Die Wiener Börse hat am Donnerstag trotz katastrophaler US-Arbeitsmarktdaten mit klaren Gewinnen geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX ging um 1,82 Prozent höher bei 1981,68 Punkten aus dem Handel. Auch die Wall Street und die europäischen Leitbörsen zeigten sich mehrheitlich höher.

Für die internationalen Aktienkursgewinne machten Marktteilnehmer vor allem die einsetzende Ölpreiserholungsrally verantwortlich. Der US-Ölpreis sprang um mehr als zehn Prozent in die Höhe, nachdem der US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, Ölförderkürzungen von den weltweit größten Ölfördernationen Russland und Saudi-Arabien zu erwarten.

Die katastrophalen Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt wurden damit etwas in den Hintergrund gedrängt. Infolge der Corona-Krise haben in der vergangenen Woche 6,65 Millionen Amerikaner einen neuen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, und damit so viele wie noch nie.

Unter den Schwergewichten in Wien profitierte die OMV-Aktie mit einem satten Zuwachs in Höhe von 7,5 Prozent von der Entwicklung der Ölpreise. Gesucht zeigten sich auch die Anteilsscheine vom Verbund (plus 6,7 Prozent) und von Wienerberger (plus 4,5 Prozent)

Die Titel der Erste Group schlossen hingegen mit einem Kursverlust in Höhe von zwei Prozent. Die Bank hatte am Mittwochabend den Finanzausblick für das Geschäftsjahr 2020 zurückgezogen. Die Erste verwies auf eine signifikante Verschlechterung des wirtschaftlichen Ausblicks wegen der Coronavirus-Pandemie.

Die Aktien von Schoeller-Bleckmann schlossen mit plus 3,3 Prozent bei 28,00 Euro. Zum niederösterreichischen Ölfeldausrüster meldeten sich die Analysten der Deutschen Bank und nahmen ihr Anlagevotum von "Buy" auf "Hold" zurück. Das Kursziel von 30,00 Euro wurde bestätigt.

Frequentis legten nach Zahlenvorlage um 2,4 Prozent zu. Das Wiener Technologieunternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 den Umsatz und das Konzernergebnis jeweils um etwa sechs Prozent gesteigert. 2020 strebt das Unternehmen ein weiteres Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang an, doch die Unternehmensführung betonte die Unsicherheiten verbunden mit der Coronavirus-Pandemie.

Die Wertpapiere der s Immo zeigten sich nach Ergebnisvorlage mit plus 1,2 Prozent. Im Jahr 2019 hatte der Immobilienkonzern bei Nettogewinn und der Cash-Generierung (FFO 1) neue Höchststände erzielt.

Ans untere Ende der Kursliste rutschte die Semperit-Aktie mit minus 8,8 Prozent. Am Vortag hatten die Titel um fünf Prozent zugelegt.

Do&Co verbilligten sich um 2,8 Prozent. Beim Cateringunternehmen wurden 650 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und 150 gekündigt, sagte Firmenchef Attila Dogudan in der Tageszeitung "Österreich". Eine Garantie auf Wiedereinstellung könne niemand geben, "aber ich wäre blöd, wenn ich dann auf bewährte Arbeitskräfte verzichten würde, wenn's wieder losgeht", so Dogudan./ste/dkm/APA/fba

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AXC0436 2020-04-02/18:34

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