APA ots news: OMV investiert in Biokraftstoffproduktion der 2. Generation
04.03.2021 | 10:19
Wien (APA-ots) -
Die OMV, das integrierte, internationale Öl-, Gas- und
Chemieunternehmen mit Sitz in Wien, plant die Errichtung einer
Pilotanlage am Raffineriestandort Schwechat, die ab 2023 nach eigens
entwickelten, patentierten Verfahren Biokraftstoffe der zweiten
Generation produzieren soll. Dies sind fortschrittliche
Biokraftstoffe, die nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren. Mittels
eines typischen Raffinerieprozesses wird der abfallbasierte Rohstoff
Glycerin zu Bio-Alkohol veredelt, der als Kraftstoff-Zusatz die
CO2-Emissionen von Benzin reduziert.
"Nach mehr als fünf Jahren Forschungsarbeit werden wir nun in eine
Glycerin2Propanol-Pilotanlage investieren und damit einen Beitrag
zur Weiterentwicklung von fortschrittlichen Biokraftstoffen leisten.
Die neue Anlage wird Teil der bestehenden Wertschöpfungskette in der
Raffinerie Schwechat sein und ist ein weiterer Baustein eines
nachhaltigen Geschäftsmodells der OMV", sagt Thomas Gangl, OMV Chief
Downstream Operations Officer.
Mit der Anlage wird mittels eines von der OMV selbst entwickelten
Katalysators, also eines Reaktionsbeschleunigers, aus Glycerin
Propanol (ein Alkohol) gewonnen. Glycerin fällt als Neben- bzw.
Abfallprodukt bei der Produktion von Biodiesel, aber auch bei der
Herstellung von Waschmitteln und Seife an und gilt als
fortschrittlicher Einsatzstoff gemäß der
Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II (Renewable Energy Directive)
der Europäischen Union. Das so erzeugte Propanol wird dann als
Bio-Beimengung für Benzin verwendet. Es kann aber auch als
nachhaltiger Rohstoff am Chemiemarkt als Ersatz für fossiles Propanol
zum Einsatz kommen.
Die OMV investiert etwa EUR 30 Mio. Davon werden EUR 6,9 Mio über
die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert. Ein weiterer
Fördertopf ist die COVID-19 Prämie. Die
"Glycerin2Propanol"-Pilotanlage wird am Raffineriestandort Schwechat
neben der ReOil®-Anlage errichtet, um beide Anlagen in einer
einzigen Messwarte zusammenzufassen und durch dieses gemeinsame
Betreiberkonzept Synergien zu nutzen. Der Baustart erfolgt im zweiten
Quartal 2021. 2023 soll die "Glycerin2Propanol"-Pilotanlage in
Betrieb gehen.
Die Kapazität der Pilotanlage wird bei 1,25 Mio Liter Propanol pro
Jahr liegen. Dies führt zu einer Reduktion von ca. 1.800 Tonnen CO2.
Zur Herstellung eines Liters Propanol sind 1,2 Liter Rohglycerin
notwendig. Unter moderaten Temperaturen und Drücken wird in dem
energiesparenden Prozess 1 barrel (= 1 Fass zu 159 Liter) Propanol
pro Stunde hergestellt.
Langfristig ist eine Kommerzialisierung des Verfahrens geplant, um
ca. 125 Mio Liter Propanol pro Jahr herzustellen und CO2 in einer
Menge von 180.000 Tonnen zu reduzieren.
Hintergrundinformation:
OMV Aktiengesellschaft
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas, sowie chemische
Lösungskonzepte in verantwortlicher Weise und entwickelt innovative
Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft. Mit einem Konzernumsatz von
EUR 17 Mrd und einem Mitarbeiterstand von rund 25.000 (inkl.
Borealis) im Jahr 2020 ist die OMV eines der größten börsennotierten
Industrieunternehmen Österreichs. Im Bereich Upstream verfügt die OMV
über eine starke Basis in Mittel- und Osteuropa sowie ein
ausgeglichenes internationales Portfolio mit Mittleren Osten &
Afrika, der Nordsee, Russland und Asien-Pazifik als weitere
Kernregionen. 2020 lag die durchschnittliche Tagesproduktion bei
463.000 boe/d. Im Bereich Downstream betreibt die OMV drei
Raffinerien in Europa und hält eine Beteiligung von 15% an ADNOC
Refining und ADNOC Global Trading, mit einer jährlichen Kapazität von
24,9 Mio Tonnen. Das Unternehmen betreibt etwa 2.100 Tankstellen in
zehn europäischen Ländern. Die OMV verfügt über Gasspeicher in
Österreich sowie Deutschland. 2020 hat die OMV rund 164 TWh Erdgas
verkauft.
Im Chemiesektor ist die OMV über ihre Tochtergesellschaft Borealis
einer der global führenden Anbieter fortschrittlicher und
kreislauforientierter Polyolefinlösungen und europäischer Marktführer
in den Bereichen Basischemikalien, Pflanzennährstoffe und
mechanisches Recycling von Kunststoffen. Borealis ist in mehr als 120
Ländern aktiv. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Borealis Umsatzerlöse von
EUR 6,8 Milliarden. Gemeinsam mit zwei wichtigen Joint Ventures -
Borouge (mit der Abu Dhabi National Oil Company, ADNOC, in den
Vereinigten Arabischen Emiraten) und Baystar (mit Total, in den
USA), liefert Borealis Produkte und Dienstleistungen für Kunden auf
der ganzen Welt.
Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der OMV
Unternehmensstrategie. Die OMV unterstützt den Übergang zu einer
CO2-ärmeren Wirtschaft und hat messbare Ziele für die Reduzierung der
CO2-Intensität und die Einführung neuer Energie- und petrochemischer
Lösungen festgelegt.
Rückfragehinweis:
OMV Aktiengesellschaft
Andreas Rinofner
+43 1 40440-21357
public.relations@omv.com
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