Europa muss im Kampf gegen Geldwäsche nach Ansicht der Finanzaufsicht Bafin seine Kräfte bündeln. "Eine separate europäische Behörde, mit den nationalen Behörden zu einem engen Netz verwoben, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, um Geldwäsche im Finanzsektor der EU - und eventuell darüber hinaus - wirksam zu bekämpfen", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang seiner Behörde in Frankfurt.

"Um Geldwäschern das Handwerk legen zu können, werden wir nicht umhinkommen, mehr Geldwäscheaufsicht auf die europäische Ebene zu heben", betonte Hufeld. "Was wir dazu auch brauchen: ein wirklich einheitliches europäisches Regime. Eine Verordnung, die unmittelbar wirksam würde, wäre mir da lieber als eine Richtlinie, die den Ländern Spielräume bei der Umsetzung lässt - oder gar nicht umgesetzt wird."

Der Einfluss der Bankenaufseher beim Thema Geldwäsche ist begrenzt: Aufklärung und Verfolgung von Verdachtsfällen sind Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die sich Beweise auch mit Hilfe der Polizei beschaffen können. Den Aufsehern obliegt es, zu überwachen, dass Finanzinstitute eine angemessene Geldwäscheprävention betreiben und dabei mindestens den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden./ben/mar/DP/he

AXC0320 2020-01-16/20:03

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