Angesichts der wirtschaftlichen Lage der NordLB hat der vereinbarte Kündigungsschutz bei der Landesbank einem Bericht des NDR-Regionalmagazins "Hallo Niedersachsen" keine Gültigkeit mehr. Das gehe aus einer internen Mitarbeiterinformation hervor, die dem NDR vorliege, berichtete das Magazin.

Nach Angaben der NordLB gilt weiterhin, dass betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermieden werden sollten: "Daran ändert der formale Wegfall des Kündigungsschutzes nichts", hieß es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Hintergrund ist, dass nach dem Rekordverlust 2018 das Eigenkapital der Landesbank, ein wichtiger Risikopuffer, vorübergehend auf 6,5 Prozent schrumpfen wird, wie die Bank Anfang Februar bekanntgab. Damit gilt die Bank als Sanierungsfall, und die Kündigungsschutzregelung aus der Zukunftssicherungsvereinbarung entfällt. Ohnehin sollen bis Ende 2020 überwiegend durch freiwillige Maßnahmen wie Vorruhestands- und Abfindungsregelungen 1250 Stellen eingespart werden. Derzeit beschäftigt die Landesbank 5650 Menschen.

Die Bank will auch in Zukunft auf Aufhebungsvereinbarungen und Vorruhestand setzen. Ohnehin ist das künftige Geschäftsmodell nach dpa-Informationen noch immer in Arbeit. Jörg Reinbrecht, verdi-Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen Niedersachsen-Bremen, ist laut NDR besorgt: "Die Beschäftigten sind sowie so schon verunsichert mit dem, was in den letzten Monaten passiert ist."

Die NordLB verbuchte wegen des schwierigen Geschäfts mit Schiffskrediten Milliardenverluste und braucht wegen höherer EU-Anforderungen mehr Eigenkapital. Haupteigentümer der Landesbank ist Niedersachsen, auch Sachsen-Anhalt und zahlreiche Sparkassen sind beteiligt./tst/DP/he

AXC0300 2019-02-20/19:17

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