Der Immobilienmarkt lockte Anleger und Investoren im vergangenen Jahr mit Rekordpreisen, die für einen Goldrausch sorgten. Die Lust nach Eigenheimen und einer persönlichen Rückzugsoase waren bei Käufern so enorm, dass die Preise für Wohnimmobilien um 12 Prozent stiegen. Verzeichnete der Wohnungsmarkt zu Beginn 2021 noch einen Anstieg von knapp 10 Prozent, legte er somit innerhalb von zwölf Monaten kräftig zu. Der Boom um lukrative Wohnflächen ist gewaltig. Während Anleger die Wertsteigerung mit glänzenden Augen verfolgen, sorgt der steigende Preis bei interessierten Käufern für Bauchschmerzen.

 

Die Summen, die für Quadratmeter in Berlin aufgerufen werden, sind zweifelsfrei erschreckend. In Berlin-Mitte zahlten Immobilienkäufer im ersten Quartal 2021 pro Quadratmeter durchschnittlich 5.600 Euro. In München stieg der Quadratmeterpreis dagegen auf knapp 9.000 Euro an. Eine Entwicklung, die besorgniserregend ist.

Altersvorsorge in Gefahr?

Abgesehen von der Frage, wer sich diese utopischen Preise noch leisten kann, bleibt die Frage, wie sich Anleger mit bestehenden Immobilien davor schützen, wenn die Immobilienblase platzen sollte. Wertverluste in dieser Größenordnung reißen kein Loch in die Altersvorsorge, sondern könnten sie mit einem Schlag vernichten. Anschließend würde es Jahre dauern, bis die Werterhaltung wieder auf einer ausbalancierten Stufe ist, bei der sich ein Verkauf lohnen würde. Ein großes Plus wäre zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu erwarten. Viel mehr wäre ein simples Plus-/Minus-Geschäft das ernüchternde Ergebnis.

 

Alternativen für die Altersvorsorge sollten zweifelsfrei in Betracht gezogen werden. Mit ETFs als renditestarke Anlage hat sich ein Alternativmodell entwickelt, welches Beachtung verdient. Zusätzlich zur Basisvorsorge, die in Deutschland gesetzlich geregelt ist, kann ein risikofreies Aktienpaket unterstützen, für das hohe Alter vorzusorgen. Aufgrund des gebündelten Aktienindexes, in dem verschiedene Einzelaktien zu einem attraktiven Paket geschnürt sind, haben Anleger weniger Risiko bei der Investition zu befürchten. Wertpapiere, die in ihrem Kurs fallen, werden von stärkeren Aktien aufgefangen und gleichen somit zu starke Verluste aus. Mit dem richtigen Austarieren kann diese Option mehr Erfolg versprechen als das alleinige Setzen auf den Immobilienmarkt.

Breite Streuung anvisieren

Generell gilt, dass die Fokussierung auf einen Markt keine vielversprechende Strategie ist. Um Risiken einzelner Märkte entgegenzuwirken, ist eine breite Aufstellung auf diversen Gebieten von Vorteil. Während ein Markt boomt, kann ein anderer Bereich aufgrund verschiedener Faktoren Verluste einfahren. Es geht um den permanenten Ausgleich von Erfolg und Risiko, um eine Bruchlandung und finanzielle Katastrophen zu vermeiden.

 

Mit unerwarteten Wendungen muss in diesem Zuge stets gerechnet werden. Doch die Zeiten, in denen der Immobilienmarkt als sichere Bank galt, sind lange vorbei. Neue Optionen finden, ein Sicherungsnetz einziehen: Besonders die junge Generation muss sich auf dem Markt umschauen. Nur wer die Augen offen hält und anderen Angeboten eine Chance gibt, kann sich die Zukunft und Altersvorsorge auf einem soliden Fundament errichten. Eine Garantie gibt es nie, doch der Weg ins Ungewisse sollte wohlüberlegt beschritten werden.