Amphenol präsentiert glänzende Quartalszahlen, doch gleichzeitig stößt die Führungsetage Millionenaktien ab. Ein klassischer Fall von "Do as I say, not as I do"?

Die Elektronikbranche steht vor einem Rätsel: Während der Technologiezulieferer Amphenol im ersten Quartal 2025 mit Rekordumsätzen und kräftigen Gewinnsprüngen glänzt, verkaufen gleichzeitig sechs Top-Manager in großem Stil ihre Unternehmensanteile. Allein CEO Richard Adam Norwitt setzte zwei Millionen Aktien für über 151 Millionen Dollar ab – ein Signal, das Anleger stutzig macht.

Massenverkäufe trotz Rekordquartal

Die Transaktionen am 30. April lesen sich wie eine Flucht aus den eigenen Aktien:

  • CFO Craig Lampo: 400.000 Stück (30,4 Mio. $)
  • HES-Divisionspräsident Luc Walter: 390.000 Stück (29,6 Mio. $)
  • General Counsel Lance D'amico: 205.000 Stück (15,6 Mio. $)

Dabei könnte die operative Performance kaum besser sein: Der Umsatz sprang um 48 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar, getrieben von der IT-Datacom-Sparte und Mobilgeräten. Der bereinigte Gewinn pro Aktie kletterte auf 0,63 Dollar – deutlich über dem Vorjahr.

Analysten gespalten

Die Marktbeobachter zeigen sich zwiegespalten:

  • Die Optimisten heben ihre Kursziele bis auf 85 Dollar an, begeistert vom Wachstumstempo.
  • Die Skeptiker warnen vor Zollrisiken und Schwächen im Fabrikautomationsgeschäft.

Doch die eigentliche Frage bleibt: Warum nutzen ausgerechnet die Insider den aktuellen Höhenflug für Massenverkäufe? Handelt es sich um routinemäßige Diversifikation – oder sehen die Manager etwa Sturmwolken, die der Markt noch nicht erkennt? Die Aktie, die seit Jahresanfang seitwärts tendiert, steht vor einem Glaubwürdigkeitstest.

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