Bilfinger-Chef: Zum Jahreswechsel hoffentlich ohne US-Aufseher
21.10.2018 | 13:59
Nach einer langen Krise mit Korruptionsaffären
und Vorwürfen gegen Top-Manager hat sich der Industrie-Dienstleister
Bilfinger
Bilfinger steht seit 2014 unter Aufsicht durch US-Behörden. Die inzwischen verkaufte Tochterfirma Julius Berger war bei einem Pipeline-Projekt in Nigeria in einen Bestechungsfall verwickelt. Das Unternehmen musste deshalb 2013 eine Strafe von 32 Millionen Dollar zahlen und eine Überwachung seines Compliance-Systems hinnehmen.
Dazu kamen weitere Altfälle ans Licht, so dass die zunächst bis 2016
vorgesehene US-Aufsicht um zwei Jahre verlängert worden war. Einer
ähnlichen Kontrolle unterliegt derzeit etwa auch Volkswagen
Zuletzt hatte der Mannheimer Konzern viel Energie in die Bewältigung seiner Vergangenheit stecken müssen. Im Februar wurden Forderungen nach Schadenersatz an Ex-Vorstände öffentlich: Allen Mitgliedern der obersten Führungsebene, die zwischen 2006 und 2015 bei Bilfinger amtierten und vor 2015 in das Gremium eintraten, warf die Firma Pflichtverletzungen vor. Die fraglichen Vorgänge fielen demnach in die Zeit der Vorstandschefs Herbert Bodner (1999-2011 sowie 2014/15) und Roland Koch (2011-2014). Der frühere hessische Ministerpräsident Koch ließ erklären, er sei sich keinerlei Schuld bewusst.
Als Beispiele für das unterstellte Fehlverhalten wurde der Kauf der Mauell GmbH 2012 genannt - oder die Nigeria-Geschäfte. Blades wollte prüfen, ob auch Aufsichtsratsmitglieder Pflichten verletzt haben./jap/DP/jha
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