Vergleicht man die Entwicklung der Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktie mit der Volkswagen (WKN: 766403)-Aktie über die letzten fünf Jahre, stellt man erstaunlicherweise keinen so großen Unterschied fest. Während Tesla etwa 6 % verlor, beträgt der Rückgang bei der VW-Aktie etwa 17 % (05.09.2019). Da Porsche (WKN: PAH003) seit der gescheiterten VW-Übernahme zum Volkswagen-Konzern gehört und heute 52,2 % der VW-Stammaktien hält, entwickelt sich die Porsche-Aktie sehr ähnlich zur VW-Aktie.

Lange Zeit dominierte Tesla die Elektroautoszene, aber nun beginnen auch viele andere Hersteller in großen Schritten mit der E-Auto-Entwicklung. Und besonders die deutschen Hersteller, die in der Welt durch ihre Qualität sehr beliebt sind, hat nun der Ehrgeiz gepackt. Porsche gilt als der Luxus- und Qualitätssportwagenhersteller überhaupt, der nun Tesla übertrumpfen möchte. Mit dem Taycan kommt ein reines Porsche-Elektroauto auf den Markt. Aber kann es mit dem Tesla Model S mithalten?

Das leistet der neue Porsche Taycan

Wer sich einen Sportwagen zulegt, achtet vor allem auf Leistung und Straßenlage. Der Taycan beschleunigt mit maximal 761 PS (625 PS Dauerleistung) in nur 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h, in 9,8 Sekunden auf 200 km/h und erreicht in der Spitze bis zu 260 km/h. Dafür sorgen zwei Elektromotoren, die jeweils eine Achse antreiben. Hier kann sich also niemand beklagen.

E-Autos haben aufgrund der schweren Akkus meist ein hohes Gewicht. Beim Taycan liegt es bei knapp 2,3 Tonnen, worunter meist auch die Straßenlage leidet. Durch einen niedrigen Schwerpunkt, ein sich anpassendes Fahrwerk und eine mitlenkenden Hinterachse erreicht Porsche besonders in Kurven eine sehr gute Lage.

Die Reichweite ist bei E-Autos bis heute nicht voll überzeugend. Sie liegt beim Taycan bei 388 bis 412 Kilometer. Dafür kann er jedoch über eine 800-Volt-Technologie mit bis zu 270 kW in etwa 16 Minuten wieder geladen werden. Zudem ist so auch häufiges Beschleunigen in Folge kein Problem. Die Batteriekapazität liegt bei 95 kWh.

Verarbeitung und Qualität sind, wie immer bei Porsche, auf einem sehr hohen Niveau. Durchdacht ist auch das Zweiganggetriebe, das für konstante Fahrleistung sorgt. Akkus werden bei hoher Beanspruchung meist sehr heiß. Porsche hat deshalb ein Temperaturmanagement mit entsprechender Kühlung der Batterien entwickelt.

Ähnlich wie beim Tesla setzt auch Porsche auf Touchscreens, die jedoch besser angeordnet sind, sodass man beim Fahren nicht in die Mitte des Autos blicken muss. Ein Touchscreen für den Beifahrer kann zusätzlich bestellt werden. Der Fahrzeugpreis liegt bei etwa 152.000 bis zu 185.000 Euro.

Tesla steht in nichts nach  

Was viele nicht wissen, auch im Tesla steckt sehr viel deutsche Technik. So hat das kalifornische Unternehmen beispielsweise den Gangwahlhebel aus einer Zusammenarbeit mit Mercedes übernommen.

Das Model S Ludicrous Range erreicht eine Reichweite von etwa 480 Kilometern und besitzt eine 100-kWh-Batterie. Dies ist ein leichter Vorteil gegenüber dem Taycan. Mit bis zu 613 PS, von null auf 100 km/h in 2,6 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h kann Tesla in der Leistung mit dem Taycan mithalten.

Darüber hinaus verfügt auch das Model S über Motoren an der Vorder- und Hinterachse und ist somit ein Allrad. Aufgrund der Unterfluranordnung und des tiefen Schwerpunkts ist trotz eines Gewichts von 2,2 Tonnen eine gute Straßenlage gegeben. Zudem ist der Tesla mit einer Autopilotfunktion ausgestattet, die für mehr Sicherheit sorgt. Der Ludicrous Range verfügt über einen sehr großen Touchscreen, der dem Porsche in nichts nachsteht, außer dass er vom Straßenverkehr ablenken könnte.

Die Ladung des Tesla dauert etwas länger als beim Taycan. Sie nimmt im günstigsten Fall an einer Supercharger-Ladesäule etwa 42 Minuten in Anspruch. Aufgrund der Umstellung auf reinen Onlineverkauf sind zuletzt auch die Preise gefallen. Die Einstiegspreise für den Ludicrous Range liegen nun zwischen 81.000 Euro und 98.300 Euro. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Taycan.

Foolishes Fazit

Ja, Tesla bekommt zunehmend von anderen Herstellern Konkurrenz. Sportwagenhersteller wie Porsche wollen dem E-Wagen-Pionier in nichts mehr nachstehen. Letztlich wird sich aber jede Marke seine Käufer suchen, wie es auch in der Vergangenheit bei Benzinwagen der Fall war. So können auch beide gut nebeneinander existieren.

Volkswagen, zu dem Porsche gehört, hat sicherlich den Vorteil der Erfahrung und Etablierung im Massenmarkt. Darüber hinaus erzielt VW Milliardengewinne. Tesla muss die Gewinnzone erst noch erreichen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2019