Der Vorsitzende der Monopolkommission Achim Wambach hat sich für eine mögliche Begrenzung der Marktmacht des Online-Riesen Amazon ausgesprochen. "Man könnte bei Amazon in Richtung einer Entbündelung auf Produktebene denken", sagte Wambach der "Welt am Sonntag" (WamS). Vorbild könnte demnach ein Verfahren der EU-Kommission gegen Google im letzten Jahr sein.

Die EU-Wettbewerbsbehörde hatte dem Suchmaschinenbetreiber die Praxis untersagt, dass Hersteller von Android-Smartphones, die Google-Dienste einbinden wollen, gleichzeitig ein Paket von Apps des Internetkonzerns auf die Geräte bringen müssen. Dies stelle einen Missbrauch von Marktmacht dar, argumentierte Brüssel. "Auch Amazon Prime verknüpft verschiedene Leistungen", zog Wambach in der "WamS" eine Parallele. So könnten nur Prime-Kunden bestimmte Filme oder attraktive Serien anschauen.

Die Monopolkommission ist ein Expertengremium, das die Bundesregierung in Fragen des Wettbewerbs berät und dazu regelmäßig Gutachten veröffentlicht. Wambach ist Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und seit 2016 Vorsitzender der Monopolkommission./mis

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AXC0046 2019-03-24/16:54

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