Bundesnetzagentur erwägt Verzicht auf Mobilfunk-Auktion
24.01.2022 | 05:43
BONN (dpa-AFX) - Bei der Vergabe von Mobilfunk-Rechten deutet sich ein Verzicht auf milliardenschwere Auktionseinnahmen für den Staat an. Vor einer Sitzung des Beirats der Bundesnetzagentur am Montag in Bonn sagte Behördenchef Jochen Homann, dass er sich vorstellen könne, Mobilfunk-Frequenzen "kurzfristig und bedingt zu verlängern" und erst später ein Vergabeverfahren mit zusätzlichem Spektrum durchzuführen.
Eine Versteigerung hatte es zuletzt 2019 gegeben, damals sicherten sich die Netzbetreiber Spektrum für 6,6 Milliarden Euro. Bisher wird erwartet, dass die nächste Vergabe anderer Frequenzen 2023 oder 2024 stattfindet - doch statt einer Neuvergabe könnte es zu einer Verlängerung bestehender Nutzungsrechte gegen Ausbauauflagen kommen.
Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über die Haltung
des Behördenchefs berichtet. Bei der nächsten Vergabe geht es unter
anderem um Frequenzen im 800 Megahertz-Bereich, in dem die Antennen
besonders weit funken können - sie sind also für die
Flächenversorgung sehr wichtig. Problematisch ist aber, dass nur
drei Frequenzpakete frei werden. Die werden bisher von den
Netzbetreibern Deutsche Telekom
Inzwischen ist mit 1&1
Der Beirat der Behörde befasst sich am Montag mit der Frage, wie es weitergeht. Die Frage sei "offen und noch nicht entscheidungsreif", betonte Homann. Wohl im nächsten Jahr wird die Netzagentur entscheiden, ob sie auf das bisherige Auktionsmodell, die Nutzungsverlängerung oder ein anderes Vorgehen setzt. "Vor einer Entscheidung ist noch eine Vielzahl von Verfahrensfragen zu klären."/wdw/DP/zb
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