Heimische Pensionskassen mit + 7,54 Prozent - Vorsorgekassen (Abfertigung Neu) mit Veranlagungs-Plus von 4,04 Prozent

Wien (OTS) - Seit Jänner 2022 gibt es eine gemeinsame Vertretung der Pensions- und Vorsorgekassen in Österreich: Der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen in der WKÖ vertritt nun die acht Pensions- sowie die acht Vorsorgekassen. Hinsichtlich der Anspruchsberechtigten vervierfacht sich die Größe somit auf mehr als vier Millionen Menschen. Durch den Zusammenschluss steigt das vom Verband der 16 Pensions- und Vorsorgekassen repräsentierte Vermögen von 27,30 auf knapp 43,8 Milliarden Euro.

„Dieser Zusammenschluss wird uns als Interessenvertretung noch mehr Gewicht verleihen, um die Interessen unserer Kundinnen und Kunden noch stärker zu vertreten. Ein Beispiel dafür ist der General-Pensionskassenvertrag, auf dessen Umsetzung im Regierungsprogramm wir weiterhin pochen“, so Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen der Wirtschaftskammer Österreich.

Pensionskassen mit kräftigem Plus

„Trotz Corona-Krise beweisen die Pensionskassen auch 2021 wieder ihre Stabilität und legen mit plus 7,54 Prozent eine außergewöhnlich starke Performance für ihre Bezieher hin. Das System der Pensionskassen bewährt sich auch in diesem Jahr und erfreut sich bei mittlerweile mehr als einer Million Österreicherinnen und Österreichern steigender Beliebtheit“, so Andreas Zakostelsky.

Mit dem Ergebnis von plus 7,54 Prozent im Jahr 2021 liegt der Zehnjahresschnitt nun bei 5,06 Prozent: „Damit bleibt die zweite Säule des Pensionssystems eine stabile Anlageform, um Wohlstand in der Pension abzusichern“, unterstreicht Zakostelsky. „Gerade in Zeiten von hoher Inflation und Unsicherheiten aufgrund der Pandemie an den Finanzmärkten, ist dies ein außergewöhnlich gutes Ergebnis. Die Pensionskassen sichern somit nicht nur Vermögen ab, sondern sie bauen auch langfristig Vermögen auf.“

Vorsorgekassen ebenfalls mit einem beachtlichen Plus

Die sehr konservative Veranlagung der Vorsorgekassen war mit 4,04 Prozent im Jahr 2021 ebenfalls über dem langjährigen Schnitt. Durch die Reform der Abfertigung Neu profitieren seit Jahren alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von diesem Anlagesystem - während früher nur ca. 15 % in den Genuss einer Abfertigung nach Beendigung eines Dienstverhältnisses kamen. Mit Ende 2021 verwalten die acht Vorsorgekassen bereits ein Vermögen von 16,5 Mrd. Euro für mittlerweile knapp vier Millionen Personen. „Das System der Vorsorgekassen hat sich als großer Erfolg herausgestellt und ist aus dem österreichischen Vorsorgesystem nicht mehr weg zu denken. Die diesjährige Performance unterstreicht die stabile Veranlagung“, so Zakostelsky.

Forderung an die Politik: Ausbau der betrieblichen
Altersvorsorge drängt

Für 2022 appelliert der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen an die Politik, sich endlich auch des Themas der Pensionen anzunehmen. Der Ausbau der kapitalgedeckten Pensionsvorsorge wäre optimal dazu geeignet, wesentliche Impulse für den ökonomischen Aufholprozess nach dem Ende der Covid-19-Krise zu setzen. Ein solcher Ausbau des bestehenden österreichischen Pensionskassensystems wäre verhältnismäßig rasch machbar – zum Beispiel mit dem General-Pensionskassenvertrag, der auch bereits im Regierungsprogramm angeführt ist. Aufgrund dieses General-Pensionskassenvertrages soll eine steuerbegünstigte Übertragung der Abfertigung in eine Pensionskasse ermöglicht werden. Dadurch können die Anspruchsberechtigten eine lebenslange Zusatzpension erhalten. Zudem fordert der Verband die steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitnehmerbeiträgen und ein Prämienmodell für Geringverdiener. Im Sinne des Umweltschutzes fordert der Fachverband die gesetzliche Möglichkeit zur Übermittlung der jährlichen Kontoinformation in elektronischer Form.

Über den Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen

Der 2022 gegründete Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen ist die gesetzliche Vertretung aller Pensionskassen und Betrieblichen Vorsorgekassen.

Er ist Teil der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich.

Bei Pensionskassen zahlen Arbeitgeber aufgrund eines freiwillig abgeschlossenen Pensionskassenvertrages monatlich Beiträge für ihre Arbeitnehmer ein, diese können zusätzlich ebenfalls in die Pensionskasse einzahlen. Die Beiträge werden veranlagt und ab Pensionsantritt als lebenslange Zusatzpension ausbezahlt.

Die Betrieblichen Vorsorgekassen sind das einzige flächendeckende System kapitalgedeckter Vorsorge, da 1,53 Prozent der Bruttolohnsumme monatlich vom Arbeitgeber einbezahlt werden (Abfertigung neu) und somit eine wichtige Säule als Ergänzung zur staatlichen Pension bilden.

Derzeit sind fünf überbetriebliche und drei betriebliche Pensionskassen sowie acht Betriebliche Vorsorgekassen Mitglied im Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen.

Insgesamt vertritt der Verband über 4 Millionen Anwartschafts- und Leistungsberechtigte und veranlagen die Pensions- und Vorsorgekassen über 43 Milliarden Euro – sie sind die größten privaten Pensionszahler in Österreich. (PWK018/JHR)