst ernüchternd. Unterm Strich blieben nur noch 3,5 Milliarden Dollar Gewinn hängen – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 5,5 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz gab mit 47,61 Milliarden Dollar um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht nach.

Die Bären wetzen schon die Krallen? Nicht ganz. Denn auf bereinigter Basis übertraf Chevron mit 2,18 Dollar Gewinn je Aktie die Markterwartungen von 2,15 Dollar. Ein kleiner Lichtblick in einem sonst eher trüben Bild, der zeigt, dass das Management trotz schwierigerer Bedingungen offenbar gegensteuern kann.

Streit um Milliarden-Deal

Doch die operative Entwicklung ist nur eine Baustelle. Ein weitaus größerer Schatten liegt auf der geplanten Mega-Übernahme von Hess für 53 Milliarden Dollar. Chevron will sich damit einen wichtigen Anteil am lukrativen Öl-Projekt in Guyana sichern, an dem Hess mit 30 Prozent beteiligt ist.

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Aber Projektpartner Exxon Mobil grätscht dazwischen. Exxon pocht gemeinsam mit CNOOC auf ein Vorkaufsrecht für den Hess-Anteil und hat ein Schiedsverfahren angestoßen. Die Fronten zwischen den Ölriesen sind verhärtet.

Ende Mai, genauer am 26. Mai, soll in London ein Schiedsgericht über diesen Zankapfel entscheiden. Der Ausgang? Völlig offen – und potenziell wegweisend für die Zukunftsstrategie von Chevron.

Für Anleger bleibt es also vorerst eine Gemengelage aus leicht übertroffenen Erwartungen bei gesunkenem Gewinn und erheblicher Unsicherheit durch den Übernahmestreit. Der Schiedsspruch dürfte zum nächsten wichtigen Impulsgeber für die Aktie werden.

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