B.Braun scheitert mit Widerstand gegen Rhön-Übernahme
03.06.2020 | 16:24
Der Pharma- und Medizinbedarfanbieter B.Braun ist auf einer Hauptversammlung mit seinem Widerstand gegen die Übernahme von Rhön-Klinikum durch Konkurrent Asklepios gescheitert. Auf dem außerordentlichen Aktionärstreffen, das Rhön auf Drängen seiner Großaktionäre Asklepios und B.Braun einberufen hatte, lehnten die Anteilseigner am Mittwoch Anträge von B.Braun ab. Der Konzern hatte die Abberufung mehrerer Aufsichtsratsmitglieder bei Rhön, darunter Rhön-Gründer Eugen Münch, gefordert. Auch wollte B.Braun die Satzung ändern, so dass Beschlüsse der Hauptversammlung nur noch mit einer Stimm-Mehrheit von 75 Prozent möglich sein sollten. So hätte B.Braun Entscheidungen blockieren können. Beides fand keine Mehrheit.
Der Hamburger Krankenhausbetreiber Asklepios will Rhön Klinikum mit
Sitz in Bad Neustadt komplett übernehmen und den Abstand auf
Branchenführer Fresenius verkürzen - mit Hilfe von Rhön-Gründer und
Teilhaber Eugen Münch. Zusammen halten sie gut 50 Prozent der
Rhön-Aktien. Den verbleibenden Aktionären wurde ein Übernahmeangebot
für 18 Euro je Anteil gemacht. Der Rhön-Klinikum
Asklepios kritisierte B.Braun am Mittwoch erneut. "Unser Angebot wurde vom Großaktionär B. Braun Melsungen wiederholt mit taktischen Manövern torpediert", erklärte der Konzern. Die Forderungen "im Stil eines aggressiven Hedgefonds" seien aber zu durchsichtig gewesen. Asklepios setzte sich auf der Hauptversammlung seinerseits mit einem Antrag auf Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern von Rhön durch, darunter B.Braun-Vorstandsmitglied Annette Beller.
Rhön-Vorstandschef Stephan Holzinger rief die Aktionäre auf, ihren Streit zu beenden. Das laufende Jahr werde für Rhön Klinikum angesichts der Corona-Pandemie nicht einfach, sagte er. "Insoweit darf ich im Namen des Vorstands auch an dieser Stelle noch einmal eindringlich an alle Aktionäre appellieren, einen Weg zu finden, ihre Interessen auszugleichen und die Situation möglichst zu befrieden."/als/DP/mis
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