Im Jahresverlauf 2018 haben wir uns auf das Ende des Konjunkturzyklus vorbereitet, da wir überzeugt sind, dass die zweigleisige Strategie der US-Notenbank hinsichtlich ihrer geldpolitischen Straffung und Zinserhöhungen letztlich das Wachstum bremsen wird - und zwar sowohl auf globaler Ebene als auch in den USA.

In diesem Jahr hat es mehrere sehr volatile Phasen gegeben – vom Ausverkauf in den Schwellenländern bis hin zur jüngsten Aktienmarktkorrektur im Oktober. Der unserer Ansicht nach wichtigste Grund für die höhere Volatilität ist die Geldpolitik der Fed, die ihre Bilanz konsolidiert und zugleich die Zinsen strafft. Von der Europäischen Zentralbank wird ebenfalls erwartet, dass sie ihre Anleihekäufe in Kürze beenden wird, was zu einer weiteren Verknappung der Liquidität führen dürfte. Da die Zinsstraffung in den USA dem US-Dollar Auftrieb gegeben hat, ist es nicht verwunderlich, dass die Emerging Markets die globale Liquiditätsverknappung als erste zu spüren bekommen haben – schließlich haben sie den höchsten Schuldenberg in US-Dollar angehäuft. Dennoch ist damit zu rechnen, dass der Abschwung in den Schwellenländern auch auf die Industrieländer übergreifen wird.

Der globale Einkaufsmanagerindex für die produzierende Industrie (ein wichtiger Wachstumsindikator) ist seit mehreren Monaten rückläufig, was vor allem auf die Wachstumsabschwächung in China zurückzuführen ist. China ist ein wichtiger Motor des globalen BIP und die Schwellenmärkte sind sehr abhängig vom Wachstum in China. Diese Dynamik hat letztlich auch Auswirkungen auf die entwickelten Märkte, da die Schwellenländer rund 60 Prozent zum globalen BIP und 80 Prozent zum globalen BIP-Wachstum beitragen. Angesichts dessen ist es auch kein Wunder, dass die Wirtschaftsdaten in Europa zuletzt schwächer ausgefallen sind. Sogar Produktionsschwergewichte wie Deutschland und Schweden haben den Abschwung in China zu spüren bekommen.

Das schwächere globale Wachstum verbunden mit der rekordhohen Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen in den USA sowie der abflachenden Zinsstrukturkurve ist der Grund, warum wir weiter von der Werthaltigkeit von US-Staatsanleihen überzeugt sind und Risiken meiden. Wir halten es nur für eine Frage der Zeit, bis die Fed sich gezwungen sehen wird, bei ihren Zinserhöhungen den Fuß vom Gas zu nehmen, da die Probleme anderer Volkswirtschaften früher oder später auch die USA erreichen werden. Wir nutzen die globale Ausrichtung unseres Fonds weiterhin, um weltweit attraktive Renditechancen zu identifizieren. In jüngster Zeit haben wir einige opportunistische Anlagen in Teilen der Emerging Markets wie kurzlaufende Anleihen in Argentinien sowie in defensiven Hochzinstiteln getätigt, beispielsweise aus dem Gesundheitsbereich in den USA. Allerdings sind wir uns auch darüber im Klaren, wie wichtig es in der aktuellen Phase des Konjunkturzyklus ist, zwischen dem sich bietenden Aufwärtspotenzial und den zunehmenden Abwärtsrisiken abzuwägen.