Anti-Funkloch-Förderung: Erster Mobilfunk-Mast in Betrieb
01.10.2024 | 17:05
LIND/NAUMBURG AN DER SAALE (dpa-AFX) - Mehr als drei Jahre nach Beginn einer milliardenschweren staatlichen Förderung, die bei der Beseitigung von Funklöchern auf dem Land helfen soll, können die Verbraucherinnen und Verbraucher erstmals davon profitieren. Ein mit Bundesmitteln geförderter Mobilfunk-Mast ging in Lind im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) ans Netz, wie die staatliche Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) in Naumburg an der Saale mitteilte.
Es ist das erste Mal, dass ein mit Bundesmitteln geförderter Mobilfunk-Standort in Betrieb gegangen ist. Dies erfolgte bereits Mitte September, danach brauchte Telefónica Deutschland (O2) noch Zeit für technische Optimierungen.
Menschen, die dort vorbeikommen oder dort wohnen, haben nun Netz -
vorerst nur von O2, künftig wollen dort aber auch die Telekom und
Vodafone
Milliardentopf des Bundes
Die MIG war Anfang 2021 gegründet worden, nach dem grünen Licht aus
Brüssel im Mai 2021 konnte die Gesellschaft ihre Arbeit aufnehmen.
Ihr steht ein 1,1 Milliarden Euro schwerer Fördertopf des Bundes zur
Verfügung, um dort Funklöcher zu schließen, wo die Netzbetreiber
Deutsche Telekom
Der Kampf gegen die Funklöcher ist eine langwierige Sache: Zunächst wird geklärt, ob das Gebiet nur mit staatlichem Fördergeld ans Handynetz gebracht werden kann. Ist dies der Fall, plant die MIG die Maststandorte, mietet Grundstücke, sondiert mögliche Hindernisse in Genehmigungsverfahren und schließt Vorverträge ab.
Danach startet sie einen Förderaufruf, auf den sich Firmen bewerben können. Nach der Vergabe des Förderbescheids wird gebaut und die Technik angebracht - hierfür sind bis zu 17 Monate vorgesehen.
Wissing sieht "Meilenstein für die Mobilfunkförderung"
Für den 40 Meter hohen Masten in Rheinland-Pfalz, der nun als erster staatlich geförderter Standort Handynetz bietet, vergab der heutige Bundesverkehrsminister und frühere rheinland-pfälzische Landesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) 2023 einen Förderbescheid. Die Inbetriebnahme bewertet der Liberale positiv. "Die Mobilfunkförderung des Bundes wirkt und die Erfolge werden für die Menschen in der Region erlebbar."
Die MIG, die derzeit rund 70 Beschäftigte hat, gibt es planmäßig noch bis Ende 2025. Schon Ende 2024 läuft die Mobilfunkförderung des Bundes aus - bis dahin müssen die Förderaufrufe in Förderbescheide gemündet sein. Im kommenden Jahr - also dem letzten Jahr der MIG - soll die Gesellschaft noch Projekte begleiten und Kommunen beim Mobilfunkausbau unterstützen./wdw/DP/ngu
ISIN DE0005545503 DE0005557508 GB00BH4HKS39
AXC0253 2024-10-01/17:05
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.