Die Uhren ticken unerbittlich für Avance Gas Holding: Am 22. August ist Schluss – für immer. Was einst ein florierender Gastanker-Konzern war, wird dann Geschichte sein. Das Unternehmen hat sich selbst demontiert, die Schiffe verkauft, das Geld an die Aktionäre verteilt. Zurück bleibt nur noch eine leere Hülle. Doch warum zieht sich dieser Todeskampf so dramatisch in die Länge?

Der finale Countdown läuft

Die Euronext Oslo Børs hat das Datum des Hinrichtung festgelegt: 22. August 2025 – letzter Handelstag. Drei Tage später, am 25. August, erfolgt das offizielle Delisting. Dann ist die Avance Gas Holding endgültig Geschichte.

Für Anleger, die noch Aktien im Depot haben, wird es eng. Nach dem 22. August gibt es keinen Markt mehr für die Papiere. Wer bis dahin nicht verkauft hat, sitzt auf wertlosen Zertifikaten.

Die dramatischen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von einem 52-Wochen-Hoch von 14,94 Euro im Juli 2024 ist die Aktie auf gerade mal 0,09 Euro abgestürzt – ein Minus von über 99 Prozent. Ein Totalverlust in Zeitlupe.

Vom Schifffahrts-Riesen zum leeren Mantel

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Was macht ein Unternehmen, wenn es sich selbst liquidiert? Die Avance Gas Holding hat es vorgemacht:

  • Ende 2024: Verkauf der kompletten VLGC-Flotte (Very Large Gas Carrier)
  • Anfang 2025: Veräußerung sämtlicher Neubauverträge für mittelgroße Gas-Carrier
  • Sofortige Ausschüttung: Alle Verkaufserlöse wanderten direkt an die Aktionäre

Das Ergebnis: Ein Unternehmen ohne Schiffe, ohne Geschäft, ohne Zukunft. Traditionelle Bewertungsfaktoren wie Frachtraten oder Marktentwicklungen? Völlig irrelevant geworden.

Letzte Ausfahrt: August

Für die verbliebenen Aktionäre tickt die Uhr. Noch knapp sieben Wochen, dann wird aus dem börsennotierten Unternehmen ein Eintrag in den Geschichtsbüchern der Schifffahrt.

Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann die letzten Anleger das sinkende Schiff verlassen. Wer zu lange wartet, geht mit unter.

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