Gutes Kontaktpersonenmanagement und rasche Bescheidausstellung würden mehr bringen

Wien (OTS) - Der Vorstand der Bundesarbeitskammer (BAK), der derzeit in Salzburg tagt, übt Kritik an der Novellierung der COVID-Notmaßnahmenverordnung. „Die Bevölkerung braucht wirksame Vollziehung der jetzt geltenden Regelungen und nicht wöchentlich neue Maßnahmen, die die engsten Sozialkontakte beeinträchtigen“, sagt Renate Anderl, Präsidentin der Bundesarbeitskammer, namens der Präsidenten der Arbeiterkammern aller Bundesländer. Werden die familiären und sozialen Kontakte zu radikal abgewürgt, kann das die Befolgung gerade auch der sinnvollen Maßnahmen gefährden.
„Bei sehr vielen Menschen macht sich verständlicherweise schon große Corona-Müdigkeit breit. Die neue Verordnung trägt leider nicht dazu bei, das zu mildern“, so Anderl. Sie fordert, die Einhaltung der bereits geltenden Vorgaben zur Eindämmung des Corona-Virus besser zu kontrollieren, anstatt ständig neue zu verkünden.

„Was uns an den heute beschlossenen Bestimmungen besonders stört ist, wie Familien behandelt werden“, führt Anderl aus. „Nicht im gleichen Haushalt lebenden Familienmitgliedern wird der Kontakt massiv erschwert oder teilweise unmöglich gemacht. Dabei sind die Menschen nach den vergangenen Monaten schon massiv unter Dauerbelastung und brauchen Rückhalt von ihren engsten Angehörigen.“ Aber auch alleinstehende Personen hätten große Nachteile, sie dürfen auch engste Freunde nicht treffen.

Die Präsidentin und Präsidenten der Arbeiterkammern appellieren dringend an die Bundesregierung, Verordnungen mit mehr Herz zu machen – es gebe wirkungsvollere Maßnahmen; gutes Kontaktpersonenmanagement und rasche Bescheidausstellung würden gerade in der Arbeitswelt mehr bringen. „Andernfalls haben wir die Befürchtung, dass sich die Menschen einfach auch an die sinnvollen Bestimmungen nicht mehr halten werden.“