WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch deutlich höher geschlossen. Der ATX steigerte sich im Zuge einer Erholungsbewegung um 1,59 Prozent auf 3135,78 Punkte, nachdem er zuvor fünf Verlusttage in Folge absolviert hatte. Auch an den europäischen Leitbörsen und an der Wall Street ging es mit den Aktienkursen nach den jüngsten Kursabschlägen wieder in die Höhe.

International werde weiter mit Spannung die anstehende US-Leitzinsentscheidung erwartet. "Das Highlight des Tages steht heute erst am Abend im Kalender, denn dann gibt das FOMC seine Entscheidung bekannt und folgend erläutert Fed-Chef Powell auf der Pressekonferenz die Einschätzungen zu Konjunktur, Inflation und der geldpolitischen Reaktion", schrieben die Helaba-Analysten in der Früh in ihrem Tagesausblick. Experten rechnen mindestens mit einer Anhebung um 0,5 Prozentpunkte. Aber auch ein noch stärkerer Zinsschritt nach oben wird zunehmend für möglich gehalten.

Am heimischen Aktienmarkt kletterte die Aktie von Mayr-Melnhof nach einer starken Prognose für das zweite Quartal 2022 zweistellig um satte 10,2 Prozent nach oben. So soll das Betriebsergebnis (Ebit) im zweiten Jahresviertel zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro liegen, nach 31 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilt der Konzern am Dienstabend mit. Die Gewinnerwartungen des Managements überraschten nach Einschätzung der Erste Group-Analysten positiv und liegen über den Prognosen der Bank.

Mit vorgelegten Geschäftszahlen rückten DO&CO und Kapsch TrafficCom ins Blickfeld der Anleger. Nach zwei stark von Corona belasteten Jahren hat sich das Cateringunternehmen DO&CO im Geschäftsjahr 2021/22 im Zuge des sich wieder belebenden Reiseverkehrs und wieder zunehmender Sportveranstaltungen merklich erholt. Nach einem Verlust von 38,33 Millionen Euro im Jahr davor konnte nun wieder ein Gewinn von 11 Millionen Euro eingespielt werden. Der Umsatz verdreifachte sich nahezu von 253,46 Millionen auf 705,20 Millionen Euro. Die DO&CO-Aktie servierte ein starkes Plus von 8,6 Prozent. Hier bewertete die Erste Group die vorgelegten Geschäftsergebnisse als im Rahmen der optimistischen Prognosen.

Der Mautsystembetreiber Kapsch TrafficCom hat seine Verluste im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich reduziert. Unterm Strich blieb ein Minus von 9,3 Millionen Euro stehen, nach einem Periodenergebnis von minus 102,9 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf 519,8 Millionen Euro an. Die Analysten der Erste Group schrieben in einer ersten Einschätzung des Zahlenwerks von einer sehr soliden Entwicklung und übertroffenen Erwartungen. Die Aktie verbesserte sich um 1,1 Prozent.

In der Gunst der Anleger weit oben standen zudem die Aktien der schwergewichteten Banken. Erste Group verteuerten sich um 2,8 Prozent und Raiffeisen Bank International legten zwei Prozent zu. BAWAG stiegen um 1,8 Prozent. Unter den Versicherern zogen die Titel der Vienna Insurance Group um 3,6 Prozent an und UNIQA kletterten 1,9 Prozent hoch. Europaweit legen die Finanzwerte deutlich zu.

Fester präsentierten sich zudem die Titel des Ziegelherstellers Wienerberger mit plus zwei Prozent. Der Baustoffhersteller zieht sich in Anbetracht des anhaltenden Kriegs in der Ukraine aus dem russischen Markt zurück. Das Geschäft mit Hintermauerziegeln habe dort mit rund 40 Millionen Euro weniger als ein Prozent zum Konzernumsatz beigetragen.

Die Telekom Austria-Aktie verbesserte sich nach einer positiveren Expertenmeinung um 1,7 Prozent auf 6,47 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Anlagevotum für die Aktien des Telekomkonzerns von "Accumulate" auf "Buy" angehoben. Zudem wurde auch das Kursziel von 8,3 auf 8,5 Euro leicht nach oben revidiert. Erhöht wurden auch die Umsatzerwartungen und die Prognosen für die Gewinnmargen. Begründet wurden die Anpassungen vor allem mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Breitband-Produkten./ste/mik/APA/nas

 ISIN  AT0000999982

AXC0294 2022-06-15/18:09

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.