Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat angesichts drohender höherer US-Einfuhrzölle auf europäische Autos die Bedeutung deutscher Investitionen in den USA betont. Deutsche Firmen hätten in den Vereinigten Staaten Milliarden investiert und Hunderttausende Jobs geschaffen, sagte Altmaier am Freitag am letzten Tag seiner fast einwöchigen US-Reise bei einem Besuch des Mercedes-Werks in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama.

Statt Handelskonflikten sei mehr Kooperation notwendig, sagte der CDU-Politiker. Er schlug vor, Deutschland und die USA könnten ihre Zusammenarbeit bei der beruflichen Ausbildung verstärken. In beiden Ländern herrscht ein Mangel an Fachkräften.

Die republikanische Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, wandte sich gegen mögliche höhere Einfuhrzölle für europäische Autos. Ivey sagte in Tuscaloosa, ihre Aufgabe sei es, Jobs in Alabama zu schützen. Höhere Zölle könnten keine Antwort sein.

US-Präsident Donald Trump sieht sein Land in Handelsfragen benachteiligt. Mitte Mai hatte er angedrohte Sonderzölle auf Einfuhren von Autos aus der EU - die besonders deutsche Hersteller treffen würden - für ein halbes Jahr ausgesetzt. In dieser Zeit soll über ein Zollabkommen verhandelt werden.

Mercedes produziert in Tuscaloosa SUV-Baureihen vorrangig zum Export in andere Weltmärkte. Der Autobauer beschäftigt in dem Werk nach Firmenangaben rund 3800 Menschen und hat bisher rund sechs Milliarden Dollar investiert. Altmaiers Besuch des Werks soll auch ein Signal an die US-Regierung sein, wie wichtig deutsche Firmen in den USA sind.

Der Wirtschaftsminister hatte am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer in Washington gesagt, er halte eine Lösung in Teilbereichen des Handelskonflikts bis Ende des Jahres für möglich. Die Chancen dafür stünden bei 50:50./hoe/DP/he

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AXC0235 2019-07-12/20:17

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