Als langfristig orientierte Investoren wollen wir uninteressantes Rauschen von den wichtigen Signalen trennen. Nur so haben wir eine Chance, in der Welle an tagtäglichen Informationen nicht unterzugehen, sondern ganz entspannt auf ihr zu surfen. Darüber, ob nun monatliche Auslieferungszahlen der deutschen Automobilhersteller BMW (WKN:519000), Daimler (WKN:710000) und Volkswagen (WKN:766403) uninteressantes Rauschen oder wichtige Signale sind, will ich heute nicht streiten. Allerdings waren diese Zahlen durchweg überzeugend.

Daimler mit neuem Rekordquartal

Die Stuttgarter starteten sehr verhalten in das Jahr 2019. Nachdem in den Vorjahren zuverlässig neue Pkw-Auslieferungsrekorde bejubelt wurden, stand nach Ende des zweiten Quartals tatsächlich ein Absatzminus. Innerhalb von nur drei Monaten drehte sich das Vorzeichen und zum Ende des dritten Quartals steht bei den weltweiten Pkw-Auslieferungen des Daimler-Konzerns ein kleines Plus von 0,1 %.

Mit rund 230.000 Auslieferungen (+ 8,2 % gegenüber dem Vorjahr) setzte der September den bereits verheißungsvollen Monaten Juli und August die Krone auf.  Schließlich feierte man das beste dritte Quartal in der Konzerngeschichte. Die Überflieger des vergangenen Quartals waren die A- und B-Klasse sowie die Sports Cars.

Erfreulich ist auch der Blick auf die regionale Verteilung der Auslieferungen. In keiner Region steht im September ein Absatzminus. Insbesondere Asien (+ 17,6 %) überzeugte im vergangenen Monat. Seit Jahresbeginn ist lediglich der US-Absatzmarkt noch im Minus. Setzt sich der Trend der letzten drei Monate zum Jahresende hin fort, scheint Daimler aber auch hier ein neues Rekordjahr anzuvisieren.

BMW überzeugt mit elektrischen Antrieben

Der September war bei BMW zwar etwas schlechter als bei den Konkurrenten aus Stuttgart, unterm Strich steht aber dennoch ein Auslieferungsplus von 4,8 %. In Summe wurden knapp 250.000 BMWs, Minis und Rolls-Royces ausgeliefert. Mit 1,9 Millionen Fahrzeugen steht das Auslieferungsplus auf Jahressicht nun bei 1,7 %.

Ganz besonders stark schnitten im September die Elektro-Varianten der Münchner ab. Die Auslieferungszahlen der (teil-)elektrifizierten Modelle BMW i3, BMW 330e und MINI Cooper S E Countryman kletterten im September um 10,1 % auf knapp über 16.000 Einheiten. Aber natürlich hatten auch die großen konventionellen Modellreihen ihre Gewinner. Insbesondere der BMW x3 (+ 74 %) und der BMW x4 (+ 43 %) überzeugten im Jahresverlauf. Die wachstumsstärksten BMW-Regionen waren im September China (+ 5,8 %) und die USA (+ 5,5 %).

VW setzt sich im September an die Spitze

Mit 533.700 ausgelieferten Pkw und einem Plus gegenüber dem September des Vorjahres von 10 % nahmen die Volkswagen-Marken unter den deutschen Autobauern die stärkste Entwicklung.

Zu den guten Zahlen im Jahresvergleich verhalf aber insbesondere die Region Europa (+ 45 %) und dabei ganz besonders Deutschland (+ 73,9 %). Hierbei gilt es aber zu beachten, dass der September 2018 in Europa sehr stark von Lieferproblemen aufgrund eines neuen Genehmigungsverfahrens geprägt war. In Nordamerika steht im September-Vergleich hingegen ein sattes Minus von 11,7 %. Auch in der Region Asien-Pazifik hält sich das September-Plus mit 2,2 % in Grenzen.

Blickt man auf das bisherige Gesamtjahr 2019, läuft man in Wolfsburg dem guten Jahr 2018 trotz des ordentlichen Septembers noch immer hinterher. Bisher wurden rund 4,5 Millionen Pkw ausgeliefert. Das entspricht einem Minus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Wirklich schlauer sind wir erst mit den Quartalszahlen

Natürlich, die Pkw-Auslieferungen sind nur ein kleines Teil im unternehmerischen Erfolgs-Puzzle der deutschen Autoindustrie. Bei allen drei Unternehmen bestimmen noch viele andere Dinge den wirtschaftlichen Erfolg: Verkaufspreise, Auslastung der Produktion und die Entwicklung der Lagerbestände. Bei Daimler und VW nimmt zudem die Nutzfahrzeug-Sparte noch einen ordentlichen Teil des Puzzles ein.

Wirklich schlauer sind wir also erst, wenn BMW, Daimler und VW die Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentieren. Zumindest ein Puzzleteil stimmt bei allen drei Unternehmen mit Blick auf diese Zahlen positiv.

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Sven besitzt Aktien von BMW und Daimler. The Motley Fool empfiehlt BMW.

Motley Fool Deutschland 2019