Dem Bund ist es erstmals gelungen, mit der Versteigerung einer dreißigjährigen Anleihe unter dem Strich Geld zu verdienen. Die Auktion einer entsprechenden Bundesanleihe erbrachte am Mittwoch eine durchschnittliche Rendite von minus 0,11 Prozent, wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte. Eine negative Rendite bedeutet, dass der Bund über die Laufzeit einen kleinen Einnahmeüberschuss erzielt - obwohl er Kreditnehmer ist.

Allerdings gibt es eine Kehrseite der Medaille: Der Bund wurde bei weitem nicht alle Papiere los. Geplant war ein Wertpapierverkauf von 2 Milliarden Euro, verkauft wurden aber nur Papiere im Wert von 824 Millionen Euro. Die restlichen Papiere im Wert von gut 1,17 Milliarden Euro wurden zurückbehalten. Üblicherweise werden sie zu einem späteren Zeitpunkt am freien Markt verkauft.

Negative Renditen für Bundeswertpapiere sind nichts Neues. Am Anleihemarkt, wo bereits emittierte Wertpapiere gehandelt werden, sind die Effektivzinsen für deutsche Anleihen über alle Laufzeiten hinweg negativ. Dieses Phänomen ist Folge einer extrem hohen Nachfrage nach sicheren Wertpapieren, zu denen Anleihen des Bundes gehören. Die hohe Sicherheitsnachfrage erklärt sich unter anderem mit der schwächelnden Weltwirtschaft, hohen politischen Risiken wie dem US-chinesischen Handelsstreit oder der extrem lockeren Geldpolitik vieler Zentralbanken./bgf/jkr/fba

AXC0145 2019-08-21/12:04

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