Lieber direkt oder doch eher indirekt in eine Branche investieren? Das ist die Entscheidung, die man zu fällen hat, wenn man Aktien von Aphria (WKN:A12HM0) oder Innovative Industrial Properties (WKN:A2DGXH) kaufen will.

Aphria ist dabei die direkte Möglichkeit. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Cannabisproduzenten. Innovative Industrial Properties hingegen ist ein Immobilienfonds (REIT), der sich auf die Cannabisbranche konzentriert. Damit ist das Unternehmen eher die indirekte Wette auf diesen Sektor.

Die Aktie von Innovative Industrial Properties hat sich in diesem Jahr bisher deutlich besser entwickelt als die von Aphria. Aber welche dieser beiden Cannabisaktien ist derzeit die bessere Wahl?

Was für Aphria spricht

Es gibt drei Hauptargumente für den Kauf von Aphria-Aktien:

  1. Der weltweite Marihuanamarkt wird riesig sein.
  2. Aphria hat durchaus das Zeug dazu, auf diesem Markt erfolgreich zu sein.
  3. Die Aktie ist attraktiver bewertet als viele der Branchenkonkurrenten.

Untersuchen wir doch mal diese drei Argumente. Erstens ist der globale Marihuanamarkt schon jetzt riesig. Die Vereinten Nationen schätzen das Marktvolumen auf rund 150 Milliarden USD. Allerdings beinhaltet diese Zahl auch die illegalen Marihuana-Deals. Derzeit erlauben auf der Welt nur zwei Länder den Verkauf von Marihuana – Kanada und Uruguay.

Doch immer mehr Länder haben Marihuana zur medizinischen Verwendung legalisiert, insbesondere Deutschland und das Vereinigte Königreich. Mexiko könnte bald auch Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisieren. Und die Chancen, dass die USA seine Gesetze auf Bundesebene ändern könnte, um es den einzelnen Bundesstaaten zu ermöglichen, ihre eigenen Entscheidungen über die Marihuana-Legalisierung zu treffen, stehen immer besser. Die USA sind mit Abstand der größte Markt für Cannabis.

Was also braucht es, um auf diesem Markt erfolgreich zu sein? Produktionskapazität, Vertriebskanäle und natürlich Cash. Aphria scheint bei allen drei Punkten in ziemlich guter Verfassung zu sein.

Das Unternehmen ist auf dem besten Weg, die drittgrößte Produktionskapazität der Branche zu erreichen. Aphria erwartet, dass die Kapazität bis Anfang 2019 auf 255.000 Kilogramm pro Jahr steigen wird.

Was die Vertriebskanäle betrifft, so hat Aphria Lieferverträge mit allen kanadischen Provinzen und dem Yukon Territory abgeschlossen. Mit Southern Glazer’s, dem größten Wein- und Spirituosenhändler Nordamerikas, hat das Unternehmen einen starken Vertriebspartner an der Hand. Aphria verfügt auch über Niederlassungen und Partnerschaften, mit denen es in Europa, Australien, Lesotho und Südamerika gut aufgestellt ist.

Das Unternehmen wies zum 31. August 2018 liquide Mittel in Höhe von 273 Millionen CAD aus. Sobald der kanadische Markt für legal erhältliches Cannabis richtig durchstartet, sollte Aphria einen soliden Cashflow generieren.

Aphria liegt mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 2,3 Milliarden USD deutlich unter den meisten Konkurrenten. Investoren erhalten mit Aktien von Aphria viel mehr Produktionskapazität für ihr Geld als mit den meisten anderen kanadischen Marihuana-Aktien.

Was für Innovative Industrial Properties spricht

Warum man sich Aktien von Innovative Industrial Properties (IIP) ins Portfolio holen sollte? Hier sind die drei wichtigsten Gründe:

  1. Der globale Marihuanamarkt wird riesig sein.
  2. IIP ist in der Cannabisbranche breit aufgestellt.
  3. IIP könnte auf lange Sicht eine durchaus attraktive Gesamtrendite erwirtschaften.

Das erste Argument haben wir ja bereits angesprochen. Im Gegensatz zu Aphria ist IIP jedoch in den USA ansässig und tätig. Das Unternehmen hat Immobilien und Mietverträge mit Mietern in sieben US-Bundesstaaten: Arizona, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, New York und Pennsylvania. Von drei dieser Staaten wird angenommen, dass in den kommenden vier Jahren die Cannabismärkte einen Wert von mehr als 1 Milliarde USD haben werden.

IIP hat definitiv die Möglichkeit, in diesen US-Bundesstaaten zu wachsen und in andere Staaten zu expandieren. Einunddreißig Staaten haben bereits Cannabis zur medizinischen Verwendung legalisiert, und genau auf diesen Markt konzentriert sich IIP.

Aufgrund seines Geschäftsmodells bietet IIP mehr Diversifikation als die meisten anderen Cannabisaktien. Die Gesellschaft hat derzeit neun Mieter und die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge für diese Mieter beträgt rund 15 Jahre. Mit zunehmendem Wachstum von IIP wird auch die Diversifikation zunehmen.

Als REIT muss IIP mindestens 90 % seines Vorsteuergewinns als Dividende auszahlen. Die Dividende des Unternehmens beträgt derzeit 3,15 %. Langfristig sollte die Dividende von IIP die Gesamtrendite deutlich steigern.

Aber auch die Aktie allein könnte große Gewinne generieren. IIP ist bereits profitabel und sieht im Vergleich zu den meisten Cannabisaktien relativ günstig bewertet aus. Die Aktien werden zum 24-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Diese Bewertung sollte den IIP-Aktien mit dem zunehmenden Wachstum der US-Cannabisbranche weiteren Platz zum Wachsen ermöglichen.

Welche ist die bessere Cannabisaktie?

Ich mag beiden Aktien. Meiner Meinung nach ist Aphria einer der interessantesten kanadischen Marihuanazüchter, auch wenn das Jahr 2018 bislang alles andere als begeisternd verlief. Und Innovative Industrial Properties scheinen auf dem US-Cannabismarkt definitiv zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Dürfte ich nur eine wählen, würde ich mich für IIP entscheiden. Die Rentabilität des Unternehmens, die solide Bilanz, die schöne Dividende und die Präsenz auf dem größten Marihuanamarkt der Welt sind starke Argumente.

Also: direkt oder indirekt? Ich tendiere in diesem Fall zu IIP, also zum indirekten Investieren.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Innovative Industrial Properties. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 18.11.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.