Der Präsident der britischen Notenbank, Mark Carney, hat die Einigung auf ein Abkommen für den Austritt Großbritanniens aus der EU begrüßt. Gleichzeitig machte der Notenbanker aber auch deutlich, dass ein geregelter Brexit nicht notwendigerweise eine Zinserhöhung zu Folge habe. Es sei eine "gute Nachricht", dass sich beide Seiten bei den Verhandlungen am vergangenen Donnerstag auf ein Abkommen geeinigt hätten, sagte Carney am Freitag in einem Interview mit Bloomberg TV in New York.

Die Einigung ermögliche dem Land eine Übergangsphase, bevor es zum Austritt aus der EU komme. Außerdem vermeide die Einigung einen ungeregelten Brexit. Sollte das Abkommen eine Zustimmung im britischen Parlament finden, sei möglicherweise mit einem Anstieg der Investitionen zu rechnen, sagte Carney. Allerdings sagte der Notenbanker, dass ein geregelter Brexit nicht zwangsläufig bedeute, dass die Bank of England den Leitzins anheben werde.

Bei der Abstimmung am Samstag über den neuen Brexit-Deal im britischen Parlament wird am Samstag mit einem knappen Ergebnis gerechnet. Premierminister Boris Johnson hat keine eigene Mehrheit im Parlament. Trotzdem hatte er sich nach der Einigung beim EU-Gipfel "sehr zuversichtlich" gezeigt, dass Abgeordnete aller Parteien bei näherer Prüfung den Nutzen einer Zustimmung erkennen könnten.

Am Devisenmarkt zeigten sich am Abend Kursgewinne beim britischen Pfund. Die Währung stieg im Handel mit dem Dollar auf ein Tageshoch bei 1,2964 Dollar./jkr/he

AXC0256 2019-10-18/19:40

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