Die Wiener Börse hat am Donnerstag erneut klar im Minus geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 1,01 Prozent auf 2266,20 Punkte und absolvierte damit bereits seinen 3. Verlusttag in Folge. Der breiter gefasste ATX Prime gab in ähnlichem Ausmaß um 0,93 Prozent auf 1155,66 Einheiten nach.

Im Verlauf hatte eine eingetrübte Stimmung an der Wall Street auch auf die Aktienkurse in Europa gedrückt. In den USA schüren die fast rekordhohen Zahlen an Neuinfektionen mit dem Coronavirus Bedenken über die weitere Entwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft.

Die Zahl der landesweit gemeldeten Neuinfektionen lag am Mittwoch bei rund 58.600, wie Daten der Universität Johns Hopkins am Donnerstag zeigten. Der Wert lag damit nur knapp unter dem Rekord von 60.000 Fällen vom Dienstag.

Eine Kursschwäche zeigten erneut die schwergewichteten Banken. Erste Group verbilligten sich um 2,6 Prozent und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten einen Kursverlust in Höhe von zwei Prozent verbuchen. Bawag -Aktien gaben 2,2 Prozent nach. In der zweiten Reihe rutschten die Titel der Addiko Bank 4,6 Prozent tiefer.

Die Papiere von Immofinanz und s Immo zeigten mit Gewinnen von 4,8 Prozent bzw. 6,1 Prozent die auffälligsten Kursbewegungen. Die Immofinanz hat mit einer Kapitalerhöhung durch Aktienplatzierung und der Emission einer nachrangigen Pflichtwandelanleihe rund 356 Millionen Euro Bruttoemissionserlös erzielt.

Polytec-Titel büßten ein Prozent auf 5,05 Euro ein. Der österreichische Autozulieferer wird für 2019 keine Dividende ausschütten. Ursprünglich war eine Ausschüttung von 0,25 Euro je Aktie anvisiert gewesen. Als Grund für die Zurückhaltung wird die Corona-Pandemie genannt, die zuletzt wieder Fahrt aufgenommen hat. Das Analysehaus Warburg Research hat nach der Ankündigung sowohl die Kaufempfehlung ("Buy") als auch das Kursziel von 8,00 Euro für die Aktien bestätigt.

Porr schlossen mit plus 2,8 Prozent. Der Baukonzern hat in Wien einen Auftrag für ein Wohnbau-Großprojekt erhalten und baut im Stadtentwicklungsgebiet "Neu Marx" ein Hochhaus. Die Auftragssumme betrage rund 75 Millionen Euro.

Agrana-Titel gaben nach einer Zahlenvorlage 0,4 Prozent nach. Der Frucht-, Zucker-und Stärkekonzern konnte trotz der Coronakrise im ersten Quartal 2020/21 (März bis Mai) den Gewinn und die Erlöse steigern.

Bei AT&S gab es einen Kursgewinn in Höhe von 0,4 Prozent zu sehen. Hier ist der Chef des Leiterplattenherstellers Andreas Gerstenmayer vom Aufsichtsrat wiederbestellt worden und hat eine Vertragsverlängerung bis 2026 bekommen.

Die Papiere von Andritz (minus 2,6 Prozent) und Voestalpine (minus 1,9 Prozent) zeigten sich ex Dividende klar im Minus. Unter den weiteren Schwergewichten schwächten sich OMV -Anteilsscheine um 2,3 Prozent ab./ste/dkm/APA/stk

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AXC0328 2020-07-09/19:44

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